Nach gut 28 Jahren bekommen wir mit Windjammers 2 einen offiziellen Nachfolger zum spaßigen Arcade-Sportspiel von Data East.

Das Konzept von Windjammers 2 ist im Prinzip das eines Pong-Klons, der Tennis- und Hockey-Elemente enthält. Doch Windjammers 2 ist all das und noch viel mehr. Wie bei den meisten Sportspielen ist das Gameplay der Schlüssel zur Langlebigkeit des Spiels. Windjammers 2 bietet eine Vielzahl verschiedener Arenen und eine Reihe von Sportlern, aber die Schwächen des Spiels werden deutlich, je länger man spielt.

Ab ins Getümmel

Windjammers 2 behält die Identität des ersten Spiels weitgehend bei, denn die Formel, dass zwei Spieler sich mit einer Frisbee in einer Arena duellieren, ist unverändert. Wer als Erster 15 Punkte in jedem Satz erreicht, hat gewonnen.

Das Tor hinter jedem Spieler ist in Zonen aufgeteilt, die je nach Spielfeld unterschiedliche Punktwerte bieten. Der Trick dabei ist, die verschiedenen Schläge richtig zu nutzen, um aus den diversen Plätzen des Spielfelds Punkte zu erzielen. Lob Shots, Curve Shots, Straight Shots, Power Shots können mit anderen Gameplay-Mechaniken wie Sliding, Jumping und Reversals kombiniert werden.

Es gibt also jede Menge Spielraum (im wahrsten Sinne des Wortes), aber das einzige Problem ist die Umsetzung der Lehren, die das Spiel vermittelt. In dieser Hinsicht lehrt es einfach gar nichts. Abgesehen von einem grundlegenden „Wie spiele ich?“-Bildschirm, auf dem die verschiedenen Bewegungen und Angriffe erklärt werden, gibt es keinen Trainingsmodus, der dabei helfen würde, sich die vielen Feinheiten des Gameplays anzueignen.

So kommt es meist vor, dass ihr immer die gleichen Züge wiederholt, um ans Ziel zu gelangen. Eine Handvoll kurzer Minispiele wie bei FIFA oder Madden würden dem Spiel sehr guttun, um neue Spieler zu ermutigen und die Bewegungen für Veteranen zu festigen.

Das eigentliche Gameplay kann unglaublich fesselnd und spannend sein, wenn man nach vorne prescht, um sich mit einem gut platzierten Drop Shot 2 Punkte zu sichern. Ihr werdet nach kurzer Zeit bereits einen Riesenspaß haben, vorausgesetzt ihr bekommt die wichtigsten Gameplayelemente der Steuerung in den Griff.

Dicker Spaß und magere Auswahl

Der Inhalt von Windjammer 2 ist eher dürftig. Es gibt ein einfaches Arcade-Ranglisten-Szenario, einen lokalen Multiplayer und einen Online-Multiplayer. Wenn ihr nicht am Mehrspielermodus interessiert seid, werdet ihr wohl kurz kommen.

Zugegeben, es gibt 10 Charaktere mit unterschiedlichen Geschwindigkeits- und Stärkewerten, darunter auch wiederkehrende Charaktere und 10 Spielfelder, aber in ein oder zwei Stunden hat man so ziemlich alle Inhalte gesehen. Ihr wählt entweder den leichten, normalen oder schweren Schwierigkeitsgrad und müsst jedes Match gewinnen, bis ihr Champion seid.

Windjammers 2 erinnert stark an seine Arcade Wurzeln, denn der klassische Arcade-Ranglistenmodus kommt ohne Speicherfunktion und mit begrenzten Credits aus. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber es ist schwer, sich darüber aufzuregen, wenn die Grafik und die Musik ständig mit erstaunlichen Retro-Vibes und wunderschönen Cel-Shading-Grafiken aufwarten.

Wenn ihr Streets of Rage 4 gespielt habt, werdet ihr mit DotEmus Arbeit und Stil sofort vertraut sein.

• Plattform: PlayStation 4/5 (getestet), Nintendo Switch, Xbox One
• Publisher: DotEmu
• Entwickler: DotEmu
• Genre: Arcade
• Release: 20. Januar 2022
• USK-Freigabe: 6

Daniel Vetter

Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.