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Balatro

Balatro gehört zu der Kategorie an Spielen, die rein durch das Gameplay überzeugen und vor allem auch, dass sie ihrem Hype gerecht werden. Das war schließlich der ausschlaggebende Punkt, mir diesen Deckbuilder zuzulegen. Denn rein vom Design her, hat es mich gar nicht angemacht, da ich mit Poker ungefähr so viel am Hut ab wie Bayern mit der Akzeptanz des Cannabis-Gesetzes. Damit Willkommen zum Text vom Balatro, dem Deckbuilder Roguelite vom Entwickler LocalThunk.

Ein Paar reicht nicht, um glücklich zu werden

Zunächst einmal bedient sich Balatro aus den Poker-Mechniken, was die Bildung der Blätter angeht. Ihr könnt pro Hand bis zu 5 Karten ausspielen und diese bilden dann bestenfalls eine Kombination, mit denen ihr Punkte generiert. Insgesamt besteht ein Durchlauf aus 8 x 3 also 24 „Blinds“, die es zu schlagen gilt. Und damit sind jeweils eine Mindestpunktzahl erreicht.

Auf dem ersten Blick optisch wenig ansprechend, ist es gerade diese einfache Lesbarkeit, die dem Geschehen zuträglich ist.

Jede der acht Runden startet mit einem Small Blind gefolgt von einem Big Blind. Das letzte Blind stellt eine Art Boss-Gegner dar, da ihr es mit bestimmten extra Schwierigkeiten zu tun bekommt, wie zum Beispiel, dass alle Herzkarten nicht gezählt werden, ihr nur eine Hand ausspielt dürft oder auch nur eine bestimmte Kombination (zum Beispiel 2 Paare).

Die Mindestanzahl an Punkten steigt von Blind zu Blind kontinuierlich an. Beginnend mit 300 Punkten, ist bei „Ante 8“ keine Seltenheit, wenn ihr euch jenseits der 100.000 Marke bewegen müsst.

Euer Gesamtdeck startet für gewöhnlich mit 52 Decks und um die 300 Punkte zu schaffen, stehen euch 4 Hände zur Verfügung. Ebenso habt ihr bis zu 3x die Gelegenheit, bis zu 5 Karten abzulegen/auszutauschen, falls ihr mit den Karten auf der Hand nicht zufrieden seid bzw. darauf spekuliert als nächstes eine Straße zusammen zu bekommen. Je schwieriger die Hand (zum Beispiel Straight/Straße) ist, desto mehr Punkte hagelt es. Zum einen erzielt jede gespielte Karte Punkte anhand ihr gegebenen Werte (2, 3, 4, 5, 6 ,7 ,8 9, 10, Bube, König, Königin= 10 Punkte, Ass= 11) und zum anderen werden sie dann mit einem kontext sensitiven Multiplikator multipliziert. Kontext bedeutet hier, das eine einzeln ausgespielte Karte x1 genommen wird, während ein Paar x2 genommen wird. Also wie gerade schon erwähnt, je ausgefallener euer Blatt ist, umso mehr Punkte erhaltet ihr für diese ausgespielte Hand.

Der Deckbuilder in Balatro

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wie man auf diese hohen Punktzahlen kommen soll? Nebenbei: Im Endlos-Modus, in dem ihr jederzeit nach den 24 Blinds weiterspielen könnt, geht die zu erreichende Punktzahl sogar weit in die Millionen hinein.

Ein Bild aus einer weit fortgeschrittenen Partie in Balatro. Achtet mal auf die Punkte und ebenfalls darauf, dass bis zu 6 verschiedene Joke am Start sind.

Schafft ihr es ein Blind zu besiegen, gelangt ihr jedes Mal danach in den Shop. Dort könnt ihr gegen Bares, das ihr euch in jeder Partie verdienen könnt, durch den Kauf verschiedener Karten und neuen Fähigkeiten euer Deck aufwerten, damit ihr beim Ausspielen mehr Punkte erreicht, was durch die Hereinnahme von zusätzlichen Multiplikatoren ganz schnell geschieht.

