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Axiom Verge

Mehr Independent geht nicht, wenn man sich Axiom Verge ansieht. Das Spiel befand sich rund 5 Jahre in Entwicklung und wurde von einer einzigen Person entwickelt. Sein Name ist Thomas Happ und er zeichnet sich für alles verantwortlich. Sei es nun die Programmierung, Animation, Musik oder das Design. 2015 erschien Axiom Verge auf Steam und den PlayStation Plattformen (PS4 und Vita) und es gab nicht wenige Stimmen, die als eines der besten Metroidvanias der letzten Zeit bezeichnet haben. Dieser Begriff hat sich vor allem in den letzten Jahren eingebürgert, sodass man es mittlerweile als eigenes Genre bezeichnen kann. Nun erschien die Wii U-Version. Für Thomas Happ fühlte es sich in etwa so an, „nach Hause zu kommen“ und er ist froh sein Werk auf einer Nintendo Plattform präsentieren zu können, auf der die Marke Metroid heimisch ist. Damit willkommen zum Test.

Was ist dieser Ort, wie bin ich hierher gelangt?

Genau diese Fragen stellt sich unser Protagonist Trace. Er ist seines Zeichens ein begabter Wissenschaftler und zu Beginn sehen wir in der Intro-Sequenz, dass er vor dem Abschluss eines wichtigen Experimentes steht. Kurze Zeit später jedoch explodiert die gesamte Anlage. Das ist das Letzte, woran sich Trace erinnert und nun erwacht er in einer für ihn völlig fremden Welt. Diese Umgebung hört auf den Namen Sudra und macht mit seinem biomechanischem Look auf sich aufmerksam. In dieser alten hochentwickelten Zivilisation macht Trace schnell Bekanntschaft mit einem der Rusalki. Das sind riesige Maschinenwesen mit eigenen Bewusstsein. Eine von ihnen fungiert als eurer kleiner Mentor und erklärt euch vage, was ihr zu tun habt. Lange Zeit werdet ihr jedoch im Dunkeln gelassen, worum es in diesem Abenteuer eigentlich geht. Dadurch wird das Heft des Handelns komplett in die Hand des Spielers gelegt. Das eigene Erforschen der Spielwelt ist das Hauptaugenmerk, also ganz ähnlich wie bei Metroid auch.

Elsenova, eine der Rusalki in Axiom Verge

Elsenova, eine der Rusalki in Axiom Verge

Und da wir gerade wieder einmal Nintendos Marke erwähnen, sei auch gleich kurz der Spielablauf erläutert. Ihr bewegt Trace durch eine zusammenhängende 2D-Welt, die ihr frei erkundet und nach und nach erschlossen wird. Durch das Erlernen neuer Fähigkeiten gelangt ihr dabei an Orte, die zuvor unzugänglich gewesen sind. Geheimnisse gibt es viele und häufig winken Power Ups als Belohnung. Diese können eure Waffenstärke erhöhen, eure Lebensleiste oder ihr findet neue Waffen und Anzüge. Das bedeutet aber auch, dass ihr Gegenden immer und wieder durchlauft, weil ihr entweder auf der Suche seid nach neuen Items, oder weil ihr Ausschau haltet, wo es im Spiel weitergeht. Trace kann zunächst springen und seine Waffe abfeuern.

Die Steuerung von Axiom Verge ist sehr direkt, sodass sich Trace sehr gut spielen lässt und Sprungpassagen kein Problem darstellen. Schon am Anfang des Spieles findet er einen „Bohrer“, den ihr dann dazu wahrscheinlich nutzen werdet, jede Wand damit anzubohren. Normalweise sieht man es natürlich dem Gestein direkt an, ob es sich lohnt, hier zu bohren. Aber es gibt natürlich auch die Stellen, die nicht den Anschein machen und hinter denen ein Secret liegt. Auch lässt sich mit dem Bohrer prima Gegner beharken, auch wenn er nicht sonderlich stark ist.

