Gaukler, Spielleute, Feuer- und Jonglagekünstler verzaubern die Massen. Der Geruch von Kräuterkrustenbraten und Baumstriezel schwebt durch die Luft und das Jubeln der Massen aus der anliegenden Arena machen Stimmung auf mehr. Wir müssen auf dem Kaltenberger Ritterturnier 2022 sein.

Schon beim Betreten des Geländes des Kaltenberger Schlosses, dass, nach einer zweijährigen Zwangspause, seit nun mehr als 40 Jahren als Schauplatz des jährlichen Kaltenberger Ritterturniers dient, wird man in eine Welt versetzt, die der des heutigen Alltags kaum noch gleicht. Mehr als 100.000 Besucher jährlich lassen sich auf dem fast 140.000 Quadratmeter großem Gelände an drei Wochenenden im Juli verzaubern von der magischen Welt des Mittelalters.

Zwischen Heerlagern und Schenken, dem Richtplatz und der Haarflechterey erkennt man die Liebe zum Detail. Händler und Schausteller inszenieren jedes Jahr auf neue liebevoll das Leben im Mittelalter.

Auch in diesem Jahr war das große Highlight die fast zweistündige Liveshow „Der Feldherr des Königs“ mit über 250 Darstellern. Die direkte Interaktion mit dem Publikum macht die Show jedes Mal aufs Neue einzigartig und besonders – keine Show gleicht der anderen. Das Publikum wird verzaubert durch epische Schlachten, den apokalyptischen Reitern, Verrat und Liebe und zahlreichen Gänsehautmomenten.

Geliebt und gehasst wird die Hauptrolle des „Schwarzen Reiters“ Prinz Sewalt, gespielt von Frédéric Laforêt. Nach nun mehr 15 Jahren reitete er am diesjährigen Kaltenberger Ritterturnier seine letzten Turniere – wir freuen uns, dass wir eines seiner letzten miterleben durften.

 Zur späteren Stunde ließen die Spielleute der Band „Tanzwut“ den Abend gebührend ausklingen. Mit Dudelsäcken, Trommeln und Gesang ließen sie die Menge erbeben – ganz im Sinne des historischen Phänomens der Tanzwut, die im 14. und 15. Jahrhundert große Massen an Menschen bis zur Erschöpfung tanzen ließ.

Bei Liveauftritten steht die Bühnenshow im Vordergrund, hierbei setzen sie auf mittelalterliche Gewandungen, Gesichtbemalungen und Choreografien. Im Mittelpunkt hier natürlich Frontsänger „Teufel“, der mit seinen roten Haaren zwei Hörner auf dem Kopf trägt.

Die Musik von Tanzwut mag durchaus besonders sein, doch beim Nachtkonzert auf dem diesjährigen Kaltenberger Ritterturnier hatten sie das Publikum im Bann.

Wie jedes Jahr überzeugt das Ritterfest mit seinem Charme und der authentischen Atmosphäre. Ein Besuch lohnt sich allemal!

Dieser Beitrag wurde von Emely Trumpfheller verfasst.