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Angry Video Game Nerd 1 & 2 Deluxe

An der Veröffentlichung Angry Video Game Nerd 1 & 2 Deluxe ist zu sehen, wie lange es die Figur des Nerds (erfunden und gespielt von James Rolfe) bereits gibt, wenn das erste Spiel ebenfalls bereits 7 Jahre auf dem Buckel hat (den Nerd gibt es seit 2004). 2016 folgte das Sequel und nun haben wir es mit dem Paket bestehend aus Teil 1 und 2 sowie einem Zusatzkapitel zu tun. Eine Premiere ist Teil 2 sowieso auf Konsolen (PS4 und Xbox One Versionen erscheinen noch), weil das Sequel seinerzeit nur auf dem PC erschien. Nun haben wir die Switch-Fassung getestet und sagen euch, ob sich das knallharte 2D Action-Jump and Run lohnt, egal ob ihr Fans seid oder das Genre mögt.

Fäkalsprache geht zum Standard des Nerds

What were they thinking?

Was sich die Entwickler bei der Umsetzung des Nerds in ein Videospiel gedacht haben, wird schnell ersichtlich. Nämlich ganz viel Fanservice. Seien es nun Zitate, erfundene und ins Spiel integrierte Figuren, verwendete Kraftausdrücke des Nerds und Referenzen sowohl an Videospielklassiker wie Castlevania, Mario oder Mega Man sowie auch an viele der schlechten Spiele, die der Nerd in seinen Episoden in den Fingern hatte. Die Stimmung bzw. der Humor der Serie ist ziemlich auf den Punkt gebracht und der ist wegen seiner Vulgarität in Form vor allem von Fäkalsprache natürlich Geschmackssache. Kurze Anmerkung von mir. Als jemand, der gerne den Nerd guckt, fühlte ich mich durch den einen oder anderen Ausspruch doch sehr amüsiert, einfach, weil es teilweise so schön stumpf ist.

All diese Elemente aus der Serie verleihen dem Spiel auch etwas Eigenständigkeit, weil ohne sie an sich nichts geboten wird, was man in den letzten 10 Jahren in den Retro inspirierten Plattformern nicht schon gesehen hat. Neben dem Pixel-Look in farbenfroher (mitunter zu grell) 16-Bit Ästhetik ist es vor allem der bewusst hohe Schwierigkeitsgrad, woran man sich als Spieler ausbeißen soll.

„Happy Fun Candytime“ aus Teil 1 von Angry Video Game Nerd ist offensichtlich vom Design her von Mario inspiriert

Zum Glück bietet die Deluxe Fassung einige Anpassungen und ihr könnt euch das Spielerlebnis durch unendlich Leben und mehr zu erhaltene Energie deutlich erleichtern. Das bedeutet nicht, dass auf „Pisseinfach“ alles ein Kinderspiel ist, denn direkte Tode nur durch Berührungen von Todesblöcken/Strahlen gibt es weiterhin. Dennoch sind diese Optionen eine gute Sache, weil man nicht immer Lust hat auf eine knallharte Erfahrung. Wer will, kann es natürlich auch schön knackig haben, dass man zum Beispiel bereits nach einem verlorenen Leben Game Over geht.

Beide Teile unterscheiden sich im Gameplay kaum voneinander. Im zweiten Teil kann der Nerd Wände erklimmen, an ihnen herabrutschen, genauso wie Mega Man in der X-Serie. Ansonsten seid ihr hauptsächlich springend, rennend und schießend unterwegs. Ihr könnt mit eurer Handwaffe in alle Richtungen schießen, manchmal gibt es weitere, schnellere Schießeisen zum Einsammeln. Viele Gegner wie fliegende Kotbatzen wollen besiegt werden. Ansonsten sind es die vielen Sprünge und Geschicklichkeitspassagen, die das Salz in der Suppe sind. Dunkle Passagen, in denen ihr eher langsam voranschreiten solltet, sonst landet ihr in einen tödlichen Block, Boden, der wegbröckelt, Blöcke, die auftauchen und Verschwinden, Fallen, die von Oben auf euch herabstürzen. So gesehen gibt sich hier alles die Klinke in die Hand, was ihr zuvor in vielen anderen Spielen vielleicht kennen gelernt habt und euren Tod heraufschwören soll.

Shoot‘ em Up – Passagen werden in Angry Video Game Nerd 1&2 Deluxe immer wieder gerne eingeworfen

Die Level selbst bestehen aus einer Welt (Acht Stück in Teil 1) und 6 Welten zu je 3 Leveln in Teil 2 (hier auch mit Oberweltkarte). Innerhalb einer Stage gibt es die 4 Buchstaben für NERD als Sammelobjekte zu ergattern, die meisten bedeuten jedoch zusätzliche Gefahren auf sich zu nehmen. Ansonsten sind die Level alle nicht sonderlich lange und die meisten Checkpoints sind fair verteilt. Am Ende einer Welt wartet natürlich ein Bossfight auf euch. Manche Fights bestechen durch ihren Humor, auch wenn es bei allen nur aufs stupide Drauflosballern und Ausweichen hinausläuft.

Ich habe tatsächlich das Spiel nur auf Pisseinfach gespielt und bin trotzdem insgesamt über 100 Mal gestorben bei einer Spielzeit für das Komplettpaket von unter 3 Stunden. Harte Kritikpunkte habe ich keine. Leichte wie, dass die Musik in manchen Abschnitten zu viel des Guten ist (sprich Terror für die Ohren) und wie gesagt es manchmal zu grell und farbenfroh zugeht, kann ich erwähnen. Zur Musik sei aber auch gesagt, dass es schön ist, dass der Themesong der Serie mehrfach verwendet wird. Eine komplette Vertonung durch Sprachausgabe samt Originalstimme wäre noch sehr begrüßenswert gewesen.

  • Plattform: Nintendo Switch
  • Publisher: Screenwave Media
  • Entwickler: Screenwave Media
  • Genre: Action, Jump and Run
  • Spieleranzahl: 1
  • Startpreis 14,99
  • USK: 18
  • Release: 30. Oktober 2020

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