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Rayman Legends

Nachdem der neuste „Rayman“ Teil als exklusiver Wii U Launchtitel auf Frühjahr 2013 verschoben wurde, ärgerten sich einige Wii U Besitzer. Anschließend wurde „Legends“ dann für alle gängigen Konsolen, PC und Playstation Vita angekündigt und auf September 2013 verschoben. Nun haben wir endlich die Möglichkeit das fertige Produkt zu spielen. Die einzige Frage, die bleibt, lautet: „Hat das Spiel von der ewigen Verschiebung profitiert?“ Kurz und knapp, ja, hat es.


 

 

 


Nach einigen gelungenen Ausflügen in die 3D Welt hat es Rayman 2011 zurück in 2D Gefilde getrieben. „Rayman Origins“ führte Ubisofts Vorzeigehüpfer wie der Name schon sagt zurück zu den Anfängen. Da das Jump ’n‘ Run mit Lob überhäuft wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Nachfolger angekündigt wurde. Wir testen die Wii U-Version von „Rayman Legends“, da einige der Features ursprünglich für Nintendos neue Konsole konzipiert wurden.

Langer Schlaf und kurze Story

Zur Story von „Rayman Legends“ gibt es nicht viel zu sagen. Rayman und seine Freunde haben geschlafen. Eine ganze Weile sogar (100 Jahre), denn sie sind vollkommen mit Moos und anderen Pflanzen zugewachsen. Doch als die Kleinlinge ein weiteres Mal in Bedrängnis geraten, ist es auch mit dem ewigem Schlummer vorbei. Ähnlich wie bei Mario ist auch in Rayman Legends die Story nur Mittel zum Zweck. Es wurde zwar an der Geschichte gespart, aber ganz sicher nicht am Einfallsreichtum.

Wie Mario durch die Gemälde

In „Rayman Origins“ konntet ihr über eine klassische Oberweltkarte die verschiedenen Level oder Challenges auswählen. In „Legends“ springt ihr „Super Mario 64“-like durch Gemälde, die Euch nach einem kurzen Ladebildschirm direkt in die Level befördern. In diesem habt ihr oft die Chance ein Herz einzusammeln, das einen Extratreffer zulässt. Nette Idee.

Im Level angekommen, rennt ihr meist von links nach rechts bis auf das Zielpodest. Auf dem Weg dorthin versucht ihr, die zehn oft gut versteckten Kleinlinge (in Challenge- und Musikleveln nur drei) zu finden und so viele Lums wie möglich einzusammeln. Lums sind die kleinen leuchtenden Glühwürmchen-artigen Wesen, die am Ende eines jeden Levels darüber entscheiden, welche Bewertung und Goodies ihr erhaltet.
Die Goodies sind Bronze-, Silber- und Goldpokale, sowie Rubbellose. Mit den Rubbellosen könnt ihr Lums, Kleinlinge, „Rayman Origin“ Level und Kreaturen ergattern.

Ubisoft hat als kleine Entschuldigung für die lange Wartezeit einige der „Origins“ Level in das neue Spiel gepackt. Diese wurden grafisch überarbeitet, um dem neuen Zeichenstil zu entsprechen, und stellenweise etwas modifiziert. Die Kreaturen dienen als kleine Spielerei und Sammelspaß und hinterlassen Totenkopfmedaillen und Lums.
Wii U Besitzer, die sich vorab die „Challange App“ besorgt haben, werden die Herausforderungen auch im fertigen Spiel wiederfinden. Diese bieten euch tägliche sowie wöchentliche Duelle mit Gegnern aus der ganzen Welt. Die Ergebnisse werden dabei in einem weltweiten Ranking festgehalten. Die Themen der Herausforderung sind allerdings überschaubar. „Sammel so schnell wie möglich alle Lums“ oder „flitz so schnell wie es geht“ sind dabei die Hauptvertreter.


Gameplay und Leveldesign

Wer das Vergnügen hatte, den Vorgänger zu spielen, wird sich beim Nachfolger wie zuhause fühlen. Gesteuert wird mit dem linken Stick, wobei Ihr Raymans Geschwindigkeit mit gedrückter R-Taste erhöhen könnt. Gesprungen wird mit A und zugeschlagen mit B. In Legends verfügen Rayman und seine Freunde bereits von Anfang an über alle relevanten Fähigkeiten wie kurzzeitiges Schweben oder dem aufgeladenen Schlag. Keine Fee im Spiel die Rettung bedarf. Ebenfalls wieder dabei ist der Multiplayer. Der wurde aber von zwei auf insgesamt vier Spieler (in der Wii U Fassung kann man sogar zu fünft spielen) angehoben.


