Mit Exile’s End erwartet uns nach Axiom Verge ein weiteres sogenanntes „Metroidvania“ auf der Wii U und es steht zum Download aus dem Nintendo eShop zur Verfügung. Entwickelt wurde der Titel beim japanischen Studio Magnetic Realms und wie es bei den meisten Indie-Games der Fall ist, erschien er (2015) zuerst via Steam auf dem PC. Ende Oktober folgten neben der Nintendo-Ausgabe auch noch Fassungen für die PS4 und PS Vita. Stilistisch bewegt sich das Spiel auf 16 Bit-Faden. Wie nahezu jedes Game in diesem Genre startet ihr auch in Exile’s End nicht als voll ausgerüstete Kampfmaschine, sondern müsst eure Fähigkeiten zuerst zurück erlangen. Warum sie zu Beginn verloren gehen, erfahrt ihr nun.
Auf Rettungsmission
Ihr schlüpft in die Rolle des in die Jahre gekommenen Soldaten Jameson, der mit einem Raumschiff samt Crew auf den Weg zu einer Rettungsmission ist. Denn auf einem der Minenplanten der interstellaren Firma Ravenwood wird der Sohn des Präsidenten dieses Konzerns vermisst. Ohnehin ist der Kontakt zur Kolonie abgebrochen. Die Mission droht bereits beim Eintritt in die Atmosphäre des Planeten zu scheitern. Denn unerklärliche elektrische Störungen bringen das Mutterschiff zur Zerstörung und nur eine Handvoll Soldaten können sich per Rettungskapsel auf den Planeten retten.
Nach einer unsauberen Landung wird Jameson schnell klar, dass sein Power Anzug seinen Namen nicht mehr verdient. Ab hier übernehmt ihr die Rolle und das Spiel startet im ersten Abschnitt, in dem ihr euch in einem Wald befindet. Am Anfang kann Jameson gerade einmal springen und ihr bewegt euch durch die Bildschirme, in denen nicht viel passiert. Ihr trefft auf weitere Wracks springt über Schlangen (die aufgrund ihrer geringen Größe übersehen werden können) und bekommt dann im weiteren Verlauf eure erste Fähigkeit.
Das Problem daran ist, dass sie als solche übersehen werden kann. Das Item liegt zwar dar, aber kaum leuchtet die Text-Box mit der Funktion auf und schon ist sie auch wieder weg. Blöde ist auch, dass das eingesammelte Symbol neben der Karte auf dem Touchscreen angezeigt wird, man aber durch Antippen keine Erklärung bekommt, oder ein Name eingeblendet wird. Es existiert ohnehin kein Ausrüstungsbildschirm, was für diese Art von Game doch eher merkwürdig ist. In dieser Situation war ich mir also nicht sicher, was ich gerade eingesammelt hatte und irrte dann umher und geriet in eine Sackgasse, da es keinen neuen Weg mehr gab. Die Lösung hier ist, dass mit dem ersten Upgrade der Fallschaden aufgehoben wird. Mit diesem Wissen ging es dann weiter, da man an einer Stelle nach unten springen konnte, was zuvor den Bildschirmtod bedeutet hätte.
Bis zur Minenfabrik geht der eher unspektakuläre Weg von Bildschirm zu Bildschirm gehen weiter. Mal müsst ihr Sprünge bewältigen und eure einzige Waffe ist ein Stein, der geworfen werden kann. Richtig losgehen tut Exile’s End erst, sobald ihr die Pistole in der Fabrik aufgesammelt hat.
Ab da nimmt das Spiel an Fahrt auf. In der Fabrik trefft ihr auf den Sohn von Ravenwood, der euch erklärt, wie die magnetische Störung beseitigt werden kann, damit ein Raumschiff von dem Planeten starten kann. Dieses Ziel fungiert dann als Hauptziel.
Für das Genre üblich bietet das Gameplay die bekannten Zutaten. Ihr könnt weitere Waffen wie ein Maschinengewehr oder eine Strahlenwaffe einsetzen, die über die L -oder R-Taste durchgeschaltet werden können. Es gibt auch Granaten, die neben dem Besiegen von Gegnern vor allem auch für das Auffinden von Geheimräumen nötig sind, da sie Wände sprengen können. Also wirft man am besten vor jede Wand eine Granate, denn einen wirklichen Indikator das dahinter etwas verborgen liegt, gibt es nur eher selten. Meistens erwartet euch in einem Geheimraum ein Upgrade für eure Lebens- und Energieleiste.
Neue Fähigkeiten dagegen sind in Form eines Strahlenschutzes, den obligatorischen Doppelsprung oder dem Atmen unter Wasser vorhanden.
Erst ab der Mitte des Abenteuer begegnet ihr eurem ersten Bossfight, die dann danach häufiger auftreten, dann sogar 2 quasi hintereinander.
Gespeichert wird übrigens automatisch, jedes Mal wenn ihr einen Raum betretet.
Was bereits beim Einsammeln der ersten Fähigkeit dem Fallschaden aufgefallen ist, zieht sich leider durch das gesamte Spiel, das manche Funktionen zu wenig erklärt werden. Es gibt eine Waffe, oder vielmehr Werkzeug, mit dem sich Hebel umlegen lassen. Nur sammelt man dieses Tool eher beiläufig ein und Verwendung findet es gar nur zwei oder drei Mal. An einer anderer Stelle gibt es ein Rätsel, in dem ihr einen Steinkrug auf einen Schalter stellen müsst, euch dann positioniert und dann per Fernzünder und Sprengladung den Krug zerstört. Das sowas möglich ist, zeigt euch das Spiel nicht, weswegen die Wegfindung es euch manchmal ratlos macht.
Dabei sind die Areale nicht einmal komplex aufgebaut, wo wir bei dem nächsten Kritikpunkt sind. Es reiht sich ein Korridor an den nächsten und die Gegner Anzahl erhöht sich, je länger das Spiel dauert.
Die Vielfalt der Gegner ist auch nicht gerade gegeben, aber immerhin macht das Schießen mit den Waffen Spaß, selbst wenn Jameson nicht einmal nach oben schießen kann.
Aufgrund des Aufbaus wird dem Auge wenig Abwechslung geboten. Die Grafik kommt zwar im 16-Bit Gewand daher, aber da sieht im Vergleich ein Axiom Verge nicht besser aus, da Axiom künstlerisch mehr zu bieten hat und dem Spieler eine fremde Welt besser vermittelt. Hier dagegen wirken die Strukturen austauschbar und es erinnert vom Stil her an ein Amigaspiel. Ganz nett sind aber die animierten Zwischensequenzen. Der Soundtrack kommt von Keiji Yamagishi (Ninja Gaiden, Tecmo Super Bowl, Dynasty Warriors), der hier und da wirklich passend zur Atmosphäre ist, aber sich doch innerhalb des jeweiligen Gebietet sehr schnell wiederholt.
- Plattform: Wii U
- Publisher: Xseed Games
- Entwickler: Magnetic Realms
- Genre: Action-Adventure
- Release: 24. November 2016
- USK-Freigabe: 6
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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