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Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast

Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast erweitert das Universum der bekannten Goblin-Slayer-Serie und verknüpft geschickt zentrale Themen des Animes mit einem neuen Abenteuer.

Die Handlung dreht sich um die „Gildenmeisterin“, die nach dem Tod ihres Vaters dessen Position als Leiterin einer Abenteurergilde übernimmt. Auf ihrer Reise begegnet sie alten Freunden und neuen, mächtigen Verbündeten. Doch als sie ein Artefakt entdeckt, das angeblich Tote wieder zum Leben erwecken kann, gerät die Gruppe ins Visier mächtiger Fraktionen, die das Relikt kontrollieren wollen.

Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast
Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast

Das Spiel bleibt dem Anime treu, indem es Themen wie die ständige Bedrohung durch Goblins und das Zusammenspiel verschiedener Abenteurer aufgreift. Insbesondere die dunkle und erbarmungslose Atmosphäre der Vorlage spiegelt sich in den erzählerischen und spielerischen Elementen wider, was Fans des Originals ansprechen dürfte.

Die Erzählung ist grundsätzlich solide, bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück. Während sie die Essenz der Goblin-Slayer-Welt einfängt, leidet sie unter ihrer Linearität und Vorhersehbarkeit. Die Hauptstory folgt einer festen Struktur, in der die Missionen die Handlung vorantreiben, ohne viel Raum für alternative Entscheidungen oder tiefgreifende Wendungen zu lassen.

Für Fans des Animes mag das Wiedersehen mit bekannten Charakteren wie Goblin Slayer und der Priesterin erfreulich sein, jedoch taucht der titelgebende Held erst später in der Geschichte auf, was den Fokus von seiner ikonischen Präsenz nimmt. Die Nebenfiguren, einschließlich neuer Charaktere wie „Prevailing Curiosity“ oder „Wise Man“, bleiben oft oberflächlich und wenig einprägsam.

Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast
Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast

Runde für Runde mit dem Schicksal

Das Gameplay kombiniert taktische Rollenspielelemente mit actiongeladenen Kämpfen auf einem rundenbasierten Gitterfeld das an Titel wie Fire Emblem, Ogre Battle oder Final Fantasy Tactics erinnert. Dieses System bietet grundsätzlich Tiefe und erlaubt verschiedene Strategien, wird jedoch durch unausgewogene Schwierigkeitskurven und klobige Steuerung eingeschränkt. Einige Begegnungen leiden unter unfairen Mechaniken, etwa durch wiederholte Zustandsveränderungen wie Verwirrung, die das Team dazu bringen, sich gegenseitig anzugreifen.

Die „Schicksal und Chance“-Fähigkeiten, die auf einem Würfelwurf basieren, fügen eine interessante D&D-Dynamik hinzu, die jedoch Aufgrund des Würfelzufalls enorm frustrierend sein kann.

Ein zentraler Aspekt des Spiels ist das Gildenmanagement. Als Gildenmeisterin rekrutiert man neue Abenteurer, die mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Ausrüstungen ausgestattet sind. Leider mangelt es an Filteroptionen, um die wachsende Zahl von Rekruten effizient zu verwalten. Während Charaktere wie die Gildenmeisterin und die Blutpriesterin durch ihre einzigartigen Fähigkeiten hervorstechen, wirken viele andere Figuren austauschbar. Die Werkstatt bietet einfache Verbesserungen für Waffen und Rüstungen, doch die Vielfalt bleibt begrenzt. Zusätzliche Gegenstände wie Fallen bringen etwas Abwechslung, aber der Loot in den Missionen bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Ein großes Manko ist die mangelnde Quest-Vielfalt. Nach jeder Hauptmission müssen mehrere Nebenquests abgeschlossen werden, um die nächste Story-Mission freizuschalten. Diese Aufgaben wiederholen sich häufig, sei es das Retten von Gefangenen oder das Beschützen von NPCs. Besonders die Trainingsmissionen sind eintönig, da sie stets auf denselben Karten stattfinden.

Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast
Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast

Zwar bieten sie Erfahrungspunkte und Ressourcen, doch der Grind fühlt sich bald monoton an. Fans des Animes werden jedoch die Verbindungen zur Vorlage zu schätzen wissen, etwa die Darstellung der Abenteurergilde als zentraler Dreh- und Angelpunkt oder die präzise Umsetzung der Goblin-Bedrohung.

Grafik & Sound

Die Grafik von Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast bleibt im Mittelfeld. Während der dunkle Fantasy-Stil stimmungsvoll ist, lassen Texturen und Modelle die Detailtiefe höherwertiger Produktionen vermissen. Die Animationen, insbesondere in den Kämpfen, wirken häufig steif und wiederholen sich schnell. Positive Ausnahmen bilden die Spezialfähigkeiten der Hauptfiguren, die durch kurze Zwischensequenzen ansprechend inszeniert werden.

Die Performance ist insgesamt stabil, doch gelegentliche Framerate-Einbrüche in intensiveren Momenten stören den Spielfluss und ist bei der doch bescheidenen Optik sehr merkwürdig. Die Kameraführung ist ebenfalls problematisch, da sie in bestimmten Levels keine klare Sicht auf Figuren und Befehlsfelder erlaubt.

Die Musik und die Soundeffekte bleiben unauffällig. Zwar bemüht sich der Soundtrack, die düstere und spannungsgeladene Atmosphäre der Goblin-Slayer-Welt einzufangen, doch die Melodien bleiben wenig einprägsam. Die japanische Synchronisation ist solide und trägt zur Immersion bei, allerdings gibt es keine englische Vertonung. Für Spieler, die ungern viel lesen, könnte die hohe Textlast abschreckend wirken.

Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast
Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast

Fazit: Zusammenfassend bietet Goblin Slayer Another Adventurer: Nightmare Feast eine moderate Spielerfahrung, die vor allem Fans des Animes ansprechen dürfte. Es gelingt dem Spiel, die brutale und erbarmungslose Welt des Goblin Slayers einzufangen, doch Schwächen in der Erzählung, im Gameplay und in der Präsentation verhindern, dass es aus der Masse heraussticht. Für treue Anhänger der Vorlage mag das Wiedersehen mit bekannten Figuren und Themen genügen, um einige Stunden Unterhaltung zu bieten, doch als eigenständiges Rollenspiel bleibt es hinter seinen Möglichkeiten zurück, zumal es auf der Nintendo Switch zahlreiche und bessere Alternativen gibt.

  • Plattform: Nintendo Switch (getestet), Steam
  • Publisher: Red Art Games
  • Entwickler: Apollosoft, Mebius
  • Genre: Taktik RPG
  • Spieleranzahl: 1
  • USK: 16
  • Release: 15. November 2024

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