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Golden Sun: Die Dunke Bedrohung

Ein Schatten legt sich auf Weyard

30 Jahre sind eine lange Zeit, eine neue Generation tritt in die Fußstapfen der alten. Zum Glück brauchte die Spielergemeinde keine 30 Jahre zu warten, bis ein neuer Teil von der Rollenspielsaga Golden Sun erschien, wobei  7 Jahre nach dem letzten Auftritt auf dem GameBoy Advance sicherlich eine lange Zeit gewesen ist. Zum Ende des Zyklus des Nintendo DS erschien im Dezember 2010 nach Golden Sun (GBA 2002) und Golden Sun: Die Vergessene Epoche (GBA 2003), Golden Sun: Die dunkle Bedrohung. Sobald man das Spiel eingelegt  hat und einem die bekannte Hauptmelodie um die Ohren fliegt, denkt man die Zeit wäre wie im Fluge vergangen.

Die Krieger von Vale

Die Helden von damals sorgten dafür, dass vor 30 Jahren die goldene Sonne erschien und durch dessen Hilfe die Welt der Elemente wieder ins Gleichgewicht gerückt wurde. Nur geschah das nicht von heute auf Morgen, sondern es war bis heute ein Jahre andauernder Prozess, der für viele Menschen nicht nur Gutes brachte. So verformte sich hier und da die Erde, oder es änderte sich auf der Welt an manchen Orten das Klima, sodass viele ihre Heimat verloren oder gezwungen gewesen sind, umzusiedeln.  Die Kehrseite der Medaille halt. Um die Protagonisten rund um Isaac und Garet ist es scheinbar ruhig geworden und das Abenteuer beginnt damit, das Garets Sohn,  Hitzkopf Tyrell sich die Gleitschwingen „ausborgt“, um diese einfach mal selbst auszuprobieren. Aber wie sollte es anders sein, Tyrell stürzt damit ab und landet in einer Höhle oberhalb des Waldes. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt ihr die Rolle von Isaacs Sohn Matthew (oder wie auch immer ihr ihn nennen möchtet) und begebt ihr euch mit euren Vätern und Karis der Tochter von Ivan auf die Suche. Dieser Abschnitt dient als Tutorium, sodass man mit den grundlegendsten Funktionen vertraut wird. Zu diesem Zeitpunkt merkt man, dass sich abgesehen von der Steuerung, die man wahlweise auch komplett per Stylus handhaben kann, im Gameplay im Grunde genommen alles gleich geblieben ist und das ist wiederrum eher als Kompliment anzusehen. Abseits der Kämpfe entpuppt sich Golden Sun durchaus als Knobelspiel, in dem eurer Köpfchen gefragt ist. Die Krieger von Vale und ihre Nachkommen sind so genannte Adepten, das bedeutet, dass sie Psy-Energie einsetzen können. Diese besteht aus den verschiedenen Elementen und je nachdem was benötigt wird, muss  eine bestimmte Energie auch eingesetzt werden. In den ersten Minuten nutzt man vor allem die Telekinese, mit denen sich Objekte bewegen lassen, die kommt vor allem dann zu tragen, wenn Objekte außer der Reichweite der eigenen zwei Beine ist. Neben der Telekinese haben sich noch viele weitere, teils bekannte, als auch neue Kräfte den Weg in das Spiel geschafft und diese verhelfen dazu, dass das herumknobeln und Wirken in den Dungeons einfach nur Spaß macht. Das liegt aber auch natürlich daran, dass die Rätsel und der Aufbau der Dungeons alle durchweg sehr gut durchdacht wurden. Falls man mal nicht weiter weiß, hilft einem die Psykraft eines Gefährten wider, die anzeigt, welche  nun für dieses Objekt benötigt wird.

Die Bewährungsprobe beginnt

 

Nachdem man Tyrell wieder aufgegabelt und festgestellt hat, dass die Gleitschwinge durch den Absturz zu Bruch gegangen ist, beginnt auch schon die Reise auf der Suche nach einer Feder eines Rocvogels. Denn nur mit dieser lässt sich eine neue Gleitschwinge herstellen. Eure Väter halten es für eine gute Idee die junge Generation mit dieser Aufgabe zu betrauen. Und so ist es natürlich kein Zufall, dass ihr im ungefähr gleichen Alter wie euren alten Herren vor 30 Jahren in die weite Welt hinauszieht. Ebenso dreht sich die Geschichte nicht nur um das Auffinden der Feder, sondern ist dann doch etwas umfassender und man gerät in zahlreiche Konflikte, die eine Lösung bedürfen. Dabei trifft man auf der Reise viele neue Gefährten und den einen oder anderen alten Bekannten.

