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Deadpool

Nachdem sich die Highmoon Studios eine Auszeit von den Transformers genommen haben, hieß das nächste Projekt auf der Liste „Deadpool“. Der „Merc with a mouth“ landet somit auf der Playstation 3 und Xbox 360. Ob das Spiel mindestens genauso unterhaltsam ist wie die Stimmen in Wades Kopf, erfahrt ihr hier.

Wem Deadpool kein Begriff sein sollte bekommt hier eine kurze Einführung. Wade Wilson wurde durch das Weapon X Programm zu Deadpool. Das Programm nahm Mutanten gefangen und experimentierte mit ihnen, um ihre Kräfte weiter auszubauen und Waffen aus ihnen zu machen. Dasselbe widerfuhr Wolverine (er bekam Adamantium gespritzt). Wade Wilson bekam dadurch eine enorm gesteigerte Möglichkeit seinen Körper zu heilen. Leider hatte dies auch den Nebeneffekt, dass er mental extrem instabil wurde…

Abgedreht ohne Ende

Deadpool dürfte im Laufe der Jahre vor allem durch seine vollkommen abgedrehte und irrationale Art jede Menge Fans gewinnen. High Moon war sich dieser Tatsache bereits zu Beginn des Spiels bewusst. Logik und Rationalität dürft ihr also gleich aus dem Fenster werfen. Dafür bekommt ihr jede Menge Wortwitz und Anspielungen auf andere Videospiele (die beste dürfte die 8 Bit Legend of Zelda Dungeon sein).

Das Spiel beginnt in Deadpools äußerst heruntergekommenem Apartment. Hier habt ihr umgehend die Möglichkeit euch mit dem abgedrehten Charakter vertraut zu machen, denn in bester Duke Nukem Manier könnt ihr mit jeder Menge Gegenständen interagieren. Gummipuppen aufblasen, fernsehen, Bier trinken, Pfannkuchen machen und auf die Toilette gehen sind nur ein paar der unzähligen Möglichkeiten.


Die Story durchbricht die sogenannte 4th Wall (die „Wand“ die die Realität vom Geschehen in Film/Spiel/Comic trennt) mindestens genauso oft wie Deadpool selbst.
Dieser drängt nämlich die Macher von Transformers War/Fall of Cybertron dazu, ein Spiel über ihn zu machen. Mit der nötigen explosiven Überredungskunst versteht sich.

Nachdem Deadpool das Drehbuch bekommt entscheidet er sich kurzerhand einige Dinge umzuschreiben und dann doch nicht das Drehbuch zu lesen…
So nimmt das Unheil seinen Lauf …

Eure erste Mission führt euch in einen Wolkenkratzerkomplex, in dem ihr einen korrupten Geschäftsmann zur Strecke bringen müsst. Nachdem dieser jedoch von Mr. Sinister entführt wird, befinden wir uns mitten im typischen X-Men VS Mr. Sinister Konflikt.

Frischer Wortwitz, karges Gameplay

So unterhaltsam und gepriesen der Humor und die dazugehörige Story auch sind, beim Gameplay kann Deadpool leider nicht so sehr glänzen. Ihr verbringt die meiste Zeit des Spiels damit von einem Raum in den anderen zu rennen um Horden an Gegnern abzuservieren. Diese erfordern meist keine wirkliche Taktik und hier verkommt das Spiel zum hirnlosen Buttonmasher. Mit dem B-Knopf könnt ihr Konter ausführen und eure Spezialleiste auffüllen. Ist diese voll, entfesselt ihr eine kurze aber heftige Attacke.
Ausgewichen wird ebenfalls mit dem B-Knopf. Dieser lässt euch begrenzt teleportieren. Davon solltet ihr öfter gebrauch machen. Auch wenn Deadpool „unsterblich“ ist, kann er nur für eine gewisse Zeit einstecken. Danach heißt es ab in die Deckung und warten, bis sich eure Healthleiste wieder auflädt.

Hier und da gibt es vereinzelt ein paar Schalter, die betätigt werden müssen. Das war es dann aber auch schon. Auch die Level sind nicht sonderlich inspiriert. Meist ist es der gesichtslose Büroraum, das futuristische Labor oder das zerstörte Gefängnis. Alles in einem grau/braunen Farbton, der passend zum Leveldesign äußerst langweilig wirkt.


Hin und wieder haben es die Entwickler jedoch geschafft kreative Einfälle positiv zu verwerten. In einem Abschnitt steht ihr vor einem Abgrund, der nur überquert werden kann indem Deadpools Gedankenblasen als Plattform verwendet werden oder ihr werdet in einem riesigen Roboterschuh mit montierter Gatlinggun quer durch einen Hof geschossen. Solltet ihr allerdings nach Collectibles Ausschau halten wollen, sucht ihr vergebens. Außer Munition und Erfahrungspunkten gibt es in den gradlinigen Leveln nicht viel zu entdecken.

Auswahl an Waffen und Extras

Zu Beginn verfügt ihr nur über ein Paar Pistolen sowie zwei Schwerter. Ganz im Stil von Devil May Cry lassen sich mit Erfahrungspunkten neue Waffen und Upgrades freischalten. Manche besiegten Gegner hinterlassen ebenfalls Waffen, die für eine begrenzte Zeit verwendet werden können. Manche Waffen verursachen zwar mehr schaden, unterscheiden sich aber ansonsten leider nur hauchdünn von anderen.

Mit den Erfahrungspunkten könnt ihr außerdem auch eure Kombos freischalten oder Widerstandsfähigkeit und Lebensanzeige aufleveln. Wenn ihr das Spiel durchhabt, könnt ihr entweder auf Achievement Jagd gehen oder im Herausforderungsmodus eine Gegnerwelle nach der anderen besiegen.


Grafik & Sound

Grafisch wird euch Deadpool nicht vom Hocker reißen. Zwar bricht die Framerate auch bei vielen Gegnern auf dem Bildschirm nicht ein, jedoch haben wir bereits 2006 solche Leistungen von der Xbox 360 gesehen. Highmoon Studios haben sich hier sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert. Deadpool sieht detailliert aus und nimmt sichtbaren Schaden (Haut und Kleidungsfetzen fehlen bis auf die Knochen) dies kann man von den Gegnern jedoch nicht behaupten. Auch die Umgebung sieht sehr detailarm und lieblos aus. Texturen sind verwaschen und unansehnlich.

Der Soundtrack ist ebenfalls ein gemischtes Bündel. Lockere und unterhaltsame Songs paaren sich mit sich ständig wiederholendem Kampfgedudel, das euch nach dem Ausschalten der Konsole nicht mehr begleiten wird. Deadpool Veteran Nolan North, den andere als Nathan Drake in Erinnerung haben dürften, leistet auch hier phänomenale Arbeit. Lauthals loslachen ist bei den dummen Sprüchen und Situationen vorprogrammiert.

  • Plattform: Xbox 360, Playstation 3, PC
  • Publisher: Activision
  • Entwickler: Highmoon Studios
  • Genre: Hack n Slay
  • Release: 28. Juni 2013
  • USK-Freigabe: 18

One comment

1 Pings/Trackbacks for "Deadpool"
  1. […] ihr eigenes Kochbuch. Daher dürfte es niemanden wundern, dass Panini nun auch ein Kochbuch zu Deadpool mit dem passenden Namen Kochen mit Deadpool veröffentlicht hat.Kochen mit Deadpool erstreckt sich […]

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