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Wheelman

Wheelman – Definition: The driver of an automobile, especially of a getaway car.

Abseits der dunklen Ecken von Butcher Bay treibt sich Vin Diesel auch gerne mal an sonnigeren Orten herum. Beispielsweise in Barcelona.
Dort als Undercover Agent Milo Burik, dessen Aufgabe es ist sich als Fahrer unter Barcelonas gefährlichste Gangs zu mischen. Die Banden sind in den Besitz eines geheimen Objekts gelangt, welches die gesamte Welt bedrohen kann. Nun liegt es an Milo bzw. euch die Unterwelt aufzumischen und die Bedrohung abzuwenden.

Racer oder doch Sandbox Game?

In vielerlei Hinsicht orientiert sich Wheelman an Actionblockbustern wie Jason Stathams The Transporter und Taxi oder an Spieleserien wie Driver, GTA und sogar EAs Burnout.
Am besten lässt sich der Titel als ein spielbarer Actionfilm bezeichnen. Das Prinzip ist schnell erklärt:
In bekannter Sandboxmanier erkundet ihr als Milo Burik die Strassen von Barcelona, nehmt Aufträge an, fahrt zum vereinbarten Start oder Zielpunkt und liefert euch währenddessen hitzige Feuergefechte, Autorennen oder beides gleichzeitig.

Die Missionen laufen hauptsächlich auf vier Rädern ab, zwar verlässt Milo hin und wieder das Lenkrad für Feuergefechte, jedoch verbringt ihr die meiste Zeit hinterm Steuer.
Klingt vielleicht etwas langweilig jedoch haben die Entwickler sich hierbei ein Motiv zu Herzen genommen. Ihr habt zwar auch Waffen in der Hand um euch zu wehren jedoch gibt es noch eine viel wirkungsvollere Waffe: Ihr sitzt in dieser.


So könnt ihr gegnerische Fahrzeuge nicht nur in verschiedene Richtungen rammen, sondern in Zeitlupe auch die Fahrzeuge vor- und hinter euch abschießen.

Ist letzteres der Fall, erfolgt dies mittels einer zeitlich verlangsamten 180 Grad Drehung und Ziele erscheinen auf den Fahrzeugen. Ein paar gezielte Treffer und eure Verfolger gehen dabei in einer gelungenen Inszenierung in Rauch auf.
Am gelungensten ist jedoch der Airjack-Move. Dieser ermöglicht es, von einem Wagen zum anderen zu springen um beispielsweise euer lädiertes Vehikel zu wechseln. Dies kommt dem Spielfluss in einer bleihaltigen Verfolgungsjagd zugute ohne vorher anzuhalten und euch ein anderes Fahrzeug zu suchen.

I’m not a Killer, I’m a Wheelman
Wie bereits erwähnt ist Milo Burik auch zu Fuß unterwegs. Zum Glück macht dies aber nur einen kleinen Teil aus, denn das Kampf- bzw. Deckungssystem ist stark verbesserungswürdig und bis auf stupides Herumgeballer mit einer ungenauen Zielmechanik bekommt der Spieler nichts besonderes zu sehen.Außerdem lassen sich die Passagen zu Fuß ziemlich träge steuern, wodurch es öfters zu Frustmomenten kommt und euch das Zeitliche segnet ohne wirklich selbst einen Fehler gemacht zu haben.

Eure Spielfigur fühlt sich wesentlich wohler auf einem Autositz.
Sitzt Milo in einem Auto, steuert sich der Wheelman angenehm arcadelastig und selbst LKWs lassen sich genau manövrieren.
Die eben angesprochenen Moves gehen schnell von der Hand. Durch einen Druck auf das Steuerkreuz lassen sich die Aktionen aktivieren.

Im Gegensatz zu GTA muss der Spieler keine langen Fahr- oder Laufwege zu den Auftraggebern in Kauf nehmen, mittels des per Select auswählbaren PDA werdet ihr direkt zur jeweiligen Mission teleportiert.
Leider nicht so gut gelungen sind dabei die Checkpoints einzelner Missionen. Während bei einigen Missionen die Rücksetzpunkte wirklich clever gelegt sind, bestraft euch das Spiel an anderer Stelle hingegen mit dem Wiederholen der ganzen Mission. Das kann ziemlich viele Nerven kosten wenn man beinahe eine Viertel Stunde damit verbracht habt sich im LKW sitzend gegen ballernde Gangs zu wehren nur um kurz vor Ziel in Flammen aufzugehen.
Die Missionen selbst bieten jedoch nicht viel Abwechslung. Man erhält zwar von drei verschiedenen Gangs regelmäßig Aufträge, die sich aber untereinander kaum unterscheiden. Meist wird man in das Gebiet der jeweiligen rivalisierenden Gang geschickt um dort Fahrzeuge zu klauen/zu zerstören, Chaos anzurichten oder jemanden abzuholen. Dieser Routine folgt dann meistens eine Verfolgungsjagd mit schwer bewaffneten Bandenmitgliedern bis schließlich das Ziel erreicht wurde. Dieser Formel bleibt das Spiel leider auch bis zum Ende treu.

Hast du mal kurz Zeit?

Verglichen mit anderen Open-World Games ist Wheelman mit einer Spielzeit von guten acht Stunden eher kurz geraten, jedoch gibt es, wie bei der Konkurrenz auch, Nebenmissionen und Sammelgegenständen (100 Löwenstatuen die gefunden werden wollen), welche die Spielzeit künstlich verlängern sollen.
Für etwas Abwechslung könnt ihr abseits der Hauptstory noch ein paar Nebenmissionen starten, die man vielleicht aus EAs Burnout oder Need for Speed Serie kennt. Wett- und Zeitrennen, Taxifahrten oder Crashrennen lockern das Spielgeschehen zwar etwas auf, sind jedoch nach kurzer Zeit genauso bekannter Alltag wie die eigentlichen Hauptmissionen.
Die Nebenmissionen haben allerdings den Vorteil, dass sie Milos Fertigkeiten verbessern (mehr Munitionskapazität, längere Specialmoves..).

Wieder Mal die Unreal Engine
Technisch gesehen hat Wheelman sowohl Höhe- als auch Tiefpunkte. Barcelona wurde mit Liebe zum Detail erstellt, wirkt jedoch aufgrund von zu wenig Passanten und „Stadtleben“ eher wie eine Geisterstadt statt wie die Weltstadt in Spanien.
Die Wagenmodelle sehen detailliert aus. Neben den PKWs finden sich LKWs und Motorräder, die alle ein realistisches Schadensmodell aufweisen können. Seien es abgebrochene Seitenspiegel, Kratzer im Lack oder Dellen und Beulen.
Hingegen nicht so gut wirken die Charaktere, auch wenn die Texturen gut aussehen. Sie wirken viel zu plastisch und leblos während den doch oft hitzigen Diskussionen der Zwischensequenzen. Hinzu kommen nervige Pop-Ups und eine misslungene deutsche Synchronisation. Denn obwohl die original Synchronstimme von Vin Diesel dabei ist ( Martin Kessler) wirkt die restliche Besetzung überfordert und falsch besetzt. Spieler sollten dabei auf die englische Tonspur zurückgreifen.
  • Plattform: Xbox 360, Playstation 3, PC
  • Publisher: Ubisoft
  • Entwickler: Midway
  • Genre: Action
  • Release: 26. März 2009
  • USK-Freigabe: 16

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