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Project Zero 2 Crimson Butterfly

Wenn es eine Horrorreihe gibt, die direkt aus einem japanischen Gruselfilm hätte stammen können, dann ist es Tecmos Fatal Frame / Project Zero-Reihe. Während man in Resident Evil (und inzwischen auch in Silent Hill) entweder als tougher Soldat oder Sträfling, Zombies mit einem Arsenal an Waffen den Gar ausmacht seid ihr  in den Project Zero Teilen als zarter weiblicher Charakter nur mit einer Kamera bewaffnet, um euch zu verteidigen.

Tecmo und Nintendo
Seit einigen Jahren nun beglückt uns Nintendo mit einer starken Zusammenarbeit mit Tecmo.
Diese entwickelten Metroid Other M und Fatal Frame 4. Im Gegensatz zu Teil 4 erscheint
nun Teil 2 in unseren Landen.
Das Spiel erschien bereits vor 8 Jahren auf der Playstation 2 und Xbox. Nun dürfen wir die Zwillingsschwestern Mio und Mayu Amakura mit überarbeiteter Grafik, Steuerung und Zusatzinhalten auf Nintendos Wii begleiten.

Asiatischer Horror Deluxe
Mio und Mayu Amakura sind Zwillingsschwestern. Seit einem schweren Unfall aus Kindertagen hinkt die ältere (Mayu) der beiden jedoch. Für diesen Zwischenfall sieht sich Mio selbst  nach all der Zeit immer noch verantwortlich. Als beide erfahren, dass ihr altes Heimatdorf Aufgrund des Baus eines Damms geflutet werden soll, beschließen diese den Ort nochmals zu besuchen. Während der Unterhaltung der beiden erfährt man vom starken Band, dass die beiden Schwestern verbindet.
Sie versprechen sich anschließend immer füreinander dazu sein.

Als Mayu einen Schmetterling bemerkt, realisiert Mio leider viel zu spät dass diese dem Schmetterling inzwischen Tief in den Wald gefolgt ist. Nachdem sich beide wieder gefunden haben, stehen sie plötzlich in einem verlassenem, alten Dorf das nirgends auf Karten eingezeichnet ist. Der Weg zurück wird versperrt und nun liegt es an euch das Versprechen der Schwestern einzuhalten.

Was geht hier vor?
Im Dorf angekommen wird schnell klar, dass großes Unheil bevorsteht. Die empfindliche Mayu reagiert auf die spirituell geladene Umgebung sehr empfindlich, was Mio in die Beschützerrolle bringt, denn das arme Ding soll in einer grausamen Opferzeremonie geopfert werden

Das Spiel profitiert enorm aus der japanischen Kultur und dem japanischen Horror. Da werden schöne traditionelle Dörfer, Kunstvolle Schreine und Puppen im Schutz der Nacht zum Alptraum jedes zartbeseideten Spielers. Tecmo versteht es wirklich die Umgebung und Kamerawinkel voll auszunutzen um stets ein Gefühl der Beklemmenheit zu schaffen, die euch an den Rand des Sofas rutschen lässt. Selbst wer sich nicht mit zwei jungen Mädchen identifizieren lässt, wird die Nackenhaare gesträubt und die Augen geweitet haben.

In Project Zero geht es in erster Linie nicht um Surival, sondern um reine Panik und Horror. Leerstehende Häusern werden erkundet nur um das reinste Gruselkabinet zu werden. Schreie, zuknallende Türen, Schritte und herausfallende Gegenstände lassen euch mehr als nur einmal aufschrecken. Spätestens die verschwommenen Gestallten ,die zwischen euch und eurem Ziel liegen, versetzen euch in Panik. Dieses „Ich will da nicht hin, aber ich muss“ Gefühl ist selten in Spielen vorzufinden.
Auf ein großes Waffenarsenal könnt ihr nicht zurückgreifen, um euch zu verteidigen. Zu Beginn steht euch außer einer Taschenlampe nur euer Mut zur Verfügung. Mit dieser beleuchtet iIhr dunkle Orte und entdeckt nützliche und wichtige Gegenstände. Besonders gemein ist das Aufsammeln von Gegenständen. Steht ihr direkt vor dem Item müsst Ihr solange A gedrückt halten, bis Mio sich gebückt und den Gegenstand aufgesammelt hat. Durch dieses geschickte Gameplay Manöver wird selbst das Item Einsammeln von einem ständigen Grusel begleitet, da jederzeit eine Hand erscheinen kann, die Mio packt und wertvolle Lebensenergie kostet.

Bitte recht freundlich
Ganz in Serientradition habt ihr nach kurzer Zeit im Spiel natürlich die Möglichkeit euch endlich zu verteidigen. Womit? Mit Waffen? Nein. Mit Feuer? Nein. Mit Magie? Fast!

Mit einer magischen Kamera. Dank der Kamera Obscura habt ihr die Möglichkeit euch gegen die Geister die euren Weg kreuzen, zu wehren. Die Kamra Obscura wird wie eine handelsübliche Kamera benutzt. Der einzige Unterschied ist, dass die Fotos tödlich für Geister sind. An der Kamera gibt es einen Glühfaden der euch die Präsenz der in der Nähe befindlichen Geister oder Rätsel anzeigt. Der Faden leuchtet dann entweder blau, was auf freundlich gesinnte Geister schließen lässt oder rot, was auf angreifende Geister hindeutet.
Einige Geister sind sehr scheu und verschwinden beim ersten Erblicken. Sollte es euch gelingen trotzdem ein Foto zu machen erhaltet ihr einen Eintrag in der Geisterliste und Punkte. Während die Kamera aktiviert ist, seht Ihr die gesamte Umgebung aus der First Person-Perspektive und könnt diese mittels Wiimote steuern.

