Mit „Uncharted: The Nathan Drake Collection“ konnten sich PlayStation 4 Spieler noch einmal warm spielen, bevor Nathans finales Abenteuer „Uncharted 4 A Thief’s End“ auf Sonys Konsole für einen fulminanten Abschluss sorgte. Die letzte Reise des charismatischen Schatzsuchers ist ohne Zweifel eines der besten Spiele aller Zeiten, da brauchen wir mit unserer Meinung gar nicht hinterm Berg halten. Eine detailliertere Beschreibung könnt ihr nun unserem Test entnehmen.
Der Ursprung eines Diebes
Naughty Dog ist schon immer dafür bekannt gewesen, bei ihren Fortsetzungen immer eine Schippe drauf zu legen. Umso größer waren die Erwartungen an den letzten Teil der Uncharted-Reihe. Nachdem das Spiel nun drei Mal verschoben wurde, ist das finale Produkt beeindruckender denn je. Doch alles zu seiner Zeit.
Das Spiel beginnt mit einer hitzigen Motorboot-Fahrt, in der sich Nathan und sein verloren geglaubter Bruder Sam vor einem Haufen Piraten retten müssen. Wie so oft endet alles chaotischer, als geplant. Mit einem Flashback erfahren wir wie schon in Teil 3 einiges über Nathans Kindheit und Leben als Waise. Jedoch erfahren wir vor allem etwas über die Beziehung zwischen ihm und seinem großen Bruder Sam. Als dieser Jahre später mit einem Teil der Schatzkarte zum größten Piratenschatz aller Zeiten auftaucht,
überschlagen sich die Ereignisse.
Wieder einmal beweisen die Autoren von Naughty Dog unglaubliches Können und verleihen den Charakteren enorme Glaubwürdigkeit. Die Empathie. die man dem brüderlichen Zweigespann entgegenbringt, das Spielen mit Nathan’s Midlife-Crisis und wie gut man die Emotionen der Charaktere nachvollziehen kann, ist ein weiteres Beispiel dafür, weshalb das amerikanische Studio zu den besten
Entwicklern ihrer Zunft zählen.
Interessant ist auch das Erzähltempo des Spiels. Zu Beginn gibt es so einige Abschnitte in denen ihr es langsam angehen lasst. Ihr unterhaltet euch mit Charakteren, baut eine Beziehungen zu ihnen auf oder schlendert durch Nathans Haus begutachtet eure Hochzeitsfotos, oder schwelgt in Erinnerungen an vergangene Abenteuer, indem ihr Memmorbilia untersucht.
Solltet ihr mit der Uncharted-Reihe nicht vertraut sein, lässt sich der Spielablauf folgendermaßen erklären. Ihr steuert den Hauptcharakter Nathan Drake aus der Third Person Perspektive, klettert durch alte Tempel und exotische Landschaften, löst Rätsel, findet Schätze und nehmt Gegner mit allerlei Schusswaffen aufs Korn. Das abwechslungsreiche Gameplay und das hohe Niveau sorgte sogar bei „Tomb Raider“ für Umdenken. 2007 wurde „Uncharted“ noch als Tomb Raider-Klon verschrien und 2010 war es plötzlich anders herum. Im vierten Teil hat sich dieser Ablauf natürlich nicht verändert. Jedoch ist alles schöner, größer, actionreicher und einfach besser.
In einem Aspekt hält sich „Uncharted 4: A Thief’s End“ dann doch etwas zurück im Vergleich zu den letzten drei Teilen und das sind die Kämpfe. Es warten zwar wieder zahlreiche Gegner auf euch, diese müssen aber nicht nur mit Feuerwaffen ausgeschaltet werden, sondern auch mit eurem Köpfchen. Meist ist es sinnvoller die Gegner lautlos auszuschalten, als mit glühenden Waffen.
An der KI haben die Entwickler auch etwas geschraubt, da sich diese nun cleverer voran bewegt und es euch nicht mehr reicht, nur hinter der Deckung zu bleiben und zu ballern. Sollte euch dies bei Zeiten nicht ganz so gut gelingen, hilft euch das ein- und ausschaltbare Auto-Aim weiter.
Um das Spielgeschehen aus dem sich wiederholenden Schema zu reißen, dürft ihr mit Nathan Tauchen gehen, Motorbote lenken, oder euch hinters Steuer eines Jeeps begeben.
Der einzige blasse Aspekt des Spiels sind wohl die Antagonisten, mit denen wir uns in „A Thiefs End“ herumschlagen müssen. Diese wirken ähnlich uninspiriert wie Zoran Lazarević aus „Uncharted 2“. Diese dienen eher als der Stein, der die Geschichte ins Rollen bringen soll.
Kurz zum Multiplayer…
Der Multiplayermodus bietet mit Team-Deathmatch, Plündern, Kommando und Rangliste einige Spielarten, die ihr in den 8 Karten ausprobieren könnt. Dies klingt für den Anfang zwar nach nicht viel, jedoch ist schon genügend Nachschub angekündigt in Form von kostenlosen Maps und Spielmodi.
Grafik & Sound
„Uncharted 4: A Thief’s End“ ist das bestaussehenste Spiel, dass je auf einer Konsoleplattform erschienen ist. Natürlich haben PC-Spieler ähnliche oder optisch imposantere Spiele erleben können, dennoch sucht der neue Uncharted-Teil seinesgleichen, wenn es um Leveldesign, Farbkompositionen und Liebe zum Detail geht.
Die Welt um Nathan wirkt lebendig und reich an vielen kleinen Details, die man im ersten Moment übersehen würde. Hier lohnt es sich wirklich einfach mal anzuhalten und die Umgebung zu bewundern. Das Spiel bietet euch zu 99 % eine konstante Framerate, die in wenigen Fällen kurz ins stocken
gerät.
Nathans Bewegungen oder Sprüche sind dabei nur die Kirsche auf der Sahne, die das Gesamtbild abrunden. Der fantastische Soundtrack und die großartigen Synchronsprecher tun noch ihr Übriges, um das Spielerlebnis zu komplettieren und euch ein einmaliges Spielerlebnis zu bieten.
- Plattform: PlayStation 4
- Publisher: Sony
- Entwickler: Naughty Dog
- Genre: Action
- Release: 10. Mai 2016
- USK-Freigabe: 16
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
[…] Drake hat sich nach „Uncharted 4 A Thief’s End“ in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Da Entwickler Naughty Dog allerdings über zahlreich […]