Das Aufwerten eures Decks ist die enorme Stärke von Balatro und zieht euch in den Bann. Vor allem durch die riesige Anzahl an verschiedenen Jokern gelangt ein gewaltiger Schub an Variabilität und Hineindenken in eure Züge. Mindestens bis zu 5 Joker dürft ihr erlangen, die jederzeit oberen Bildschirmrand gepinnt werden. Jeder Joker bringt eigene Fähigkeiten und Verbesserungen mit sich. Das geniale ist, dass ihr sie jederzeit umrangieren könnt, um so deren Synergien noch besser auszunutzen. Ein einfaches Beispiel. Es gibt einen Joker, der die Fähigkeit (fast) jedes Jokers, der benachbart rechts anliegt, kopiert, sodass ihr seinen Effekt doppelt nutzen könnt. Anstatt also einen Multiplikator von 8 zu erhalten, würde er nun bei 16 liegen.

Da es sich schließlich auch um Roguelite handelt und es dazu weiter über 100 (viele davon sind freizuspielen) Joker gibt, begegnen euch ständig neue Herausforderungen, euer Deck zu verbessern. Und sollte es einmal nicht klappen – und das wird es einige Male – fangt ihr einfach von vorne an. Balatro spielt sich so schnell, dass ihr ständig im Fluss seid und das Gefühl „noch eine Runde“ immer präsent ist.

Welches Boosterpack darf es sein?

Neben den Jokern existieren die sogenannten „Planeten-Karten“, diese werten eure ausgespielten Hände auf, sodass dann ein „Zwei-Paar“ mehr Punkte gibt usw. Und sei es das nicht genug, existieren ebenfalls mehr als 2 Dutzend Tarot-Karten, die ebenfalls verschiedene Dinge auslösen können. So gibt es welche, die eure Karten in Goldkarten verwandeln, womit sich ein Geldbonus verdienen lässt. Eine weitere tilgt bis zu zwei Karten aus eurem Deck, was ebenso ein guter Kniff zur Optimierung ist. Eine weitere Tarot-Karte lässt einen zufälligen Joker erscheinen. Als letzte Art von Karten, existieren die selten vorhandenen Spektral-Karten. Auch diese bringen verschiedene und zum Teil radikale Effekte mit sich, wie 5 zufällige Karten aus dem Deck entfernen, aber dafür dann 20 Dollar erhalten.

Durch all diese Mechaniken seid ihr permanent in der Shop-Phase am überlegen, was nun am besten für euch jetzt ist und auch in Zukunft für das Deck sein wird.

Wie eingangs erwähnt, machte mich Balatro nicht nur wegen der Poker-Thematik wenig an, sondern auch aufgrund der völlig unscheinbaren Aufmachung, die grafisch so gar nichts hermacht. Auch die Musik spielt sich im Hintergrund ab und lullt eher den Spieler ein. Das Spiel gehört aber eindeutig zu den Beispielen, in denen diese beiden Aspekte absolut keine Rolle spielen, da das Gameplay so fesselnd ist.

Fazit:

Gemäß dem Fall ihr gehört auch zu den Spielernaturen, die in so einer Art von Spiel aufgehen könnt, werdet ihr Stunde um Stunde in Balatro investieren und eine sehr gute Zeit haben. So steht meine Spielzeit bereits bei über 100 Stunden. Anfangs dachte ich, es wäre das perfekte Second Screen Spiel, dass ich es spiele, während ich mir nebenbei etwas ansehe. Das Resultat war jedoch, dass ich vom ablaufenden Video kaum etwas mitbekommen, so sehr war ich mit dem ständigen Optimieren meines Decks beschäftigt. Die Sogwirkung von Balatro ist enorm und zeigt mir wohl ebenfalls, wie anfällig ich für Glücksspiel bin. Gut, also, dass man bis auf den Kaufpreis kein weiteres Geld beim Spielen verlieren kann. Und ebenfalls gut ist, dass ihr mit dem Freispielen aller Decks und dem Bewältigen der Herausforderungen viel Zeit investieren könnt. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Kaufempfehlung.

  • Plattform: Nintendo Switch (getestet), Playstation-Systeme, Xbox-Systeme Steam
  • Publisher: PlayStack
  • Entwickler: LocalThunk
  • Genre: Deckbuilder, Roguelite
  • Spieleranzahl: 1 Spieler
  • Preis zum Start: 13,99
  • Release: 20. Februar 2024
  • USK-Freigabe: 16

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