Das EPOS GSP 600 Headset stammt noch aus der Zusammenarbeit mit Sennheiser. Im ersten Moment fällt das „Alter“ des Headsets zumindest gleich mal optisch auf, denn attraktiv ist es im direkten Vergleich zum H3 Hybrid oder H6PRO nicht.
Die farblichen Highlights (egal in welcher Variante) bieten eine komische Kombination und wirken eher kitschig als ansprechend.
Trotz seiner Größe ist der GSP 600 nicht so bequem, wie man erwarten würde. Dies dürfte auf die großzügige Polsterung des Headsets zurückzuführen sein.
Am Kopfbügel befinden sich zwei Schieberegler, mit denen man theoretisch einstellen kann, wie fest der GSP 600 den Kopf umschließt. Meiner Erfahrung nach machte es keinen großen Unterschied, ob sie ganz locker waren oder nicht.
Egal, was ich ausprobiert habe, der GSP 600 hat nie wirklich den goldenen Mittelweg zwischen „sicher“ und „fest“ gefunden. Nach zwei bis drei Stunden Nutzung war ich immer etwas erleichtert, wenn ich sie abnehmen konnte.
Das Kabel ist abnehmbar, und der GSP 600 wird mit zwei Optionen geliefert: einem kürzeren Kabel mit einer 3,5-mm-Buchse und einer längeren Option mit zwei Anschlüssen. Beide Kabel sind am Kopfhörerende etwas seltsam geformt, mit einem wulstigen Stück Plastik, das vermutlich „einrasten“ soll, aber vor allem das Anschließen des Kabels an den Kopfhörer beim ersten Mal umständlich macht.
Zu guter Letzt gibt es noch einen Lautstärkeregler, der sich an der rechten Hörmuschel versteckt. Das wars mit den Bedienelementen des Headsets. Die Stummschaltung des Mikrofons wird durch Hochklappen des Mikrofons gesteuert, was wir bisher bei allen EPOS Geräten feststellen konnten.
Der GSP 600 hat einen sehr guten Sound, wie man es von einem High-End-Kopfhörer von Sennheiser erwarten würde. Es handelt sich jedoch um ein lebendiges und aufregendes Klangprofil, das nicht wie einige der höhenbetonten Corsair-Headsets aufdringlich wirkt. Leider könnten Liebhaber von Bässen vom GSP 600 enttäuscht sein, da es dazu neigt, im Hintergrund zu verschwinden. Die Präzision ist jedoch außergewöhnlich, mit bissigen Bassdrums in der Musik und knackigen Explosionen im Spiel.
Der eigentliche Clou ist jedoch die breite Klangbühne des GSP 600. Das GSP 600 ist im Grunde ein Stereo-Headset, ohne die ausgefallenen softwaregesteuerten 7.1-Surround-Gimmicks. Die Links-Rechts-Wiedergabe des GSP 600 gehört zu den realistischsten, die ich je bei einem Gaming-Headset erlebt habe. Das bedeutet, dass es einfach ist, einen Feind im Spiel zu lokalisieren, während bei einem gut abgemischten Musikstück die Instrumente auf natürliche Weise an ihre richtige Stelle gesetzt werden.
Als das GSP 600 auf den Markt kam, kostete es gut 250 $, inzwischen liegt der Preis bei 149 €, sodass wir uns eher dazu durchringen können, eine vorsichtige Empfehlung auszusprechen. Der Tragekomfort war in unserem Test leider nicht wirklich ausreichend, die Technik und Audiokapazität ist hervorragend – doch was nutzt dies, wenn der Kopfhörer nicht bequem zu tragen ist? Ein schwieriges Fazit, um ehrlich zu sein. EPOS bietet euch zahlreiche Alternativen in gleicher oder ähnlicher Preisklasse. Schlagt lieber bei einem dieser Optionen zu.
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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