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Das Interview zu The Legend of Zelda: Symphony of the Goddesses

Im Zuge des Zelda Symphony of the Goddesses Konzertes in Düsseldorf am 19. April hatten wir am Nachmittag die Gelegenheit mit Jason Michael Paul, dem Producer der Konzertreihe ein Interview zu führen. Bevor wir damit starten, werfen wir einen kurzen Blick auf seine Person.

 

Was das Veranstalten von Videospielkonzerten angeht, ist Jason bereits seit 2004 im Business, also noch bevor die bekannte Reihe Video Games Live zum ersten Mal in Erscheinung trat. Die erste Projekt war „Dear Friends: Music from Final Fantasy“. Zwischen 2004 und 2005 gab es Konzerte in 12 Städten in den USA. Danach rief Jason die Konzertreihe „Play!: A Video Game Symphony“ ins Leben, die bis heute existiert und auch demnächst bei uns unter dem Namen „Replay: Symphony of Heroes“ zu hören sein wird.

Hier wird Musik aus vielen bekannten Spielen wie Actraiser, Castlevania, Chrono Trigger, Dragon Age, Final Fantasy, Halo oder Super Mario Bros. gespielt. Wie ihr seht, im Grunde genommen das bekannteste aus der Welt der Videospiele. Ähnlich wie bei Zelda: Symphony of the Goddess kommt es im gleichen symphonischen Rahmen daher, das heißt mit voller Orchesterunterstützung und einem Chor.

Jason sieht sich lieber als Typ hinter den Kulissen, der zwar der Kopf der ganzen Geschichte ist, aber nicht im Rampenlicht stehen muss. So sagt er von sich selbst, dass er von Fremden von außen eher wie ein zurückgehaltener Typ wirkt. Uns wurde jedoch sehr schnell klar, dass es sich vielmehr um eine freundliche Person ohne erkennbare Starallüren handelt.

Unser Interview fing damit an, dass wir kurz auf das Konzert in Berlin eingegangen sind, dass 2013 stattgefunden hat.

GentleGamer: Statt eines Moderators wie noch beim Berlin Konzert 2013 kommen nun Shigeru Miyamoto (Producer der Zelda Serie) Eiji Aonuma (Director der Zelda Serie) und Koji Kondo (Komponist der Zelda Serie) via Videobotschaft ans Publikum zwischen den Stücken zu Wort. Die Frage die sich daran anschließt ist, ob diese drei Herren eines der Konzerte mal gesehen haben?

Jason Michael Paul: Natürlich, beim Majora’s Mask 3D Launch in Tokyo haben wir dort ein Zelda: Symphony of the Goddesses Konzert veranstaltet und dort haben sie es sich angesehen und es hat ihnen sehr gut gefallen.

Nun zu den Konzerten selbst:

In Sachen Umsetzung der Konzerte ist es für Jason wichtig, dass sie zu komplett symphonisch sind, das bedeutet, das außer einem Orchester und dem Chor keine weiteren Instrumente, die nicht in diesen Kontext passen, eingesetzt werden wie zum Beispiel eine E-Gitarre als Lead Instrument.

GG: Es gibt also keine Backing Tracks vom Band zur Unterstützung des Sounds?

JMP: Nein, alles ist zu 100% Live, abgesehen von der eingestreuten Pausenmusik und das ist auch ein Markenzeichen, das mir am Herzen liegt. Deswegen haben mir auch über 100 Leute (Musiker + Chor) auf der Bühne stehen, um so dem Anliegen gerecht zu werden.

GG: Kommt auf der Tour immer das gleiche Orchester zum Einsatz, oder wechselt ihr es aus, je nachdem im welchen Land die Show sich gerade befindet?

JMP: Für die Shows hier gerade arbeiten wir mit einem Orchester aus Italien zusammen. Also ja, es wird gewechselt, je nachdem wie es passt.

GG: Beim Konzert in Berlin hast du bereits eine zweite Season für Zelda Symphony of Goddesses angedeutet und kurze Zeit später wurde sie auch angekündigt. Arbeitest du also bereits an Season 3?

JMP: Eigentlich ist das hier gerade schon Season 3. In jedem Land, in dem wir zum ersten Mal auftreten, gehen wir die Sache chronologisch an und spielen dann bei unserer Wiederkehr die nächste Reihe. Es startete mit Symphony of the Goddesses, dann Second Quest und nun sind wir bei Master Quest angelangt. Nach dem Konzert in München sind wir in diesem November noch in Hamburg zu Gast. Und nächstes Jahr steht bereits das 30 jährige Jubiläum der Zelda-Serie an, dementsprechend sind bereits Konzerte dazu geplant.

GG: Wenn es um Spieleserien allgemein geht, gab es einen besonderen Grund, warum du dir The Legend of Zelda für das Orchester ausgesucht hast?

