Noch bevor Sonic the Hedgehog 1991 die Bühne betrat, war Nintendo seit 1985 die unangefochtene Nummer 1 im Videospielbusiness. Heute reichen sich Sonic und Mario die Hand in Spielen wie „Super Smash Bros.“ oder „Mario & Sonic bei den olympischen Spielen“. Wir sehen uns heute allerdings das Spiel an, dass für den Klassiker unter den Konsolenkriegen gesorgt hat und Sega zu einem ernstzunehmenden Gegner Nintendos machte.
Im Jahre 1991…
Als Sega das Genesis auf den Markt brachte, schlug sich das Unternehmen nicht schlecht. Dank Arcadeports wie Altered Beast konnte man sich gut behaupten. Allerdings war ihnen auch klar, um es mit Mario aufnehmen zu können, würde man selbst ein Maskottchen benötigen. Eines mit einem frecheren und cooleren Image als Super Mario oder dem hauseigenen Alex the Kid.
So startete Sega also einen Firmen internen Wettbewerb um das neue Maskottchen zu finden. Unzählige Vorschläge wurden eingereicht, darunter sogar die letztliche Inspiration für Dr. Robotnik.
Am Ende lief es auf ein Gürteltier oder einen Igel hinaus. Der Grund hierfür war eine Animation die Yuji Naka programmierte in der eine Figur in einer Kugel mit hoher Geschwindigkeit durch eine Röhre rannte. Beide Tiere sind dafür bekannt sich zu einem Ball zusammenrollen zu können. Wie wir wissen, entschied sich Sega letztendlich für den Igel. Dieser hieß zu Beginn noch „Mr. Needlemouse“ bevor er in der Firmenfarbe blau eingefärbt und Sonic getauft wurde. Passend hierzu nannte sich dann auch das Team dahinter nach dem neuen Maskottchen.
Mit Geschwindigkeit an die Spitze
Sonic war schneller, aggressiver und „hipper“ als Nintendos Mario. Das zog eine breite Masse an Spielern an. Als Sega „Sonic the Hedgehog“ schließlich noch mit dem Genesis bundelte schossen die Verkaufszahlen nur so durchs Dach. Dies führte schließlich im Januar 1992 zu Segas vorübergehender Marktführerschaft mit ganzen 65 %.
Doch was macht den Reiz des Spiels wirklich aus? Das ergründen wir jetzt.
1-1 Green Hill Zone
Das Gameplay von Sonic ist schnell und fordert gute Reflexe. Zustande kam das Ganze als Yuji Naka, „Super Mario Bros.“ auf dem Nintendo Entertainment System gespielt hatte und dabei versuchte Level 1-1 so schnell wie möglich durchzuspielen. Das Gefühl von Geschwindigkeit und des immer schneller und besser werden, war ein ganz entscheidender Faktor für das Leveldesign von Sonic.
In „Sonic the Hedgehog“ begleiten wir den blauen Igel durch bunte Welten um dem bösen Dr. Ivo Robitnik (Dr. Eggman in Japan genannt) das Handwerk zu legen. Dieser hat nämlich viele kleine Tierbabys entführt, um seine mächtigen Maschinen zu betreiben. Des Weiteren ist er auf der Suche nach den sieben Chaos-Emeralds mit denen er die Welt beherrschen will. Selbstredend macht sich Sonic auf den Weg die Emeralds vor Dr. Robotnik zu finden.
Wir legen das Spiel ein und werden durch ein freundliches „Seeeegaaa“ begrüßt. Dies wurde als kleines Extra von Yuji Naka eingefügt, nachdem es nicht mehr gelungen war einen Soundtest einzubauen. Der inzwischen kultige Sega-Ruf nahm interessanter Weise einen Großteil des Speichers der Cartrigde ein.
Start gedrückt und ab in die Green Hill Zone. Gleich zu Beginn fallen die kräftigen und bunten Farben in Sonics Welt auf. Alles ist in Bewegung und liebevoll animiert. Die Blumen drehen sich im Kreis während Segas blauer Igel in hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbeirauscht. Was einem sofort ins Ohr geht ist der hervorragende Soundtrack, komponiert von Masato Nakamura. Das Genesis war bekannt dafür einen weit unterlegenen Soundchip zu besitzen, was oft dazu führte das Spielesoundtrack dumpf und „heißer“ klangen. Dies hat man besonders bei Multititeln bemerkt, die ebenfalls auf dem Super Nintendo erschienen sind.
