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Donkey Kong Country 3-Dixie Kong’s Double Trouble

Alle guten Dinge sind bekanntlich drei und mit Donkey Kong Country 3: Dixie Kongs Double Trouble wurde die Trilogie abgeschlossen. Obwohl Teil 3 natürlich auf den Grundgerüsten von Teil 1 und 2 aufbaute, gab es dennoch ein paar frische Ideen und Neuerungen. Damit herzlich Willkommen zum Retro Test!

Rare Wares Abschiedsgeschenk

Wir schreiben den Monat Mai des Jahres 1996, während viele auf der Welt der Veröffentlichung des Nintendo 64 entgegenfiebern, kündigten Nintendo und Rare auf der E3 96 mit dem dritten Teil der affigen Trilogie doch noch einen Blockbuster für das Super Nintendo an. Dieser Schritt ist für Nintendo recht ungewöhnlich, denn normalerweise bringen sie für eine alte Konsole keinen exklusiven Titel (vor allem exklusiv für eine Plattform) mehr auf den Markt, sobald die neue Konsole erschienen ist.

Im November hatte man als Nintendofan also die Auswahl von ein paar N64 Titeln und eben Donkey Kong Country 3. Zumindest galt das für die USA und Japan. Wir in Europa schauten bezüglich des N64 in die Röhre, da die Konsole erst im März 1997 erschien. Mit DKC 3 und Terranigma, die beide im Weihnachtsgeschäft herauskamen, waren wir dennoch bestens versorgt. Auch wenn es ganz schön gemein war, dass Wrinkly Kong in ihrer Speicherhöhle ein N64 samt Mario 64 dastehen hatte!

Die nördliche Kremisphäre

Nach den Ereignissen von Teil 2 wollten sich Donkey und Diddy Kong einen Urlaub gönnen und zwar auf einer der Nachbarinseln der Kong Insel. Aber eigentlich hätten sie bereits beim Namen nördliche Kremisphäre misstrauisch sein müssen. (Kremlings sind die Widersacher von Teil 1-3). Aber wahrscheinlich dachten sie, dass nach dem Untergang von Crokodile Isle aus Teil 2 ihnen keine Gefahr mehr droht. Wie so oft haben sie da falsch gedacht. Die beiden Affen werden vom Roboter namens KAOS entführt. Währenddessen machte sich Dixie Kong auf DK Island langsam Sorgen, wo die beiden Affen denn blieben. Also machte sie sich auch auf zur nördlichen Kremisphäre.

 

Neue Welt, neue Partner, neue Feinde

Die Struktur der Oberwelt wurde in Teil 3 gegenüber den Vorgängern geändert. Dem Spieler wurden mehr Freiheiten gewährt, sodass der Spieler die Welten nicht stur abarbeiten musste. Im Klartext bedeutet das, dass ihr Dixie „frei“ über die Oberwelt steuert. Die nördliche Kremisphäre unterscheidet sich thematisch zum Teil recht deutlich im Vergleich zum Tropen Szenario aus Teil 1 und dem eher düsteren, mysteriösen aus Teil 2.

Landschaftlich erinnert die Welt an unsere Breitengrade. Ausgeprägte Seen, Nadel- und Laubbäume, schneebedeckte Berge zeichnen sie aus. Die Welt wird durch Funky Kongs Vehikel mit der Zeit immer weiter erschlossen. Ihr bewegt euch per Boot über die Seen und steuert von da aus, die einzelnen Sub-Welten an. Innerhalb einer Sub-Welt ist die Struktur wieder ähnlich zu den Vorgängern. Ihr spielt ein paar Level, bis ihr schließlich zum Bossgegner gelangt. Dennoch werden auch hier und da Freiheiten, beziehungsweise Geheimnisse geboten. Diese kommen durch das Quest-System der Bärenbrüder und der Bananenvögel zu tragen. Die Bären haben sich überall in der Welt breit gemacht und hausen in ihren Blockhütten.

