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EarthBound Virtual Console

Kaum eine Serie dürfte so bekannt sein weil Sie nie erschienen ist wie die „EarthBound“ Reihe, AKA „Mother“ (in Japan). Die Serie Rund um den Jungen Ness (und später Lukas) hatte es schwer außerhalb Japans. Der erste Teil der Reihe erschien in Japan noch auf dem NES. Das Spiel wurde vollständig ins englische übersetzt, erschien jedoch nie in Amerika oder Europa. Grund hierfür dürfte die Tatsache gewesen sein, dass das SNES kurz vor dem Release stand.


Auf dem „Super Nintendo“ sollte aber schließlich alles anders sein. „EarthBound“ erschien in Amerika in einer Big Box inklusive Spieleberater. Leider lies dies den Preis ansteigen und dank Nintendo’s absolut seltsamer Marketing Kampagne (Warum dieses Spiel stinkt?!) blieb „EarthBound“ wie Blei in den Regalen liegen. Der andere Grund war das vor „Final Fantasy VII“, Rollenspiele eher ein Nischengenre waren und in den USA nicht so gut ankamen wie Actionspiele und Jump n Runs.

Die Fans die sich das Spiel jedoch gekauft hatten wurden mehr als belohnt. Über die Jahre hinweg erarbeitete sich Earth Bound eine große Fanbase und das trotz ständiger kalter Schulter seitens Nintendo. „Mother 1 + 2“ erhielten ein Remake für den GBA. Monate später erschien sogar ein neuer dritter Teil für Nintendos Handheld. Doch auch hier … erschien alles nur in Japan. Der Rest der Welt wurde im Dunkeln gelassen und abgesehen von Auftritten in „Super Smash Bros.“ kam es zu keinem „Mother/EarthBound“ verwandten Release in Europa oder Amerika.

Selbst groß angelegte Petitionen von Starmen.net die hunderttausende Signaturen sammeln konnten und die an Nintendo Of Japan, Nintendo of America und Serienerfinder Shigesato Itoi geschickt wurden, blieben unbeantwortet. Doch nun scheint alles anders. Vor kurzem veröffentlichte Nintendo das erste Mal „EarthBound“ in Europa. Im E-Shop könnt ihr euch den nicht lokalisierten Titel für 9,99 Euro herunterladen.

Giygas bedroht die Erde

Das Spiel beginnt in eurem Kinderzimmer. Ness wird durch einen lauten Knall geweckt und beschließt umgehend diesem nachzugehen. Nach einer kurzen Erkundungstour durch seine Heimatstadt Onett entdeckt er schließlich einen eingeschlagenen Meteoriten. Aus diesem entsteigt eine Biene namens Buzz Buzz. Diese erklärt Ihm dass der Erde eine Invasion von Außerirdischen unter der Kontrolle des schrecklichen Giygas bevorsteht. Nur mit der Hilfe von acht magischen Melodien sei es Ness und dessen Freunden möglich dies zu verhindern.

Und so beginnt Ness’ gefährliche und aufregende Reise durch die Welt von Earth Bound. Begleitet wird Ness dabei von seinen gleichaltrigen Freunden Paula, dem Genie Jeff sowie dem Martial Arts Kämpfer Poo.

Man muss an dieser Stelle einfach den Wortwitz von Shigesato Itoi und dem amerikanischen Lokalisationsteam loben. Selten gab es solch charmante, witzige und liebevolle Dialoge wie in diesem Spiel. Ein kleines Beispiel: „Hey, you! If you meet a beautiful, seductive woman who’s looking for me, tell her ‚hi.‘ Anyway, I don’t think a woman like that would be looking for me.“


Aber auch wenn das Spiel mit seinem „Knuddellook“ und den heiteren Kommentaren sehr kindlich wirkt… lasst euch nicht täuschen. „EarthBound“ gehört immer noch zu einem der gesellschaftskritischen Spiele die je erschienen sind. Themen wie Vergewaltigung, Polizeigewalt, Korruption und Sektenkult spielen ebenfalls eine große Rolle.


