Bubble Bobble zählt zu den einflussreichsten Arcade Plattformern aller Zeiten. Daher liegt die Messlatte für neue Serienteile entsprechend hoch. Nach dem schwächeren Bubble Bobble 4 Friends versucht Taito mit Bubble Bobble Sugar Dungeons einen deutlich mutigeren Ansatz. Statt klassischer Levelstruktur setzt das Spiel auf ein Roguelike Konzept, kombiniert mit den bekannten Grundlagen des Serienklassikers. Bub verschießt Blasen, fängt Gegner darin ein und platzt sie, doch diesmal führt der Weg durch zufällig generierte Dungeons und Schlösser, die Ressourcen sammeln und Upgrades freischalten.
Roguelike Struktur mit deutlichen Balanceproblemen
In der Theorie entsteht damit eine frische Mischung aus Nostalgie und moderner Progression. Die Praxis zeigt jedoch, dass der Schwierigkeitsgrad und die Belohnungsmechaniken ungleichmäßig abgestimmt sind. Jeder Dungeon unterliegt einem strikten Zeitlimit. Läuft der Timer ab, erscheint Baron Von Blubba und verfolgt Bub über mehrere Level hinweg, nicht nur bis zum nächsten Raum. Gegner müssen nicht besiegt werden, um einen Ausgang zu erreichen. Das Pusten von Gegnern bringt jedoch Sugarees, die als sekundäre Währung dienen, sowie minimale Zeitboni.

Das Problem liegt im Tempo. Das Spiel belohnt aktives Bekämpfen der Gegner kaum, da der Zeitbonus zu gering ausfällt. Dadurch führt bereits ein kurzer Umweg schnell dazu, dass Baron Von Blubba auftaucht. Durch die zufällige Levelauswahl entstehen zudem Situationen, in denen ein Levelaufbau kaum Fluchtmöglichkeiten bietet. In Kombination mit der One Hit Fail Struktur führt dies zu hohem Frustpotential und wiederholten Fehlversuchen, die sich selten belohnend anfühlen.
Schlösser als Gegenpol zu den Dungeons
Schlösser besitzen kein Zeitlimit und wirken deutlich besser ausbalanciert. Die komplexen Blasenmechaniken kommen hier besser zur Geltung. Bub kann über Blasen gleiten, an Gegnerblasen abprallen oder diese als Plattformen nutzen. Viele Räume verlangen präzises Timing und ein sauberes Verständnis der Mechanik. Allerdings sind genau diese Bereiche auf Ressourcen angewiesen, die in den Dungeons gesammelt werden sollen. Da diese jedoch die deutlich frustanfälligeren Spielabschnitte darstellen, entsteht ein Kreislauf aus Grind und Trial and Error.
Bubble Symphony als Bonus
Taito ergänzt Bubble Bobble Sugar Dungeons um eine vollständige Version von Bubble Symphony, genauer gesagt die Umsetzung des Saturn Ports von 1997. Dieses Spiel gilt als moderner Klassiker innerhalb der Reihe und bietet schnellen Ausgleich zum fordernden Roguelike Ansatz. Als Zusatz hat es echten Mehrwert, besonders für Spieler, die Bubble Symphony noch nicht besitzen.

Präsentation und Struktur
Auf PS5 läuft Bubble Bobble Sugar Dungeons flüssig und stabil. Die Optik bleibt bewusst schlicht, orientiert sich an der klassischen Ästhetik und nutzt moderne Effekte sparsam. Die Bedienung ist präzise, die Steuerung reagiert schnell und vermittelt das typische Arcade Gefühl. Doch trotz des guten technischen Fundaments fehlt der letzte Schliff, der das Spiel langfristig motivierend macht. Vor allem das Progressionssystem ist zu restriktiv, da wichtige Upgrades zu tief im Dungeon liegen und zu spät im Spielverlauf freigeschaltet werden.
Grafik und Musik
Auf der PS5 präsentiert sich Bubble Bobble Sugar Dungeons mit einer klaren und farbintensiven Optik, die bewusst den Charme der klassischen Arcade Vorlage aufgreift. Die Animationen von Bub und den Gegnern wirken flüssig und sauber, während die Umgebungen je nach Dungeon oder Schloss unterschiedliche Farbpaletten und visuelle Stimmungen bieten. Trotz des Retro inspirierten Designs läuft das Spiel technisch sehr sauber und nutzt die schnelle Hardware der PS5 für stabile Performance ohne sichtbare Einbrüche. Die stilisierte Präsentation trägt zur Übersichtlichkeit bei, hebt aber gleichzeitig hervor, dass das Spiel in erster Linie auf Gameplay und Wiederholbarkeit ausgelegt ist.
Die Musik orientiert sich am fröhlichen und eingängigen Sounddesign der Bubble Bobble Reihe. Bekannte Melodievarianten und neu arrangierte Themen begleiten die Dungeons und Schlösser, erzeugen eine typische Arcade Atmosphäre und bleiben angenehm im Hintergrund, ohne zu aufdringlich zu werden. Gleichzeitig kontrastiert die heitere Musik an manchen Stellen mit dem hohen Schwierigkeitsgrad, was zu einer eigenartigen Mischung aus klassischer Leichtigkeit und modernem Roguelike Stress führt. Die Soundeffekte sind klar, direkt und vermitteln ein authentisches Feedback beim Blasen, Springen oder Platzen der Gegner.

Fazit
Bubble Bobble Sugar Dungeons ist ein ambitionierter Ansatz für eine traditionsreiche Marke. Der Roguelike Aufbau bietet theoretisch eine spannende Weiterentwicklung des Serienkonzepts, doch unausgewogene Schwierigkeitskurven und eine zu strenge Progression machen den Weg durch die Dungeons unnötig frustrierend. Die Schlösser liefern die besten Momente des Spiels, doch der Grind davor trübt den Gesamteindruck.
Als Bonus lohnt sich Bubble Symphony nach wie vor und sorgt für nostalgische Höhepunkte. Insgesamt bleibt Bubble Bobble Sugar Dungeons ein Titel mit großem Potenzial, der jedoch an zentralen Balanceentscheidungen scheitert. Fans anspruchsvoller Roguelikes können dennoch Spaß haben, doch für Liebhaber des klassischen Bubble Bobble bleibt der Arcade Ursprung weiterhin unerreicht.
- Plattform: PlayStation 5 (getestet), Nintendo Switch 1/2, PC
- Publisher: Arc System Works, Taito
- Entwickler: Taito
- Genre: Rouge Like / Arcade
- Release: 13. November 2025
- USK-Freigabe: 0

Schon seit meinem dritten Lebensjahr bin ich leidenschaftlicher Videospieler. Angefangen hat alles mit dem Nintendo Entertainment System – seitdem begleitet mich die Faszination für interaktive Welten bis ins Erwachsenenalter. Heute verbinde ich diese Leidenschaft mit meinem Beruf: Als PR-Manager, freier Redner und Texter arbeite ich in der Games- und Medienbranche und betreue Projekte rund um kreative Köpfe und spannende Marken. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Management und in der Betreuung japanischer Videospielentwicklertalente, die ich auf Conventions und Events weltweit vertrete. Zu meinen persönlichen Lieblingsreihen zählen Metroid, Super Smash Bros., Super Mario sowie die Halo-Trilogie (1–3) – Klassiker.

