Besonders beliebte 2D-Titel von anno dazumal eignen sich für eine Frischzellenkur. Da die Wonder Boy-Serie in letzter Zeit fast schon einen zweiten Frühling erlebt, wurde nun Monster World IV ein Facelifting verpasst, indem die 2D-Grafik mit einer polygonalen Cell-Shading Optike ausgetauscht wurden. Da man im vierten Teil die Rolle von Asha übernimmt, läuft diese Neuauflage unter dem neuen Namen Wonder Boy: Asha in Monster World. Wir haben die Nintendo Switch-Version des Action-Adventure Platformers durchgespielt und sagen euch, ob sich neben der Grafik vielleicht noch viel mehr hätte tun sollen.
Immer schön klassisch
Ashas Geschichte bedient sich dem vielfach, aber dennoch wirksamen Themas, dass sie die Auserwählte ist und eine böse Macht aufhalten muss, damit das Land nicht in Dunkelheit stürzt. Auf ihrem Weg muss sie 4 Elementargeister befreien, die jeweils nach dem Bosskämpf in einem der vier großen Dungeons auf euch warten. Auch der vierte Wonderboy Teil ist eine Mischung aus 2D Jump and Run und Action-Adventure. Das bedeutet, dass ihr zwar einen linearen Spielablauf erlebt, aber auch Asha durch leichte RPG-Anreize wie mehr Lebensenergie und bessere Ausrüstung verstärkt. So bekommt ihr mehr Herzen auf zwei verschiedenen Wegen, einmal durch das Ausrüsten von Armbändern und zum anderen durch das Sammeln von „Lebenstropfen“. Diese Tropfen gibt es überall zu entdecken, mal mehr mal weniger versteckt. 10 von ihnen ergeben ein weiteres Herz. Neue Ausrüstung in Form von Schildern und Schwertern gibt es gegen Bares zu erstehen und das wiederum erhaltet ihr durch das Besiegen von Gegnern. Ansonsten gibt es noch diverse Heilgegenstände, entweder zu kaufen in Automaten oder auffindbar in Schatztruhen.
Die erste Anlaufstation eurer Reise und gleichzeitig Dreh- und Angelpunkt ist die Hauptstadt des Landes Rapadagna. Hier werdet ihr euch mehrmals im Abenteuer aufhalten, um einzukaufen und kleinere Questaufgaben zu erledigen, bevor es dann per Teleport in die nächste Welt geht. So wird eine Aufgabe sein, die Königin im Schloss aufzusuchen. Die Stadt besitzt außerdem den interessanten Kniff, dass ihr an bestimmten Stellen in den Hintergrund laufen und damit die Rückseite erkunden könnt.
Ein Freund, ein guter Freund
Asha kann springen, ihren Schild einsetzen und mit Hilfe des Schwertes in verschiedene Richtungen schlagen auch in Kombination mit dem Sprung, sodass sie ihre Waffe nach unten sausen lassen kann. Ihr Bewegungsrepertoire erweitert sich durch ihren fliegenden Begleiter, ein sogenannter Pepelogoo. Diese niedlichen Wesen trefft ihr auch bereits in der Stadt und sie sind ein beliebtes Haustier. Eurer Exemplar dagegen hat einige Tricks auf Lager. Per Schultertaste ruft ihr ihn und haltet ihn mit den Händen fest und beeinflusst dann eurer Sprungverhalten. Zum einen kann Asha mit seiner Hilfe hinabgleiten und zum anderen ermöglicht Pepelegoo einen Doppelsprung. Diese Fähigkeiten werdet ihr oft einsetzen. Dazu gesellt sich die eine oder andere Aktion, die im Kontext des aktuellen Dungeons zum Einsatz kommt. Zum Beispiel kann eurer Helfer Fackeln ausblasen, damit sich neue Wege eröffnen oder er erkennt in der Eispyramide versteckte Türen. Pepe könnt ihr auch werfen, um so ebenfalls Aktionen auszulösen wie das Aktivieren von Schaltern.
Das alles ist ganz nett, wirkliche Rätsel gibt es nicht, mehr ist eure Geschick und Kombinationsfähigkeit gefragt. Gleiches gilt für die allgemeine Herausforderung. Vor Beginn des Spieles könnt ihr zwischen Leicht und Normal wählen. Normal bietet – so wie es sein sollte- eine moderate Schwierigkeit. Je fleißiger ihr zusätzliche Herzen sammelt und nicht total blind gegen eure Gegner kämpft (Schildeinsatz, Bewegungen eurer Gegner erkennen), umso leichter wird das Durchspielen. Selbst die Bosse bieten dann kaum eine wirkliche Herausforderung, sodass ich zumindest den Großteil im ersten Versuch geschafft habe. Zumal es ja auch Heilgegenstände gibt.
Sonderlich lang ist Ashas Abenteuer auch nicht, es lässt sich an 1,2 Nachmittagen durchspielen, sofern ihr keine 5 Stunden Session einlegt. Audiovisuell erfreut sich das Auge über die schönen Farben und dem charmanten Grafikstil ohne jedoch, dass wir hier von einem grafisch aufwendigen Spiel reden. Die Musik in den Welten ist vielfach eine Variation des Haupthemas und wird zum Glück nie langweilig.
Was gibt es zu kritisieren?
Ich will gar nicht groß drauf rumreiten, dass Asha hauptsächlich ein grafisches Update erfahren hat und sich sonst im Gameplay wenig getan hat. Es sollte euch klar sein, dass ihr innerhalb einer Welt öfters mal die gleichen Wege mehrfach beschreitet, sei es nun das ihr an Punkt A einen Schalter umgelegt habt und dann wieder durchs halbe Dungeon lauft, um zur geöffneten Türe an Punkt B zu gelangen. In diesem Fall wäre jedoch als Neuerung eine aufrufbare Karte nett gewesen, denn verlaufen ist im Bereich des Möglichen.
- Plattform: Nintendo Switch (getestet), Steam, PS4
- Publisher: Inin Games
- Entwickler: Studio Artdink
- Genre: Jump and Run, Action-Adventure
- Spieleranzahl: 1
- Startpreis 34,99 Euro (digital)
- USK: 6
- Release: 28. mai 2021
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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