Das Kämpfen gegen feindliche Geister läuft folgendermaßen ab. Habt ihr einen Geist Wort wortlich im Visier, sammelt eure Kamera Geisterkraft. Je mehr Geisterkraft gesammelt wurde, desto größer ist der zugefügte Schaden bei jedem geschossenem Foto.
In seltenen Momenten leuchtet eine Lampe am Bildschirm auf  und ihr könnt ein tödliches Foto (Fatal Frame) schießen. Ein Fatal Frame verursacht immensen Schaden, beschert euch eine Menge Punkte und lässt einen Kombo zu, mit dem bis zu zwei weitere Fotos geschossen werden können.

Um es euch nicht ganz so einfach zu machen, bleiben die Geister natürlich nicht stehen. Nach jedem geschossenen Foto verschwinden die Geister und tauchen an einer anderen Stelle wieder auf. Ihr solltest also stets in Bewegung bleiben ,um nicht von diesen erwischt zu werden. Bekommen sie euch zu packen, müsst ihr Nunchuck und Wiimote schütteln um dem Griff zu entkommen.

Leider ist die Steuerung nicht vollstens gelungen und im Eifer des Gefechts lässt sich Mio manchmal sehr ungenau steuern und schwer aus der Gefahrenzone entfernen. Dies kann gelegentlich zu Frustmomenten führen, vor allem dann wenn eure Heilitems knapp oder ganz aufgebraucht sind.

Power Up!
Die Kamera Obscura ist euer Freund und Helfer. Damit dies auch so bleibt, solltet ihr diese aufrüsten.
Im Verlauf des Spiels könnt Ihr bis zu drei verschiedenen Objekte an der Kamera anbringen, um diese noch wirksamer gegen Geister zu machen. Mehr Schaden, Gruppenschaden oder Verlangsamung sind dabei nur ein paar der Vorteile. Mit den gesammelten Punkten die ihr für das Foto machen bekommt, könnt ihr die Kamera und Objekte weiter verbessern.

Auch der richtige Film in der Kamera spielt eine große Rolle wie erfolgreich ihr euch durch die Geschichte schlagt. Der Standartfilm ist beispielsweise zwar in unendlicher Menge verfügbar aber vergleichsweise Schwach und braucht sehr lange um nachgeladen zu werden. Im verlassenen Dorf werdet ihr glücklicherweise auf einige weitere und stärkere Filmrollen treffen. Diese haben unterschiedliche Fähigkeiten sind aber in der Anzahl begrenzt.

Später findet ihr auch ein Geisterradio, das neben den Schriften weitere Hinweise zu den Dorfbewohnern und ihrem Schicksal gibt. Die Erze, die im Dorf verteilt sind, lassen sich mit dem Radio abspielen wodurch eine gruselige Stimme aus dem Wiimotelautsprecher ertönt.

Grafik,  Sound und Steuerung
Grafisch könnte man von der wirklich atmosphärischen und schön gemachten Zwischensequenz einiges erwarten. Leider holt uns die Realität schnell ein. Das Spiel aus dem Jahre 2004/2005 zeigt schnell sein „verpixeltes und verwaschenes“ Gesicht. Dass die Wii kein Powerhouse ist, war schon kurz nach Release klar, das Tecmo aber neben der Steuerung nicht auch noch ein wenig an der Grafik schrauben konnte ist sehr schade. So bleibt uns wenigstens der exzellente Sound der dank atmosphärischem Soundtrack und gruseliger FX Kulisse absolut fesselnd ist. Die Snychronisation ist ebenfalls gut.

Die Steuerung ist hingegen etwas schwer zu beschreiben. Generell geht sie gut von der Hand, jedoch kann man im Jahr 2012 eine präzisere Steuerung erwarten. Zwar ist es angenehm die Kamera Obscura mit der Wiimote zu führen jedoch wird es schwer zu manövrieren, wenn ihr in eine Ecke gedrängt werdet und schnell handeln müsst.

Spielzeit & Extras
Insgesamt kann euch das Spiel beim ersten Durchspielen zwischen 10 und 12 Spielstunden vor den Fernseher fesseln. Die verschiedenen Enden laden sowieso nochmals dazu ein das gruselige Dorf erneut zu erkunden, um mehr über die beiden Zwillinge zu erfahren.
Im Gegensatz zum Original gibt es noch ein paar Extras, die euch eine Weile länger an der Konsole lassen könnten. Im Geisterhaus Modus gilt es verschiedene Aufgaben zu meistern (Gegenstände einsammeln, Fotos machen oder einfach nur das Haus durchlaufen) und dabei so wenig wie möglich Angst zu haben. Angst bekommt ihr durch „umsehen“ in den Häusern. Aufgrund der Motion Controlls wird es aber sehr schwer die Wiimote so ruhig zu halten, dass ihr euch nicht doch etwas umseht. Ist das Angst Meter voll, sterbt ihr vor Angst und das Spiel ist vorbei. Sehr ärgerlich.

  • Plattform: Wii
  • Publisher: Nintendo
  • Entwickler: Tecmo/Team Ninja
  • Genre: Survival Horror
  • Release: 29.06.2012
  • USK-Freigabe: 16

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