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Spider-Man

Dass Spider-Man von Insomniac Games entwickelt wurde, ist letztlich nur die logische Schlussfolgerung. Schließlich hat das amerikanische Studio mit Titeln wie Infamous oder Sunset Overdrive mehr als genug Erfahrung gesammelt, wenn es um das Gestalten eines Sandbox Spieles geht.

Der Netzschwinger in New York 

Nachdem die Spider-Man-Lizenz nicht mehr bei Activision liegt und die Qualität der Spiele zwischen Spider-Man Dimensions und The Amazing Spider-Man 2 schwankt, kann man gleich zu Beginn des Reviews klarstellen, das Insomniac ganze Arbeit geleistet hat. Zwar erfinden sie nicht das Rad neu, allerdings nehmen sie dort Verbesserungen vor, wo es nötig war. Doch alles zu seiner Zeit.

Peter Parker ist nun seit einigen Jahren bereits Spider-Man. Der symphatische Superheld konnte sich in den letzten Jahren einen Namen bei der Bevölkerung New Yorks machen und steckt nicht mehr in den Kinderschuhen der Verbrechensbekämpfung. Losgelöst von vorherigen Spielen und dem Marvel Kinouniversum steckt Peter in seiner ganz eigenen Welt. Der 23-Jährige muss neben der Verbrechensbekämpfung auch mit seinen eigenen Problemen fertig werden. Die Beziehung zwischen MJ und ihm steckt in einer Art Pause, sein Assistenzjob bei Dr. Otto Octavius (pre Doc Ock Zeit) wird ihm aufgrund gestrichener Finanzierungen gekündigt und auch sein kleines Appartement wird wegen ausstehender Mietzahlungen geräumt.

Spider-Man

Spider-Man

Als er dann schließlich Wilson Fisk aka The Kingpin ins Gefängnis steckt und die „natürliche Ordnung“ der Unterwelt ins Wanken gerät, entbricht das Chaos völlig.

Eine neue Gang namens „Die Dämonen“ verüben etliche Terroranschläge in New York und schrecken auch nicht vor der Ermordung von Zivilisten nicht zurück. Hier nimmt die Geschichte ungewohnt düstere Züge an für ein Spider-Man-Videospiel. Aus den Comics sind wir durchaus düstere Storys gewohnt, doch die Spiele hielten sich meist an leichtere Erzählstrukturen. Aber dies ist eine willkommene Abwechslung und gibt dem Titel die gern gesehene Hollywood-Inszenierung.

Viel zutun in der Großstadt 

Spider-Man hat so einige Aufgaben vor sich in der amerikanischen Großstadt. Etliche Story- und Nebenmissionen, Collectibles, Prügeleien und Detektivarbeit warten auf den Spieler und sorgen für jede Menge Abwechslung. Viele der Missionen kennt man aus anderen Spider-Man-Spielen und man wird auch das Gefühl nicht los, dass sich Insomniac enorm von den Batman-Spielen aus dem Hause Rocksteady inspiriert hat lassen. Wenn Peter nach und nach neue Gadgets bekommt, mit denen er kleine Puzzle lösen muss, erinnert das doch stark an Batmans Abenteuer rund um Arkham. Dies ist jedoch kein Kritikpunkt, sondern höchstens eine kleine Anmerkung.

Mit dem Touchpad lässt sich die weitläufige Karte von New York aufrufen. Dort erscheinen nach und nach neue Icons mit etlichen auswählbaren Missionen auf. Die Storymissionen leuchten als goldene Embleme auf, während Nebenmissionen als blaue Markierungen hinterlegt sind. Collectibles und Extra-Aufträge haben eigene Embleme.

Eins haben alle Missionen gemeinsam – ihr erhaltet für alle Aufgaben Erfahrungspunkte und verschiedene Embleme. Habt ihr genügend Punkte, steigt ihr eine Stufe auf. Dadurch bekommt ihr Punkte, die ihr ihm Skillbaum ausgeben könnt. Dadurch schaltet ihr neue Fähigkeiten frei oder verbessert eure Attribute.