Korrupte Welt

Wiederum etwas später findet Trace den Address Disruptor, ein Gadget, mit dem es möglich ist, die Umgebung zu manipulieren. Hauptsächlich dient dieses Gerät dazu, versperrte Wege frei zu machen. Aber auch eure Gegner können damit korrumpiert werden, was zum Teil zu einem völlig anderen Verhalten führt. Also einfach mal ausprobieren, denn es kann sich lohnen. Manch starker Gegner wird dadurch zum Beispiel deutlich erträglicher. Der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen. Dann wiederum gibt es Feinde, die nach Beschuss ganze Wege „sprengen“  und euch so einen neuen Durchgang ermöglichen.

Der Address Disruptor bringt also eine Portion Knobelei ins Geschehen und wird über die R-Taste abgefeuert, während Waffen auf Y liegen. So kommen sich die beiden nie in die Quere. Trace kann übrigens neben geradeaus, oben und unten, auch jeweils schräg in die Richtungen schießen. Waffen sind zahlreich vertreten und einige sind sehr gut versteckt. Alle werdet ihr bei einem normalen Durchlauf wahrscheinlich nicht finden können. Wenn man jedoch das Spiel mit 100% abschließen möchte, müssen alle gefunden werden. Die meisten werdet ihr auch nicht brauchen, dennoch ist es nett, ein derart großes Waffenarsenal zu besitzen.

Zumal manche Feinde anfällig gegen eine bestimmt Waffe sind. Dieses Wissen hilft vor allem gegen harte Brocken. Wenn Trace das zeitliche segnet, wird er in der zuletzt besuchten „Speicherkammer“ wiederbelebt. Hier wird nicht nur das Spiel gespeichert, sondern ihr erhaltet auch sämtliche Energie zurück. Was ebenfalls ganz nett ist, dass der Fortschritt nicht verloren geht, wenn ihr sterbt. Das heißt wenn ihr auf dem Weg von A nach B ein Item eingesammelt habt, dann werdet ihr es auch nach eurem Ableben im Besitz haben. Die Tatsache kam mir einmal beim einem Bossfight sehr zur Hilfe, denn ich und der Boss gingen zur gleichen Zeit Ko. Umso froher war ich bei meiner Wiederkehr, dass ich den Boss nicht wieder bekämpfen musste. Die Fights gegen die dicken Widersacher verlangen das bekannte Muster von, Schwachstelle (n) erkennen, beschießen und dabei den Attacken und Geschossen des Gegners ausweichen.

Kämpfe gegen riesige Bossgegner dürfen natürlich auch nicht fehlen

Kämpfe gegen riesige Bossgegner dürfen natürlich auch nicht fehlen

Stilistisch in der Spur

Grafisch bewegt sich Axiom Verge stilsicher auf Retro-Pfaden. Äußerlich eher noch der 8-Bit Ära zuzurechnen, hat die Spielgrafik aber einige Kniffe zu bieten, die auf einer 8-Bit Konsole von damals nicht möglich gewesen wäre. Allen voran riesige Sprites und Explosionseffekte.  Also vergleichbar mit zum Beispiel Shovel Knight, das in eine ähnliche Kerbe schlägt. Der Soundtrack passt sich nahezu perfekt dem düsteren, fremdartigen Geschehen an und treibt euch mit seinen Industrial geprägten Musikstücken voran. Fans von elektronischer Musik kommen hier eindeutig auf ihre Kosten. Aber auch so überzeugen die Stücke von ihrer Einprägsamkeit. Von daher ist es überraschend, dass Thomas Happ auch dieses Feld sehr gut beackert.

  • Plattform: Wii U
  • Publisher: Thomas Happ Games LLC
  • Entwickler: Thomas Happ Games LLC
  • Genre: Action-Adventure
  • Release: 01. September 2016
  • USK-Freigabe: 12

2 comments

2 Pings/Trackbacks for "Axiom Verge"
  1. […] die Optik eines 16-Bit Spiels auf dem Super Nintendo oder Sega Genesis an. Wie Shovel Knight oder Axiom Verge (für ein 8-Bit Spiel), wäre auch Wunderling jedoch aufgrund der grafischen Spielereien und […]

  2. […] wie beispielsweise in einem Metroid oder selbst in einem anderen an Klassiker angelegten Titel Axiom Verge. Hat man in der Regel Hinweise auf zerstörbare Blöcke, sind in Outbuddies DX lediglich dunkle […]

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