Schwer, unmöglich und doch kultig, Rare Wares Battletoads hat jenen Ruf, mit dem schon Ninja Gaiden von sich reden machte.
Eines der Spiele, die den Begriff „NES Hard“ prägte. Perfektes Gameplay, absolute Kontrolle über die Spielfigur und spaßiges Leveldesign führen Spieler seit über 20 Jahren immer wieder nach Ragnarok um die entführte Prinzessin Angelica und Pimple vor der Dark Queen zu retten. Pimple? Ja… die drei Kampffrösche Rash, Pimple & Zitz sind nach Hautkrankheiten benannt (eine Anspielung auf Warzen und Frösche?).
Battletoads ist ein sidescrollendes Beat ‚em Up. Der Spieler wird hier von links nach rechts (oder oben nach unten) durch das Level geführt. In diesen stellen sich euch verschiedenste anthropomorphische Tiere in den Weg, die ihr aus dem Bildschirm prügeln müsst. Um das Gameplay nicht ganz so monoton zu gestallten, seilt ihr euch unter anderem eine Klippe herab, heizt mit den Hoverbikes durch die Strassen von Ragnarok oder müsst auf riesigen Schlangen herumspringen, um durch ein Labyrinth voller Stacheln zu kommen.
Battletoads Humor steht beim Spielen stets im Vordergrund. Immerhin kamen die schlagkräftigen Amphibien auf den Markt als die Teenage Mutant Ninja Turtles ganz groß waren. In bester Cartoon Manier ploppen euch die Augen aus dem Kopf, während das Kinn in Richtung Boden saust, wenn ein großer Boss den Bildschirm betritt oder eure Körperteile verändern sich beim Austeilen von Prügel (euch wachsen Rammhörner bei Kopfstößen, riesige Schuhe bei Tritten und eine vergrößerte Faust bei Schlägen).
Während das Spiel alleine schon schwer war, ist es im Koop nahezu unmöglich. Man mag argumentieren, dass man schneller durch die Level kommt, da man sich zu zweit der Gegnermaße entgegenstellt, doch können sich Spieler nicht nur gegenseitig verletzten, sondern gehen auch gemeinsam Game Over unabhängig davon, ob der andere Mitspieler noch Leben zur Verfügung hat. Und bei drei zur Verfügung stehenden Leben (im Laufe des Spiels kann man Fliegen mit der Zunge aufschnappen die Extraleben geben) kann das sehr schnell passieren.
Gerade die Hoverbike Passage erfordert blitzschnelle Reflexe sowie ein gutes Gedächtnis, um durch den schweren Parcour zu gelangen. Frustrierend ist das Spiel allemal. Aufgrund der perfekten Spielbarkeit (Ninja Gaiden, ahoi) vergeht einem die Spielfreude und vor allem der Ehrgeiz sehr langsam. Geschickte Spieler konnten sich nur auf die versteckten Warp Zonen verlassen, die einen zwei Level weitergebracht haben, wenn man das Spiel neu gestartet hat. Keine Speicherfunktion und keine Passwörter.
Grafisch gehört Rares Beat em Up zur NES Referenz. Im Jahr 1991 wussten einige Entwickler ganz genau wie sie Spiele zu programmieren hatten, um das NES ins schwitzen zu bringen. Rare war definitiv unter ihnen. Auch der ständig treibende Soundtrack und selbstverständlich der Nummer Eins „Pause Bildschirm Song“ sind die Ohrwürmer schlechthin.
- Plattform: Nintendo Entertainment System
- Publisher: Nintendo
- Entwickler: Rare Ware
- Genre: Beat ‚em Up
- Release: 18 Februar 1991
- USK-Freigabe: –
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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