Super Mario Bros.

Es war das Jahr 1985, als Nintendo mit einem einzigen Spiel das Fundament der modernen Videospielwelt legte. Eine einfache Idee, ein mutiger Schritt, ein Klempner mit roter Mütze – und der Rest ist Geschichte. Super Mario Bros. wurde zu einem Symbol für Spaß, Perfektion und pure Spielfreude. Bis heute gilt es als der Inbegriff des klassischen Jump’n’Run und als das Spiel, das das Medium selbst neu definierte.

Der Entwickler

Nintendo, damals noch ein junges Studio mit großen Ambitionen, erschuf mit Shigeru Miyamoto und Takashi Tezuka ein Werk, das mehr war als nur Unterhaltung. Es war ein Statement. Nach den ersten Erfolgen mit Donkey Kong und Mario Bros. wollte das Team ein Spiel schaffen, das wie ein Abenteuer wirkt – ein Erlebnis, das den Spieler durch Können und Neugier führt, nicht durch Zufall.
Koji Kondo komponierte dazu den Soundtrack, der für viele bis heute das Klangbild ihrer Kindheit ist. Diese Musik ist so prägnant, dass sie auch ohne Bildschirm sofort Welten vor Augen ruft.

Die Geschichte

Zwei Brüder, zwei Klempner, ein Abenteuer.
Mario und Luigi entdecken bei ihrer Arbeit eine mysteriöse Röhre, die sie in das farbenfrohe Pilzkönigreich führt. Dort herrscht Chaos: Bowser, König der Koopas, hat Prinzessin Peach entführt und das Land mit seinen dunklen Truppen überzogen.
Ohne zu zögern machen sich die Brüder auf den Weg, um das Reich zu retten und die Prinzessin zu befreien.

Es ist eine simple Geschichte – und gerade das ist ihre Stärke. Kein Dialog, keine langen Erklärungen, nur ein Ziel, das klarer nicht sein könnte. Der Rest ergibt sich durch das Spiel selbst. Jede Bewegung erzählt mit, jedes Level erweitert die Welt.

Das Spielgefühl

Man beginnt links, man will nach rechts.
Das klingt banal, doch in seiner Zeit war es eine kleine Revolution. Die Welt scrollte flüssig, die Steuerung reagierte präzise, jeder Sprung hatte Bedeutung. Fehler fühlten sich nie unfair an, sondern wie eigene Verantwortung. Genau dieses Gefühl von Kontrolle und Konsequenz machte Super Mario Bros. so einzigartig.

Die Level sind lehrreich aufgebaut. Sie stellen neue Ideen vor, lassen euch diese ausprobieren und kombinieren sie später in komplexeren Formen. Ein einfacher Goomba zeigt euch, dass Neugier belohnt wird. Ein Block mit Fragezeichen weckt das Bedürfnis zu entdecken. Jede Welt steigert sich in Tempo, Schwierigkeit und Überraschung.

Diese Form von „Learning by Doing“ ist heute selbstverständlich – damals war sie revolutionär.

Power-Ups und Fortschritt

Wer an Videospielgeschichte denkt, denkt an die Symbole aus diesem Spiel.
Der rote Pilz vergrößert Mario, die Feuerblume schenkt Macht, der Stern verleiht Unbesiegbarkeit. Jeder Soundeffekt, jeder Jingle ist tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Das Aufsammeln einer Münze, das Ploppen beim Zerstören eines Blocks oder der aufgeregte Ton beim 1-Up – all das ist pure Nostalgie in akustischer Form.

Grüne Pilze bedeuten Extraleben, Münzen laden zum Erkunden ein, und mit jedem Power-Up wächst das Gefühl von Fortschritt. Alles folgt einer klaren Logik, nichts ist überflüssig. So schafft das Spiel eine perfekte Balance aus Herausforderung und Belohnung.

Jede Welt endet in einem Schloss, in dem Lava, Feuerstäbe und schließlich Bowser warten.
Doch wer hofft, Peach zu retten, hört oft nur die Worte:
“Thank you Mario! But our princess is in another castle.”
Erst im achten Schloss findet ihr euer Ziel – und ein Gefühl, das ankommt und belohnt.

Musik und Atmosphäre

Koji Kondo hat mit seinem Soundtrack etwas geschaffen, das über das Medium hinausgewachsen ist. Die Oberweltmelodie ist optimistisch und antreibend, die Untergrundpassagen geheimnisvoll, die Wasserwelt sanft und träumerisch. Jede Komposition ist mit dem Leveldesign verwoben, jede Note trägt das Spielgefühl mit.

Auch die Soundeffekte sind Teil dieses Zusammenspiels. Kein Ton steht allein, alles folgt einer klaren Rhythmik. Musik, Bewegung und Spielmechanik verschmelzen zu einem Erlebnis, das über Jahrzehnte nichts von seiner Wirkung verloren hat.

Wirkung damals und heute

Super Mario Bros. war mehr als nur ein Erfolg – es war eine kulturelle Zäsur.
Es definierte, wie Spiele erzählt, gesteuert und gestaltet werden. Millionen verkaufte Exemplare, unzählige Nachfolger, ganze Generationen von Entwicklern, die sich von diesem Titel inspirieren ließen.

Und heute?
Es spielt sich immer noch wie ein Traum. Die Steuerung ist direkt, das Leveldesign perfekt austariert, die Lernkurve ideal. Selbst ohne Nostalgie funktioniert es – weil es ehrlich, präzise und zeitlos ist.

Wer es heute startet, versteht sofort, warum dieses Spiel bis heute lebt. Es ist nicht nur der Ursprung einer Reihe, sondern das Fundament, auf dem die Videospielgeschichte gebaut wurde.

Fazit

Super Mario Bros. ist das Urgestein, der Beginn, das Herz des Jump’n’Run-Genres.
Es vereint alles, was Spiele ausmacht: Neugier, Herausforderung, Rhythmus, Belohnung. Es war nie nur ein Produkt, sondern eine Idee – und diese Idee hat bis heute Bestand.

Mario ist mehr als eine Figur. Er ist ein Symbol. Ein Zeichen dafür, dass Spielspaß, Kreativität und gutes Design zeitlos sind.

Er bleibt, damals wie heute, Papa Videospiel.

• Plattform: Nintendo Entertainment System
• Publisher: Nintendo
• Entwickler:  Nintendo
• Genre: Jump n Run
• Release: 15. Mai 1987
• USK-Freigabe: –