In „Sonic the Hedgehog“ und den nachfolgenden Sonic Spielen schien dies aber kein Problem zu sein.
Während in Super Mario vor allem ein gewisser Aspekt am erforschen herrschte, galt bei Sonic stets die Geschwindigkeit. Es gibt zwar versteckte Items, mehrere Wege und Bonusstages, allerdings sind die Level durch ihre steilen Hügel, Beschleunigungsfelder, Loopings und Schlauchgänge so designt, dass ihr mit einem Affenzahn durchflitzen könnt.
Gestoppt werdet ihr nur auf unsanfte Weise von Gegnern, Löchern oder Stacheln. Die Gegner stammen allesamt von Dr. Robotnik und werden „Badniks“ genannt. Durch einen gezielten Sprung könnt ihr die kleinen Tierchen befreien, die in ihnen gefangen sind.
Neben seiner rasanten Geschwindigkeit verfügt das Sega Maskottchen über die Fähigkeit zu springen und kann sich in eine Kugel zusammenrollen um Gegner platt zuwalzen.
Ähnlich wie Mario kann Sonic auch Gegenstände und Powerups einsammeln. Bei 100 gesammelten goldenen Ringen winkt euch ein Extraleben. Die Ringe dienen euch aber auch gleichzeitig als Lebensversicherung. Im Normalfall segnet euch nach einer Berührung eines Gegners oder von spitzen Stacheln das Zeitliche. Habt ihr allerdings mindestens einen Ring in eurem Besitz verliert ihr diese(n) zwar, bleibt aber am Leben. Euch bleiben nach dem Verlust der Ringe auch wenige Sekunden diese wieder einzusammeln, bevor sie verschwinden. In jedem Level gibt es Checkpoints, die ihr durch einfaches durchlaufen aktiviert.
Wenn ihr das Zielschild in Act 1 oder Act 2 in einer Welt mit mindestens 50 Ringen in eurem Besitzt durchquert, gelangt ihr zur Bonusstage. Diese ist ein sich um 360° drehendes Labyrinth mit Flipperbumpern und Blöcken. Dies ist der Ort an dem ihr die Möglichkeit habt, an einen der Chaos-Emeralds zu kommen. Meidet dabei die „Goal“-Bereiche, bevor ihr den Emerald habt, sonst werdet ihr aus der Stage teleportiert.
Powerups findet ihr in kleinen Computermonitoren. Ein kurzer Sprung auf diese und ihr Inhalt wird freigegeben. Dazu gehören schnellere Schuhe, Extraleben, Ringe, Schutzschilde und vorübergehende Unverwundbarkeit. Powerups schützen euch allerdings nicht vor einem Lebensverlust, wenn ihr zerquetscht werdet, die Zeit abläuft oder ihr in einen Abgrund fallt.
Wie in jedem Jump and Run ist es auch hier eure Aufgabe, innerhalb des Zeitlimits ans Ziel zu kommen und das Zielschild zu durchqueren.
Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Zonen (Green Hill, Marble, Spring Yard, Labyrinth, Star Light, und Scrap Brain), die jeweils in drei Level unterteilt sind. Am Ende jeden dritten Levels wartet Dr. Robotnik in einem neuen Gefährt auf euch und es kommt zum Bossfight.
Habt ihr schließlich auch Scrap Brain hinter euch gelassen, gelangt ihr in die Final Zone zum letzten Showdown gegen Robotnik.
Die Bosskämpfe laufen immer nach demselben Prinzip ab, auch wenn die Stages und Verhaltensmuster von Robotnik variieren. Nach einigen gezielten Treffern gibt er meist auf und ergreift dann die Flucht.
Habt ihr alle Chaos-Emeralds gefunden und Dr. Robotnik besiegt winkt euch das gute Ende, ansonsten wird euch der dicke Schnurbartträger nur auslachen.
- Plattform: Sega Megadrive
- Publisher: Sega
- Entwickler: Sega
- Genre: Jump n Run
- Release: 23. Juni 1991
- USK-Freigabe: –
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
[…] Sonic Team zu ihren besten Zeiten. Die farbenfrohe Welt erinnert stark an Spiele wie Ristar oder Sonic. Dies ist auch kein stilistischer Zufall, sondern eine Liebeserklärung für Segas zweite […]