Dank des Wii U Gamepads bieten sich euch viele neue Gameplayfeatures. Da es sich hier um ein ursprünglich für die Wii U exklusives Spiel handelt, ist der Einsatz des neuen Controllers natürlich groß geplant worden. Touchscreen und Gyrosensor wurden vorbildlich in das Spiel integriert und wirken dabei keine Sekunde aufgesetzt oder störend. Sobald eine Funktion mit dem Touchscreen ausgeführt wird, übernehmt ihr die Kontrolle der Fliege Murphy. Diese unterstützt Raymans besten Freund Globox (wird von der KI gesteuert) dabei, heil an das Levelende zu kommen. Zu euren Aufgaben zählen dabei Kisten verschieben, Seile durchtrennen, Gegner kitzeln oder Hebel betätigen. In anderen Leveln sitzt Globox auf einem fliegenden Schild, das ihr steuern müsst.

Diese Tätigkeiten führt ihr alle mit dem Touchscreen aus. Der Gyro wird hingegen verwendet, um beispielsweise das Level zu drehen und Globox durch ein Stachellabyrinth zu buchsieren. Ansonsten kommt der Touchscreen vor allem beim bereits erwähnten Fünf-Spieler-Multiplayer zum Einsatz. Während vier Spieler mit Wiimotes durch die Stages springen kann Spieler Fünf, Gegner besiegen, diese kitzeln, Rüben aus dem Boden ziehen oder Gegenstände näher an die anderen Spieler heranziehen. Für reichlich Abwechslung ist also gesorgt.

Für jeden etwas dabei

Wo wir gerade beim Thema Abwechslung sind: Diese wird euch auch bei der Figurenauswahl geboten. In jeder Welt gibt es ein Level, in dem ihr ein alternatives Outfit für die neue Heldin im Bunde, Barbara, freischalten könnt. Sobald das Level erfolgreich beendet ist, könnt ihr durch Hüpfen in das Gemälde die Optik tauschen. Alle anderen Outfits für Rayman, Globox und Co. können mit genügend Sammelleidenschaft freigeschalten werden. Wer also fleißig Lums eingesackt hat, kann sich in der Wii U-Version über Mario & Luigi Outfits freuen (in den anderen Versionen gibt es dann noch Assassin’s Creed und Splinter Cell Outfits). Das Erfreuliche an diesem Feature ist, dass eben nicht nur verschiedene Charaktere zur Auswahl stehen, sondern dass diese gleichzeitig auch verschiedene Kleidungsstücke tragen können.


Das eindeutige Highlight des Spiels sind natürlich die zahlreichen Level, sowie die verschiedenen Welten, in denen ihr euer Abenteuer bestreitet. Ubisoft hat in „Rayman Origins“ einiges an Einfallsreichtum bewiesen. Was jedoch in „Legends“ aufgefahren wird, übertrifft selbst die kühnsten Erwartungen. Die Welten mit den Namen Teensies in Trouble, Toad Story, Fiesta de los Muertos, 1000 Lums under the Sea, Olympus Maximus und Living Dead Party bieten vollkommen unterschiedliche Leveldesigns und Farbpaletten. So kommt es nie zum Gefühl etwas Ähnliches bereits gesehen oder getan zu haben. Die Gegner, aber auch eure Helden haben amüsante Animationen, die dank des tollen Grafikstiles noch besser zur Geltung kommen. Und wer vermuten könnte, dass sich „Rayman Legends“ nur auf den Stil verlässt, anstatt auch grafisch zu protzen, der irrt.

Denn „Legends“ bietet tolle Licht- und Partikeleffekte, sowie eine butterweiche Framerate, die selbst beim Vier-Spieler-Multiplayer nicht ins Stocken gerät. Absolut saubere Programmierung muss man an dieser Stelle erwähnen. Ein weiterer Star des Spiels ist der geniale Soundtrack. Anstatt nur Beiwerk zu sein, passt sich der Soundtrack ähnlich wie in Super Mario Galaxy 1 & 2 dem Spielgeschehen an. Dies fällt vor allem bei den Musikleveln auf, die ganz klar das Highlight des Spiels sind. Zu klassischen, rockigen, poppigen und selbst latainamerikanischen Klängen muss man mit einer hohen Geschwindigkeit durch die Level rennen und dabei im Takt der Musik Hindernisse überwinden. Man könnte die Level schon beinahe blind spielen, wenn man sich auf sein Gehör verlassen kann.

Der Musikklassiker „Black Betty“ wird in der „Ram Jam“-Version von den Gegnern gesungen, während Euch ein feuerspeiender Drache durch ein brennendes Schloss verfolgt. Selten so ein simples und doch episches Spielvergnügen erlebt. Wem all das immer noch nicht reicht, kann sich neben dem Multiplayer, den Online Challenges, den „Rayman Origins“ Leveln, dem Monster Sammeln, dem Freischalten der Kostüme noch am kurzweiligen Kung Foot teilnehmen.


Bis zu vier Spieler treten in einem extrem vereinfachten Fußballgebolze gegeneinander an. Zu meckern gibt es fast gar nichts. Nur der fehlende Online Mutiplayermodus ist ein kleines Manko an einem ansonsten perfekten Spiel.

  • Plattform: Wii U, Xbox 360, Playstation 3, Playstation Vita, PC
  • Publisher: Ubisoft
  • Entwickler: Ubisoft
  • Genre: Jump and Run
  • Release: 29 August 2013
  • USK-Freigabe: 6

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