Erfahrungspunkte und Embleme lassen sich für das Verbessern eurer Anzüge oder Gadgets einsetzen. Ihr wollt mehr Netzpatronen verschießen oder eine verbesserte Rüstung gegen Schusswaffen? Dann verbessert eure Ausrüstung.
Dies motiviert euch stets einen Überfall zu verhindern oder Fotos zu schießen, da die Aufgaben keine künstliche Verlängerung der Spielzeit sind, sondern eure Fähigkeiten erweitern und verbessern.

Die Missionen des Spiels variieren ständig und sorgen für einen abwechslungsreichen Spielverlauf. Einmal müsst ihr auf eine Baustelle schleichen, um dort die Gegner (möglichst) lautlos auszuschalten und im anderen Moment hängt ihr an einem Helikopter, an dem ein Baustellenfahrzeug hängt, das sämtliche Gebäude um sich herum zerstört.

Die Entwickler geizen dabei zu keinem Zeitpunkt mit einer bombastischen Hollywood-Inszenierung. Dies gelingt vor allem durch die geschickt platzierten Quicktime-Events, die nur dann zum Einsatz kommen um eine dramatische Situation zu unterstreichen. Dies hat zuletzt Resident Evil 4 vor 13 Jahren so gekonnt verwirklicht.

Auch die Bossfights sind effektiv und beeindruckend inszeniert. Zum einen verzichtete Insomniac auf eine Energieanzeige, sodass ihr euch nie wirklich sicher seid, wie lange der Kampf noch andauern könnte und zum anderen sind die Kämpfe nicht stur nach einer bestimmten Taktik gestrickt. Durch Spideys bunte Widersacher-Galerie bieten sich auch zahlreiche Kämpfe gegen verschiedene Schergen.

Schwingen und die Liebe zum Detail 

Wie bereits angemerkt, steuert sich Spidey kaum anders als in vielen anderen bereits erschienenen 3D-Titeln des Titelhelden. Allerdings hat es Insomniac durch kleine Änderungen geschafft, dass man sich noch schneller und freier durch die Wolkenkratzer bewegen kann. Einige Moves müssen zwar zuerst freigeschaltet werden, aber diese sorgen dank enormer Geschwindigkeit für schnelleres Vorankommen.

Besonders beeindruckend ist die Liebe zum Detail, die die Entwickler in vielen Situationen an den Tag gelegt haben. Befindet sich Spider-Man in unmittelbarer Nähe von Zivilisten ist der Vierecksknopf nicht mehr für das Schlagen, sondern für das Begrüßen zuständig. Manche Passanten können mit Dreieck auch per Handschlag begrüßt werden oder man schießt ein Selfie mit ihnen.

Wer sich gerne in Szene setzen möchte, ist im Fotomodus richtig aufgehoben. Dieser bietet zahlreiche Einstellungen und Filter um eure Bildkreationen ins beste Licht zu rücken.

Grafik & Sound 

Kurz vor dem Release von Spider-Man kam es zu einer Diskussion unter den Fans, da es „wohl“ ein grafisches Downgrade gab im Spiel, da einige Details (Pfützen im Spiel) entfernt bzw. optisch heruntergeschraubt wurden. Ob man dies nun für voll nehmen soll oder nicht, sollte jedem selbst überlassen werden. Denn Spider-Man sieht großartig aus. New York sah in einem Spiel nie besser aus. Eine phänomenale Weitsicht, großartige Animationen und eine lebendige Welt sorgen für Realismus und Spielfreude.

Die Entwickler haben die berühmte Großstadt hervorragend rekreiert und zahlreiche Touristenattraktionen wie das Empire State Building, den Central Park und die Radio City Music Hall eingefügt. Zahlreiche Easter Eggs wie das Avengers Gebäude, die obligatorische Stan Lee Cameo und etliche Hinweise auf die jahrelange Comicreihe sind ebenfalls zu finden.

  • Plattform: PlayStation 4
  • Publisher: Sony Computer Entertainment
  • Entwickler: Insomniac Games
  • Genre: Sandbox Adventure
  • Release: 07. September 2018
  • USK-Freigabe: 12

One comment

1 Pings/Trackbacks for "Spider-Man"
  1. […] der Allgemeinheit spätestens seit dem Oscar-prämierten Into the Spider-Verse bekannt sein. Die Spider-Man Noir Collection erstreckt sich auf 260 Seiten und ist geschrieben von David Hine, Fabrice Sapolsky […]

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