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Planescape: Torment and Icewind Dale: Enhanced Editions

Neben der Baldur’s Gate 1&2 Enhanced Edition erschien im Oktober für die Konsolen auch ein Duo bestehend aus Planescape: Torment und Icewind Dale: Enhanced Edition. Auch bei diesem Pärchen handelt es sich um berühmte PC-Rollenspiele, die Ende der 90er bzw. Anfang 2000 auf den Markt kamen und seitdem von vielen verehrt werden. Auch bei diesen beiden Titeln hatte ich bisher keine Berührungspunkte, wenn auch die Namen mir vertraut waren. Beide Spiele wurden seinerzeit von den Black Isle Studios entwickelt, die sich unter anderem für Fallout 1 und 2 verantwortlich zeichneten. Im Paket bekommt ihr bei Icewind Dale zusätzlich auch die Erweiterung Heart of Winter dazu. Damit erwarten euch erneut hunderte Spielstunden. Deswegen wird es auch in diesem Artikel darum gehen, die Spiele vorzustellen. Vorzugsweise Planescape: Torment, dass ich von den beiden am längsten gespielt habe und einen Eindruck gewinnen konnte.

Planescape: Torment – Die Wiedergeburt des Namenlosen

Das Rollenspiel aus dem Jahre 1999 bietet euch direkt zu Spielbeginn einen morbiden und interessanten Beginn. Denn eurer Charakter, der Namenlose, erwacht in einer riesigen Leichenhalle. Wirklich lebendig seht ihr dazu auch nicht aus, sondern gleicht eher einem Zombie. Skurril geht es auch direkt weiter, denn an eure Seite gesellt sich der sprechende Totenkopf Morte, der auch euer erstes Teammitglied wird. Euer Erinnerung zusätzlich beraubt, müsst ihr erstmal herausfinden, wo ihr genau seid, was dieser Ort bedeutet und wie man dort auch wieder hinausgelangt. Von daher lässt sich die Leichenhalle als eine Art Prolog beschreiben, auch wenn euch das Spiel im Vergleich zu heute nur sehr wenig an die Hand nimmt.

Zu Beginn verteilt ihr in Planescape: Torment Fertigkeitspunkte auf verschiedene Charakteristika. Zum Glück steht bei, was es bewirkt

Die Steuerung gestaltet sich nahezu genauso wie bei Baldur’s Gate 1 und 2, sodass ihr euch hier dann schneller zurechtfinden könnt und das gilt dann natürlich auch umgekehrt. Wieder habt ihr die Wahl aus einer direkten Steuerung (euer Charakter bewegt sich per Analogstick) oder der indirekten, indem ihr per Cursorklick eure Party in Bewegung setzt. Der Cursor dient neben dem Highlightsystem auch dazu, sich Dinge anzusehen, mit Charakteren zu reden, also zur Interaktion mit der Umgebung. Jedes Item, was ihr zum Einsammeln entdeckt, könnt ihr euch mit X eine Beschreibung geben lassen, sodass ihr im Vorfeld entscheiden könnt, was in das eher begrenzte Inventar des Namenlosen reingehört.

Auf den ersten Metern geht es dann darum, euch mit der Umgebung vertraut zu machen. Überall laufen Zombies rum, die als Arbeiter in der Leichenhalle fungieren und neben ihnen auch die sogenannten Staubmenschen. Auf ganzen 3 Etagen sucht ihr einen Weg nach draußen. Letzten Endes gibt es sogar zwei Möglichkeiten und hier erledigt ihr auch eure ersten Quests als auch die ersten Kämpfe, bei denen sich gegenseitig auf die Rübe gekloppt wird, was schon ziemlich unbeholfen aussieht, vor allem, wenn gleich mehrere Schläge danebengehen.

Per Steuerkreuz seid ihr in der Lage, das Geschehen rein- und rauszoomen. An der Übersichtlichkeit ändert das aber kaum etwas. Zoomt ihr weit rein, habt ihr einen direkten Blick auf die vorgerenderte Umgebung, was wahrlich kein schöner Anblick ist. Geht ihr zu weit raus, braucht ihr fast schon eine Lupe, um Objekte und andere Spielfiguren wahrzunehmen. Fast schon ähnlich verhält sich mit der Schriftgröße. Selbst wenn ihr sie im Optionsmenü auf die höchste Stufe stellt, ist das immer noch bei manchen Texten einen Tick zu klein, was das Verfolgen der vielen Dialoge zunehmend anstrengend werden lässt.

Mittlerweile sind per Patch auch ein deutsches Sprachpaket hinzugekommen. Alle Texte sind nun in Deutsch, ebenso die gesprochenen Sätze, auch wenn diese nicht so zahlreich vorkommen.