Durch die sammelbaren Bärenmünzen lassen sich Items einkaufen, die dann unter den Brüdern gerne getauscht werden. So kann es sein, dass ihr in einer Welt einen Gegenstand erhaltet, der dann in einer anderer Welt benötigt wird. Die Banenenvögel lassen sich in versteckten Höhlen in der Welt von DKC 3 finden. Dort gilt es dann ein Memory-Spiel per Aktionsknöpfe zu bestehen und nach erfolgreichem Abschluss erhält man einen Bananenvogel. Aber auch die Bärenbrüder lassen den einen oder anderen Bananenvogel als Belohnung springen. Zusätzlich zu den Bärenmünzen, die als Währung fungieren, lassen sich noch die bereits bekannten DK-Münzen und Bonus Münzen sammeln. Erstere erhaltet ihr, indem der Gegner Koin überwältigt wird, der in jedem Level auftaucht.

Die Bonus Münzen dagegen werden gut geschrieben, wenn ihr die zahlreichen Minispiele erfolgreich bewältigt, deren Zugang in Form der Bonusfässer teilweise wieder schön versteckt sind. In den Minispielen warten die bekannten Aufgaben wie sammele eine bestimmte Anzahl von Sternen/Bananen, besiege alle Gegner oder finde die Münze auf euch. Das alles auf Zeit versteht sich, um das Ganze schön knifflig zu gestalten. Wer im Spiel also 103% (im Hard Modus sogar 105%) erreichen möchte, der muss alle Bananenvögel, alle Bonusmünzen und alle DK Münzen gesammelt. Dieses Ziel zu erreichen lohnt sich aber durchaus. Neben der obligatorischen versteckten Welt, bekommt ihr auch einen endgültigen Abspann zu Gesicht.

Jetzt haben wir viel über die Struktur der neuen Welt kennen gelernt und noch kein Wort über den zweiten Hauptcharakter verloren. Um die Lücke von Diddy (oder Donkey) zu füllen, gesellt sich Kiddy Kong an Dixies Seite. Er ist der jüngere Bruder von Chunky Kong aus Donkey Kong 64 und Dixies Cousin. Das „Riesenbaby“ ist ein richtiger Klotz, also ein schwerer Charakter. Diese Eigenschaft kommt bei den Buddy-Aktionen zu tragen. Wenn Dixie nämlich Kiddy wirft, kann er an bestimmten Stellen den Boden durchbrechen. Seine Angriffsbewegung ist wie bei Donkey Kong eine Rolle. Dixie dagegen besitzt die gleichen bewährten Bewegungen wie in Teil 2. Am Ende eines Levels wird dieses Mal eine Fahne gehisst. Weht diese stramm im Wind, dann wisst ihr, dass ihr das Level zu 100% geschafft habt. Auch die DK Münze wird in Form einer weiteren gelben Fahne angezeigt.

Bei den tierischen Helden hat es dieses Mal Rambi erwischt und ist nicht dabei. Stattdessen ist die Elefantendame Ellie mit von der Partie. Sie kann mit ihrem Rüssel Wasser aufnehmen und es dann auf Gegner spritzen. Außerdem setzt sie den Rüssel als Staubsauger ein, um Fässer aufzunehmen und diese dann auf ihre Gegner zu schleudern  oder ins Wasser zu werfen, um so von Fass zu Fass springen zu können.

Der violette Papagei Quawks war zwar auch in Teil 2 dabei, hier wird ihm jedoch eine größere Rolle zu teil. Er kann Fässer tragen und diese von oben auf die Widersacher fallen lassen. Ebenfalls mit dabei sind Schwertfisch Enguarde, Papagei Squarks und Squitter die Spinne.

Zusammen machen sie sich auf den Weg und treffen in den Leveln vor allem wieder auf die Kremlings, die in bekannten als auch neuen Varianten auftauchen. Über die Jahre hinweg sind mir einige Level in Erinnerung geblieben. Zum Beispiel das mit der riesigen Säge, vor der die Affen flüchten müssen oder die neuartigen Lorenlevel, die mit Schienen aufwarten. So kann man hier sowohl auf dem Boden fahren, als auch an der Decke. Von der Spielmechanik neu waren die Level mit veränderter Schwerkraft (Slow Motion), was bei Sprüngen ein neues Timing verlangte. Oder auch ein Fabrik Level in dem ihr als Squitter unterwegs seid und dann von einem Fadenkreuz ins Visier genommen und schließlich beschossen werdet. Auch das Raketenfass-Level, die in Donkey Kong Country Returns und Tropical Freeze zum Einsatz kommen, hatte hier seinen Ursprung. Auch wenn man hier anstatt horizontal, vertikal im Level fliegt.