Die Spieldauer beträgt rund 25 Stunden.  Aber selbst nach dem Ende erwarten einem noch ein paar Bonusdunggeons mit besonders harten Brocken.

Die dunkle Dämmerung  wirkt in einer Sache antiquiert. Es existieren Zufallskämpfe. Glücklicherweise bekommt man nicht alle 2 Sekunden einen um die Nase gehauen, aber besonders auf der Weltkarte sind diese doch sehr hoch frequentiert. Das Problem hierbei ist, das man die meisten Kämpfe bestreiten sollte, um die nötigen Erfahrungspunkte für den Levelaufstieg zu ergattern. Erfreulich, wenn die Kämpfe an sich eine spaßige Angelegenheit sind. Abgesehen davon, dass man Waffen und Magieangriffe ausführen kann, ist das Markenzeichen des Kampfsystems von Golden Sun der Einsatz der Dschinns. Diese überall in der Welt verteilten Wesen, die aus den vier Erdelementen bestehen, können im Kampf vielseitig eingesetzt werden, entweder zur Heilung oder als Angriff. Wurde ein Dschinn eingesetzt ,ist er zunächst einmal nicht wieder verwendbar, nur wenn man ihn beschwört (was einen mächtigen Angriff zur Folge hat), kann man ihn nach einer Runde Pause wieder einsetzen. Je mehr man des gleichen Typs einsetzt, umso heftiger fällt die Beschwörung aus. Diese werden wie gehabt imposant durch eine Sequenz in Szene gesetzt, die es zweifelsohne Wert ist, angesehen zu werden.  Sie lassen sich aber auch abbrechen. Allgemein bieten die Kämpfe durch die agilen Animationen eine hohe Dynamik . Neben den Beschwörungen bieten auch eure Waffen und Zauber den einen oder anderen nett anzusehenden Effekt.

Aber nicht nur in den Scharmützeln gehört die Grafik in Golden Sun zu den besten auf dem Nintendo DS. Auch die gesamte Umgebungsgrafik wirkt stimmig und wurde mit viele zum Detail umgesetzt. Imposant wirken ein paar Kameraperspektiven, die fast schon einen 3D Effekt vermitteln. In dieser Hinsicht kann man sich also schon einmal ausmalen, wie ein Golden Sun auf dem 3DS aussehen könnte. Einzig negativ fallen da, was auch eher der Hardware geschuldet ist die Charaktermodelle auf, besonders dann wenn in den zahlreichen Dialogen nah an sie herangezoomt wird. Das wirkt dann mitunter so klobig wie bei Final Fantasy 7. Auch sind an später Stelle an manchen Gegenden Framerateeinbrüche vorhanden.

Musikalisch bekommt man von Motoi  Sakuraba gewohnt gute Kost vorgesetzt. Die Kompositionen reihen sich nahtlos  in das Golden Sun Universum ein und bieten die eine oder andere schöne Melodie. An den Soundeffekten gibt es ebenfalls nichts zu mäkeln.

Was gibt’s also zu meckern?

Von den bereits kritisierten Zufallskämpfen bewahrt ein Detail Golden Sun: Die dunkle Dämmerung davor in den Wertungsbereich von 90 Prozent zu gelangen. Nämlich die Ausarbeitung der Charaktere und die Story allgemein. Letztere bemüht sich zwar dramatisch zu wirken, aber sie reißt dann doch nicht wirklich mit und bietet für einen erprobten Rollenspieler keine nennenswerten Überraschungen. Von den 8 Leuten in eurer Party sind rund 4 völlig vernachlässigbar. Wäre die Story spannend und ergreifend, dann würde sich Teil 3 deutlich mehr in den Köpfen verankern. So bleibt ein sehr gutes RPG mit ausgeklügelten Dungeons und spassigen Kämpfen, aber mit einer eher langweiligen Geschichte zurück.

 

  • Plattformen
DS
  • Publisher
Nintendo
  • Entwickler
Camelot
  • Genre
Rollenspiel
  • Release
10. Dezember 2010
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 6 Jahren

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