Sony hat in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass sie das Zeug dazu haben, fantasievolle Spiele zu entwickeln. Auch beim kürzlich veröffentlichten „Der Puppenspieler“ für die Play Station 3 werden euch wunderschönes Artdesign, spannende Charaktere und magische Welten präsentiert.
Kopf- und doch nicht hilflos
Seit vielen Jahren nun regiert die Mondgöttin über das friedliche Mondreich. Eines Tages jedoch reißt sich ein wütender Bär das Mondreich an sich, entledigt sich der Mondgöttin und sperrt sämtliche Kinder in sein dunkles Schloss. Unter diesen Kindern befindet sich auch der kleine Kutaro, der in der Gestallt einer Holzpuppe sein Dasein fristet. Da kommt ihm jedoch der Kater Ying Yang zur Hilfe und befreit ihn kurzerhand aus dem Kerker. Nun liegt es an unserem kleinen Held, das Mondreich zu retten und die Kinder zu befreien. Jedoch gibt es ein kleines „Problem“. Kutaro hat keinen Kopf.
Was im ersten Moment schrecklich klingt, ist aber eine der entscheidenden Spielmechaniken des Titels. Den Kutaro kann alles Mögliche als neuen Kopf benutzen. In allen Leveln sind die verschiedensten Häupter mit unterschiedlichen Fähigkeiten verteilt. Schatztruhen, Totenschädel, Spinnen, Bonbons und viele, viele mehr lassen den kleinen Kerl zum Verwandlungskünstler mutieren. Bis zu drei unterschiedliche (oder gleiche) Köpfe könnt ihr mit euch tragen. Mittels Druck auf die Bewegungstasten könnt ihr durch euer „Schädelinventar“ scrollen und auswählen.
Die Fähigkeiten der Köpfe spielen beim Einsammeln von Mondfunkeln (das Pendant zu Münzen) eine Rolle. Mit diesen führt ihr eine „Kopfaktion“ durch, die euch Mondfunkeln beschert oder Bonusstufen freischaltet. Doch Vorsicht ist geboten. Nehmt ihr Schaden, verliert ihr den Kopf und müsst diesen schnell wieder einsammeln bevor er verschwindet. Nicht ohne meinen Begleiter Gleich zu Beginn des Spieles bekommt ihr einen Begleiter an eure Seite. Im ersten Kapitel ist es noch der Kater Yin Yang, ab dem zweiten Akt jedoch begleitet euch die von euch zuvor befreite Prinzessin Pikarina auf eurer beschwerlichen Reise. Diese wird entweder mit dem rechten Stick von euch oder mithilfe eines zweiten Controllers und Mitspielers gesteuert. Durch diese Unterstützung könnt ihr so Gegner aufhalten, die Umgebung untersuchen oder Mondfunkeln sammeln. (ähnlich wie der Pointer in Dragon’s Clown oder der zweite Spieler in Super Mario Galaxy). Da Kutaro stumm ist, sorgen die Begleiter (und natürlich auch der Erzähler) für etwas mehr Unterhaltung während eurer Reise.
Schnipp – Schnapp
Neben den austauschbaren Köpfen ist vor allem die Schere „Calibrus“, die ihr dem Mondbären König abluchst, das große Gameplayelement des Spiels. Mit dieser schneidet ihr nicht nur durch Gegner, sondern bewegt euch durch das abwechslungsreiche Terrain der Welt. Alle Gegner (inklusive Bossgegner) verfügen über Seelenballons. Wenn man genügend Schaden verursacht hat, kommen die Ballons zum Vorschein, trennt man die Fäden der Seelenballons besiegt man somit die Widersacher und sammelt die übrigen Mondfunkeln ein. Große Vorsprünge oder steile Berge kann man am besten durch zügiges Schneiden überwinden.
Oft werden euch Wolken, Blätter, Schnüre oder Stoffe vorgesetzt, die euch dabei helfen mit gezielten Schnitten Hindernisse rasch zu überwinden. Dadurch bietet „Der Puppenspieler“ neue und ungewöhnliche Jump n Run-Einlagen, die einen Heidenspaß machen. Ganz im Stile von Link aus The Legend of Zelda bekommt ihr noch ein Schild, Bomben und einen Greifhaken. Diese könnt ihr auf die selbe Weise einsetzen, wie in erwähnter Serie. Schalter und Steine weichen den Bomben, während der Greifhaken gegen Widersacher hilft oder das Level verändern kann. Eine weitere Fähigkeit ist die Rammatacke.
Mit dieser lassen sich Beispielsweise Geheimgänge im Boden öffnen. Mit Sack und Pack bewegt ihr euch durch die 2.5 D-Level und begegnet am Ende eines jeden Levels einem Bossgegner. Diese sind allesamt fantasievoll gestaltet und haben ihre eigene Taktik, besiegt zu werden. Letztenendes greift ihr immer zu eurer treuen Schere um die Seelenballons abzuschneiden und das Level erfolgreich abzuschließen. Hin und wieder kommen auch ein paar kurze Quicktime-Events dazu, diese halten sich jedoch in Grenzen und fallen nicht störend auf. Insgesamt gibt es 7 Akte mit jeweils drei Leveln, hierbei kommt ihr auf eine Gesamtspielzeit von guten 10 Stunden. Falls ihr noch hinter allen Köpfen und Mondfunkeln her seid, könnt ihr die Spielzeit nahezu verdoppeln.
Grafik & Sound
Das Schöne an „Der Puppenspieler“ ist die Art der Präsentation. Das ganze Spiel wird euch als Puppenspiel präsentiert. Kutaro ist schließlich nichts mehr als eine zum Leben erweckte Marionette. Alle Figuren haben eine hölzerne Textur, die in Stoffe gehüllt wurde. Kulissen bauen sich innerhalb von Sekunden auf und verändern sich genauso schnell, sobald ihr die „Szene“ also den Abschnitt des Levels verlassen habt. Hier sprüht der Charme nur so aus allen Ecken.
Auch die Synchronsprecher (deutsch als auch englisch) leisten eine hervorragende Arbeit. Der Puppenspielcharakter lässt das Spiel auch hier nicht los. Dank optionalem 3D-Modus wirken die Kulissen noch tiefer und weitläufiger während die Figuren geradezu aus dem Bildschirm ploppen. Auch der Soundtrack ist gelungen und untermalen die wunderschönen Level mit Melancholie, Action, Freunde oder Trauer.
- Plattform: Playstation 3
- Publisher: Sony
- Entwickler: Sony
- Genre: Jump n Run
- Release: 11. September 2013
- USK-Freigabe: 6
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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