JMP: Ein wesentlicher Punkt ist natürlich, dass die Serie eine große Popularität besitzt und so viele Leute anspricht. Dazu kommt, dass die Kompositionen/Arrangements aus den Spielen sehr gut dafür geeignet sind, um von einem Orchester adaptiert zu werden. Und deshalb ist es eine große Sache, all diese tollen Stücke auf der Bühne zum Leben zu erwecken, so ist dieser Moment, sie zum ersten Mal Live zu hören, immer etwas besonderes für mich. Außerdem ist das Repertoire an Liedern aufgrund der vielen Zelda-Titeln mehr als reichhaltig.

GG: Wie genau läuft dann der Entscheidungsprozess ab, welche Stücke nun genommen werden?

JMP: Ziel ist es, Variation reinzubringen, die aber allein schon dadurch entsteht, wenn neue Zelda-Spiele erscheinen. So war zum Zeitpunkt des Konzertes in Berlin 2013 A Link Between Worlds noch nicht erschienen. Jetzt jedoch können wir darauf zugreifen und man bekommt aus diesem Abenteuer heute Abend etwas zu hören. Ähnliches gilt auch für Majora’s Mask. Obwohl das Spiel im Grunde nicht neu ist, haben wir im Zuge der Veröffentlichung des Remakes auf dem 3DS nun eine neue, 6 minütige Komposition am Start, die man ebenfalls auf dieser Tour zu hören bekommt. Die Reaktionen darauf sind super enthusiastisch und noch einmal: Diese Musik eignet sich einfach sehr gut für eine orchestrale Umsetzung .

GG: Möchtest du bei der Auswahl der Stücke hauptsächlich den Geschmack des Publikums treffen oder auch eher ungewöhnliche/obskure Lieder mit in die Setlist nehmen?

JMP: Ich glaube schon, dass es Stücke – Elemente eines Arrangements – gibt, die eher „Die Hard“ Zelda-Fans ansprechen, aber dabei ist es wichtig, dass alles zusammenpasst. Das diese vielleicht eher unbekannten Passagen fließend in die anderen übergehen, sodass kein Bruch entsteht.

GG: In welchen Ländern würdest du gerne noch auftreten wollen, in denen ihr bisher noch nicht gewesen seid?

JMP: Wir arbeiten daran, ich bin diesem Geschäft mittlerweile schon lange und weiß, dass gewisse Prozesse eine Frage der Zeit sind, aber ich glaube, dass wir überall dahin hingehen werden können, wo wir auch hinwollen. So wird es in Zukunft mehr Shows in Europa geben, da ich sehr gute Partner mittlerweile für den europäischen Markt gefunden habe. Und das macht vieles sehr viel leichter. Denn bisher war der Unterschied zwischen der Verwirklichung einer Show in den USA und Europa enorm. Während ich quasi aus dem Schlaf heraus in den USA eine Show veranstalten könnte, kamen dafür in Europa nur die größten Städte wie London, Paris oder Berlin in Frage. Jetzt jedoch ist es möglich, auch andere Regionen zu besuchen und das ist einfach toll, da es hier einen großen Markt gibt, nicht zuletzt deswegen, dass Europäer symphonische Musik sehr zu schätzen wissen, auch weil viele sie in der Schule kennen lernen.

GG: Bezogen auf deutschsprachigen Raum hatten wir ja viele bedeutende Köpfe wie Bach, Wagner, Mozart oder Beethoven.

JMP: Absolut und wie gesagt, diese Kombination aus der großen Akzeptanz dieser Musik und nicht zuletzt die große Basis an Zeldafans führt dazu, dass es uns in viele weitere Städte verschlagen wird.

GG: Das freut mich persönlich, da es bisher in den südlichen Regionen Deutschlands wie im Raum Stuttgart einfach schade ist, dass Promoter kein Vertrauen in diese Art von Veranstaltung haben. Symphonische Konzerte auf Filmbasis wie Herr der Ringe oder Fluch der Karibik werden vom Publikum sehr gut aufgenommen, aber sobald man hier das Wort Videospiele hört, schrecken viele zurück.

Damit endet unser Interview, welches in vielen Momenten eher einem lockeren Gespräch glich.

An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei Jason Michael Paul. Als wir ins Gespräch kamen, entstand schnell eine sehr entspannte, relaxte Atmosphäre. Er wirkte als Businessmann bodenständig und ehrlich. Besonders schön ist, dass er auch unsere Charity Aktion Play Aid unterstützen wird. Auf welche Art und Weise werdet ihr in Zukunft erfahren, aber wir glauben, dass es Zelda-Fans gefallen wird.

Nebenbei redeten wir auch allgemein über Musik, dass er ein Fan von den Rock Bands der 70er ist und sich dementsprechend freute, unsere Jethro Tull und The Rolling Stones T-Shirts zu sehen, die wir anhatten. Sein Vater ist ein großer Fan von dieser Musik und so hat er über ihn viele Bands von damals kennen und zu schätzen gelernt.

One comment

1 Pings/Trackbacks for "Das Interview zu The Legend of Zelda: Symphony of the Goddesses"
  1. […] Im Vorfeld der Aufführung, haben wir Executive Producer Jason Michael Paul getroffen, das Interview hierzu findet ihr hier. […]

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