Das gute an den den Bossfights ist, dass sie des Öfteren das übliche Schema von „auf den Kopf springen oder Fass an den Latz werfen“ durchbrechen. Der Kampf gegen den fiesen Schneemann ist hier ein gutes Beispiel.

Das letzte Mal Renderwahn auf dem SNES

Grafisch hält Teil 3 die Klasse des zweiten Teils. Durch die neue Thematik und der Vielzahl an neuen Feinden unterscheidet es sich deutlich gegenüber den Vorgängern. Die Rendergrafik kann sich also wieder mal sehen lassen und verwöhnt das Auge mit vielen Details. Einzig die Animationen von Dixie, den bekannten tierischen Helfern oder das Aussehen der Fässer sind natürlich gleich geblieben.

Der Soundtrack stammt dieses Mal zum größten Teil von Eveline Novakovic (zu Rarezeiten noch Fischer), während David Wise nur ein paar Stücke einbrachte. („Dixie Beat“, „Crazy Calypso“, „Wrinkly’s Save Cave“, „Get Fit A-Go-Go“, „Wrinkly 64“, „Brothers Bear“, and „Bonus Time“ (mit „Bonus Win“und „Bonus Lose“) Wahrscheinlich war er zu diesem Zeitpunkt in anderen Projekten wie Goldeneye und vor allem Diddy Kong Racing involviert. Auch wenn David Wise Soundtrack aus Teil 2 zweifelsohne herausragend ist, muss sich Teil 3 nicht verstecken.

Auch hier existieren viele rhythmische Stücke, die durch die markanten Trommeln vorangetrieben werden. Außerdem war für Eveline die Marke Donkey Kong nicht unbekannt. Schließlich war sie bereits bei Teil 1 dabei und steuerte dort einige sehr gute Lieder bei. Einzig alleine die Levelmusik aus dem ersten Level (Stilt Village) sagt mir nicht zu. Sie passt meiner Meinung nach nicht zu einem Spiel dieser Marke. Mehr über die Arbeit von Eveline samt ausgewählten Musikstücken erfahrt ihr in unserem Hall of Fame Artikel.

In der Trilogie wird Dixie Kong’s Doube Trouble als „schlechtester“ Vertreter angesehen. Das hat viele Gründe. Nach dem herausragenden zweiten Teil war es natürlich schwer, diesen zu toppen. Dann bemängelten manche, dass Teil 3 im Grunde nur der dritte „Aufguss“ wäre. Auch gab es hier und da Kritik am Soundtrack. Auch fanden es viele schade, dass Donkey Kong wieder nicht spielbar gewesen war und kreideten es an, dass er wieder entführt wurde samt Diddy Kong.

Unter dem Strich bleibt dennoch ein gelungenes Spiel. Das Teil 3 nicht mehr so frisch wirkte, ist trotz der recht vielen neuen Elemente allzu logisch, trotzdem ist er ein würdiger Vertreter der Serie.

Leider ist die Trilogie seit Ende 2012 von der Wii Virtual Console von Nintendo verschwunden. Die Gründe dafür sind leider nicht bekannt. Wer also die alten Spiele nachholen möchte, braucht entweder ein Super Nintendo oder einen Gameboy Advance.

  • Plattformen
SNES, GBA
  • Publisher
Nintendo
  • Entwickler
Rareware
  • Genre
Jump and Run
  • Release
November 1996
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 6 Jahren

 

One comment

1 Pings/Trackbacks for "Donkey Kong Country 3-Dixie Kong’s Double Trouble"
  1. […] Kompositionen zu „Donkey Kong Country 2 – Diddy’s Kong Quest“, „Donkey Kong Country 3 – Dixies Double Trouble“ allerdings nur die GameBoy Advance Version vollständig, da der SNES Soundtrack hauptsächlich von […]

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