Noch in der Leichenhalle erfahrt ihr mehr von euch, also  wer oder was ihr seid. Konkret trefft ihr auf eine verflossene Liebe, die ein paar Dinge über euch erzählen kann und ihr erfahrt, dass ihr schon mehrere Leben gelebt habt, aber stets „wiedergeboren“ wurdet, nur das jeweils ohne wirkliche Erinnerung an die vorangegangenen Male. Weitere Überbleibsel von früher sind außerdem auf eurer Haut tätowiert. So ist dort auch der Name Pharod eingraviert und diese Person wird als erstes großes Ziel ernannt, das es zu suchen gilt, sobald ihr die Leichenhalle verlassen habt und dann inmitten einer Stadt steht.

Ein Bild mit einer vollen Party und später in Planescape: Torment (PC-Screenshot)

Wo sich Pharod aufhält, müsst ihr durch Gespräche selbst herausfinden und euch erarbeiten. Hier erhaltet ihr keine Unterstützung, sodass man sich ganz schön verloren vorkommen kann. Je nach dem in welche Ecke ihr euch bewegt, werdet ihr von weniger freundlich gesinnten Gesellen knallhart niedergeschlagen, einfach so, und ihr startet erneut in der Leichenhalle (ohne dabei die Gegenstände im Inventar zu verlieren). Was ich dazu auch nicht verstanden habe ist, ob es gewollt ist, dass Morte in einem Moment nach dem anderen einfach an Ort und Stelle verbleibt. Ihr bekämpft einen Gegner, aber danach folgt er euch nicht mehr automatisch. Bedeutet manuelles Auswählen oder die Etage wechseln, damit das wieder umgekehrt wird.

Euch in der Welt zu orientieren fällt unglaublich schwer, nirgends steht an den Gebäuden, um welche Art es sich handelt und offensichtliche Händler, wie es sonst durch ein Schild der Fall ist, sind auch nicht auszumachen. So gut geschrieben viele Dialoge auch sind – zum Beispiel necken sich Morte und der Namenlose öfter und verspotten sich aufgrund ihres Erscheinungsbildes- und egal wie interessant die Hintergrundstory auch ist, wird hier bei Planescape: Torment ein riesiges Potential verschenkt, das Spiel einem neuen Publikum schmackhaft zu machen

Gleiches gilt auch für Icewind Dale, da auch dieses Spiel wie Planescape oder Baldur’s Gate 1&2 sich in vielen Belangen, nicht zuletzt durch das Dungeon&Dragons Regelwerk, ähnlich sind. Hier verbringt ihr zu Beginn erst wieder eine ganze Weile in Auswahlbildschirmen, da ihr hier zunächst eure gesamte Party bestimmt, also Charakterauswahl, Klasse, all das was mir bereits bei Baldur’s Gate eindeutig zu lange gedauert hat. Da bietet Planescape: Torment den deutlich schnelleren Einstieg.

Per Steuerkreuz zoomt ihr in Planescape ins Bild hinein. Eine gute Idee ist das jedoch nicht.

Icewind Dale spielt in der gleichen Welt wie Baldur’s Gate, nur weiter im Norden. Also vergleichbar mit The Elder Scrolls und Skyrim deckt die nördlichen Regionen ab. Die Handlung geht um: „Ausgangspunkt ist das Fischerdorf Osthafen. Die Heldengruppe des Spielers schließt sich einer Expedition nach Kuldahar an. Die Ortschaft leidet seit einiger Zeit zunehmend unter der Schwächung ihrer magischen Eiche sowie Angriffen durch Monster aus dem umliegenden Gebirge und bittet daher die umliegenden Städte um Unterstützung. Unterwegs gerät die Karawane in einen Hinterhalt, dem die Gruppe als einzige lebend entkommen kann. Ihre Aufgabe ist es fortan die Hintergründe der Monsterattacken aufzudecken und die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Von Kuldahar aus bereist die Heldengruppe weite Teile des Eiswindtales, u. a. das Tal der Schatten, die alte Elfenfeste der Abgetrennten Hand, das Drachenauge und die unterirdische Zwergenstadt Dorntief.“ (Wikipedia)

In Icewind Dale geht es frostig zu (PC-Screenshot)

  • Plattform: Nintendo Switch
  • Publisher: Skybound Games
  • Entwickler: Beamdog
  • Genre: Rollenspiel
  • Spieleranzahl: 1
  • Release: 15. Oktober 2019
  • USK-Freigabe: 12

One comment

1 Pings/Trackbacks for "Planescape: Torment and Icewind Dale: Enhanced Editions"
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