Gameplay

„EarthBound“ ist in jeder Hinsicht ein waschechtes klassisches Rollenspiel. Jedoch besitzt das Spiel einigen kleine Feinheiten die für die damalige Zeit revolutionär waren (und stellenweise noch sind).

Ihr bewegt euch aus der Vogelperspektive durch die Welt und startet einen Kampf sobald Ihr einen der auf Oberwelt sichtbaren Gegner berührt (vergleichbar mit „Dragon Quest 8“). Der Kampfbildschirm ist relativ simpel gehalten. Im Vergleich zu anderen Rollenspielen seht Ihr nicht die Charaktere auf dem Bildschirm, sondern lediglich Infoboxen (Name, HP, MP usw.). Von dort aus wählt Ihr eure Attacken oder Items aus und bestreitet den Kampf.
Nach eurem Sieg werden traditionell Erfahrungspunkte vergeben um eure Charaktere aufsteigen zu lassen.Habt Ihr ein hohes Level erreicht flüchten schwächere Gegner stellenweise schon im Voraus vor euch da Sie „wissen“ dass Sie keine Chance haben.

Berührt Ihr Sie trotzdem kommt es zu keinem Kampf sondern Ihr erhaltet automatisch sofort die Erfahrungspunkte da das Spiel erkennt das Ihr den Kampf sowieso gewinnen würdet. Dieses Feature ist mal abgesehen von der „Persona“ Reihe unverständlicherweise in keinem weiteren Rollenspiel mehr zu finden (sogar im Nachfolger „Mother 3“ nicht). Diese Mechanik erlaubt es euch wesentlich schneller durch Bereiche zu kommen und Erfahrungspunkte zu sammeln.

„EarthBound’s“ besonderes Setting (unsere heutige Welt bzw. die 90er) verleiht dem Spiel heute noch einen besonderen Reiz. Ihr seid kein Magier, Elf oder Krieger der böse Drachen, Werwölfe oder Götter besiegen muss. Ihr kämpf auch nicht mit Äxten, Schwertern oder Bogen. Nein. Ihr seid einfach ein kleiner Junge mit seinen Freunden in den 90er Jahren. Da benutzt man eben einen Baseballschläger und keine Axt.

Wer verletzt ist isst eben ein Stück Pizza und besiegte Gegner werden im Krankenhaus gesund gepflegt. Euer Geld wird natürlich auf einem Bankkonto gespart und abgehoben wird mit der EC Karte. Und wer hat schon von Dämonen und  anderen Kreaturen gehört. Sicher werden auch in Earth Bound seltsame Gegner auftauchen unter anderem auch Alien’s aber Ihr begegnet auch absolut „normalen“ Widersachern wie streunende Hunde oder Obdachlose. So ist das nun mal.

Grafik und Sound

Grafisch kann man „EarthBound“ im Mittelfeld der grafischen SNES Möglichkeiten einordnen. Bunte und kräftige Farben, sowie liebevoll gestaltete Charaktere und Umgebungen lassen die Welt zum Leben erwecken. Allerdings kann das Spiel einem „Terranigma“ oder „Final Fantasy VI“ leider nicht das Wasser reichen.

Keiichi Suzuki der Komponist des „EarthBound“ Soundtracks gab John Lennon und Frank Zappa als Inspiration für den Soundtrack an. Muss man hier mehr sagen? Höchstens das neben Suzuki auch Hiroshi Kanazu und Hirokazu Tanaka für den Soundtrack verantwortlich waren. Die Pop und Rockeinflüssen sind überall im Soundtrack wahrzunehmen. Herrlich rockige Tunes und sogar Heavy Metal dröhnen bei actionreichen Situationen aus den Boxen und bringen den SNES Soundchip zum rauchen. In traurigen Momenten umschmeicheln sanfte Harmonien das Spielgeschehen und lassen euch mitfühlen. Herrlich! Der Soundtrack gehört zu den besten die das Super Nintendo zu bieten hat.

  • Plattform: Super Nintendo Entertainment System
  • Publisher: Nintendo
  • Entwickler:  Ape, HAL Laboratory
  • Genre: J-RPG
  • Release: 05. Juni 1995 (USA)
  • USK-Freigabe: –

 

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