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R-Type Delta: HD Boosted

Der vierte Buchstabe des griechischen Alphabetes war der passende Namensgeber für R-Type Delta, das erstmalig Ende 1998 in Japan erschienen und der vierte Teil der Shoot’em Up – Serie R-Type ist. Delta bot das erste Mal für die Serie dank der 32-Bit Power eine komplett polygonale Grafik ansonsten jedoch die bewährten Warenzeichen. Unter Fans besitzt der PlayStation Ableger ein hohes Ansehen und wird häufig als bester Teil der langjährigen „Ich schieß alle ab“-Reihe genannt. Es wurde also mehrals  Zeit, dass eine HD-Version erscheint, die wir nun mit R-Type Delta: HD Boosted in den Händen halten und auf der Nintendo Switch auf der Switch 2 getestet haben.

Der nächste Versuch

Im Jahre 2163 macht sich die feindlich gesinnte Alienspezies Bydo erneut auf, die Menschheit zu vernichten. Zur Verteidigung kommt der aus den Vorgängernspielen bekannte Jäger R9 zum Einsatz. In Delta sind neben R9 mit R-13 und R-X zwei neue Raumschiffklassen dazu gekommen, die sich jeweils in ihren Waffensystemen unterscheiden und wie sich die Force-Einheit verhält. Die Force-Einheit ist das Markenzeichen der Seri, eine Art Begleiter Raumschiff, das ihr strategisch einsetzt, um sowohl eure Feuerkraft zu erhöhen als auch gegnerische Geschosse zu absorbieren, sodass ihr keinen Schaden erleidet. Genauer gesagt dürft ihr auch in R-Type Delta überhaupt keinen Schaden erleiden, da bereits ein Treffer euer Raumschiff zum Explodieren bringt. Nach wie vor kann die Force-Einheit bei Berührung vorne und hinten an euer Raumschiff platziert und auch wieder per Knopfdruck entkoppelt werden. Da eure Widersacher aus allen Richtungen kommen können, ist dieser flexible Einsatz auch bitter nötig. Neu dabei ist die Delta Waffe, die sich auflädt, wenn ihr mit der Force Gegner berührt. Erreicht die Anzeige 100 % lässt sich eine bildschirmfüllende Attacke auslösen, die an allen feindlichen Einheiten hohen Schaden anrichtet.

Auch R-Type Delta: HD Boosted bleibt sich der Serie treu und ist durchaus farbenfroh

Obwohl euch drei verschiedene Schwierigkeitsgrade mit Kids, Human und Bydo angeboten werden, ist R-Type Delta in bester Serientradition bereits auf dem leichtesten Härtegrad kein Zuckerschlecken. Anders ausgedrückt: Das Spiel ist knallhart! Das Leveldesign verlangt euch dabei alles ab und bei all dem Gewusel mitunter fällt es schwer, sowohl das eigene Schiff als auch diverse Geschosse und andere – häufig gerne plötzlich auftretende – Hindernisse im Auge zu behalten. Da hilft es sicherlich nicht, dass ihr sofort ein Leben verliert, sobald der Rumpf eures Schiffes getroffen wird. Um in Delta zu bstehen, müsst ihr euch darin festzubeißen und Level für Level auswendig lernen. Wenn ihr darauf keine Lust habt, dann ist das für mich vollkommen nachvollziehbar und hier hätte R-Type Delta durchaus eine extra Meile gehen können. Dass es einen Übungsmodus gibt, in dem ihr verschiedene Parameter festlegt (zum Beispiel auch Unverwundbarkeit) ist eine nette Sache. Noch besser wäre es jedoch gewesen, wenn zwei verschiedene Spielmodi wie der vorhandene Originalmodus und ein Arrangemodus angeboten werden würde. Dieser dürfte dann mit Quality of Life Funktionen ausgestattet hat, die heute Gang und Gäbe sind wie zum Beispiel unendlich Leben zu besitzen oder eine Rückspulfunktion. Puristen hätten also nach wie vor ihr originalgetreues Erlebnis bekommen, während sich das Spiel aber vor allem auch einer größeren und potentiellen neuen Spielerschaft öffnet. Tja, schade drum.

Grafisch betrachtet ist es erstaunlich, was der Titel damals auf der PlayStation geleistet hat. Nicht nur weil es sich um den ersten polygonalen R-Type Teil handelt, sondern vor allem wegen der Tatsache, dass das Spielgeschehen trotz des Effektfeuerwerks flüssig lief. In der HD-Fassung bleibt es erfreulicherweise dabei und das Spiel bietet neben der HD-Auflösung ein butterweiches Erlebnis. An der Grafik zu kritisieren ist, dass es manchmal schwerfällt, die Übersicht zu bewahren, vor allem dann, wenn der Blickwinkel verändert wird und nicht sofort ersichtlich ist, welche Objekte jetzt wirklich im Vordergrund sind, sodass sie euch gefährden. Ansonsten besitzt jedes Level sein eigenes Theme oder auch „Gimmick“. Zum Beispiel geht es in einer Stage nicht wie gewohnt von links nach rechts horizontal, sondern vertikal zu. In einem anderen Level werdet ihr ab Beginn bereits vom Bossgegner beharkt, sodass es umso zufriedenstellender ist, wenn ihr diesen hartnäckigen Verfolger endlich los seid.

Die Hintergründe vermitteln ein Gefühl von Tiefe

Beim gelungenen Soundtrack dagegen wurde die extra Meile gegangen. So haben sowohl Masahiko Ishida (R-Type II), das USP-Sound-Team (Komponisten des Delta Soundtracks) als auch Chris Hülsbeck (Turrican) Remix Versionen aller vorhandenen Songs komponiert. Im Menü wählt ihr bequem aus, ob es die Orginalversion oder der Remix sein darf und könnt entscheiden, was euch besser gefällt.

Gemäß dem Fall ihr beherrscht das Spiel ist auch R-Type Delta genretypisch ein kurzes Vergnügen und die reine Spielzeit beträgt für einen Durchlauf weniger als eine Stunde. Wiederspielreiz bietet natürlich wie immer die Jagd nach dem Highscore und das Durchspielen mit jeder der 4 (ein Typ lässt ich noch freischalten) Raumschiffklassen.

Fazit

Fans frohlocken: R-Type Delta ist endlich zurück und macht in der Boosted-Version eine gute Figur. Daher stellt der Titel natürlich eine Empfehlung für alle Genrefans dar. Alle Neulinge dagegen brauchen für diesen Titel das passende Mindset bzw. mehr Quality of Life Features wären begrüßenswert gewesen, um R-Type Delta einer breiteren Masse zugänglich zu machen.

  • Plattform: Nintendo Switch  (getestet auf Switch 2) auch für PlayStation4/5, Xbox Series/One und PC erhältlich
  • Publisher: ININ Games
  • Entwickler: City Connection, Irem
  • Genre: Shoot‘ em Up, Arcade
  • Spieleranzahl: 1 
  • Release: 20.11.2025
  • Preis zum Start: 22,99 (digital)
  • USK-Freigabe: 12