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Dragon Quest Swords: Die maskierte Königin und der Spiegelturm

In den 70er Jahren waren Konsole, Software und Controller noch untrennbare Einheiten, nicht Komponenten. Kurios, dass Square Enix mit „Kenshin Dragon Quest“ – Ende 2003 an die Pong Urzeit anknüpft.
Das technsich simple Gerät ist nicht „programmierbar“ sondern kommt mit fest eingebauten Hack & Slay –
Rollenspiel, Plastikschwert und Infrarot-Sensoren daher.

 

 

 

 

 

 

 

Aus der Egoperspektive folgt der Spieler acht Pfaden durch Kerker und Zauberwälder und vertreibt dabei Skelette
oder Fledermäuse. Einen Joystick gibt es dabei nicht, denn das Action RPG bezwingt man durch Fechtmanöver mit dem Plastikschwert. Dazu steht die kleine Konsole wie Sonys ‚Eyetoy’ oder Nintendos ‚Sensorbar’ auf oder unter dem Fernseher. Vier LED’s an der Vorderseite des Gerätes senden ein Infrarotlicht, dass von der Klinge reflektiert wird.

Dadurch erkennt das Gerät die Position und Bewegung des Schwertes. Horizontale und vertikale Hiebe werden zu schnellen Combos zusammengesetzt.

Dies ist nun fünf Jahre her und keiner hat damit gerechnet eine Fortsetzung dieses Titels zu sehen.
Doch dann kündigte Square Enix ‚Dragon Quest Swords – Die maskierte Königin und der Spiegelturm’ für Nintendos Wii an. Ein Titel der die groben Ansätze von ‚Kenshin Dragon Quest’ übernahm und verfeinert.

 

Fünf Jahre ist es nun her… seit dem Degenhardt und seine tapferen Mannen den schrecklichen Xiphos, der die Welt
unterjochen wollte, besiegt und seiner Schreckensherrschaft beendet haben.

Das Abenteuer beginnt…
In alter Dragon Quest Tradition übernehmt ihr die Kontrolle eines stummen, namenlosen Helden dem ihr zuallererst ein Alias gebt. Es ist euer 16ter Geburtstag und wie jeder Bewohner Avalonia ist es nun eure Aufgabe euch als Mann zu beweisen und den Pfad der Prüfung zu beschreiten. In dieser wird euer Mut und eure Schwertkunst auf eine harte Probe gestellt um zu prüfen ob ihr würdig seid den Platz neben den Kriegern Avalonias einzunehmen.

Nachdem ihr den Pfad erfolgreich hinter euch gelassen habt verweigert euch die Königin die traditionelle Siegesaudienz. Anlace, Prinz von Avalonia, wendet sich besorgt an euren Vater Degenhardt und berichtet, dass sich die Königin bereits seit einiger Zeit seltsam verhält. Hat das etwas mit der mysteriösen Maske zu tun die sie seit einiger Zeit trägt?

So ergreift euer Schwert oder in diesem Fall wie Wiimote und schwingt euch euren Weg durch Horden von Kriegern und Bestien.

Gameplay
Bereits zu beginn des Spiels werdet ihr feststellen, dass das bekannte Gameplay und die Welt von Dragon Quest stark vereinfacht wurde. Während ihr in der Hauptserie beziehungsweise im letzten Teil „Die Reise des verwunschenen Königs“ noch rundenbasiert in den Kampf gezogen seid spielt sich in Dragon Quest Swords alles in Echtzeit ab.

Das Spiel wird wie Zack & Wiki nur mit der Wiimote gespielt. Das Spielgeschehen erlebt ihr aus der Egoperspektive und manövriert euren Charakter mit dem Steuerkreuz. Um schneller zu laufen wird dabei der B Knopf gehalten.

Die Kampfbefehle werden durch Bewegungen eurer Wiimote erteilt und nicht durch Menüeingaben. Je nach Haltung der Wiimote und je nach Winkel wie ihr zuschlagt äußert sich dies im Spiel. Des Weiteren solltet ihr darauf achten die Wiimote gerade zu schwingen da die Schläge sonst unpräzise und schwächer werden. Neben Schlägen sind auch Stiche möglich, die ihr durch schnelles zustechen ausführt. Leider funktioniert das Stechen nicht immer auf Anhieb und es kommt vor das ihr in größter Not wie verrückt zustecht und dennoch Schläge ausführt, was bei gewissen Gegnern die diese Taktik erfordern sehr frustrierend werden kann.

Damit ihr eine gewisse Übersicht im Spiel behaltet können Gegner durch den A Knopf anvisiert werden. Dadurch verfehlt ihr diese nicht, egal wie wild und ungenau ihr mit der Wiimote zuschlagt.

Nach einer gewissen Anzahl an Schlägen die auf Gegner eingegangen sind, lädt sich der blaue Balken unter eurer HP Anzeige auf. Ist dieser voll könnt ihr einen Meisterschlag ausführen. Diese mächtige Schwertattacke und die verheerenden Auswirkungen sind gegen eine Vielzahl von Gegnern oder besonders große Brocken sehr nützlich. Ausgeführt werden diese durch Druck auf den 2 Knopf. Anschließend wird euch je nach Attacke vorgegeben wie ihr die Wiimote zu halten beziehungsweise zu schwingen habt.

Ihr erlernt Meisterschläge jedes Mal nachdem ihr euer Schwert beim Schmied verbessert habt. Habt ihr genug Geld und die erforderlichen Elemente im Gepäck könnt ihr euer Schwert aufrüsten, Elementare beeinflussen (Feuer oder Eisschwerter) und stärker werden lassen.

Mit Druck auf den B Knopf erscheint im Kampf ein Schild mit dem ihr allerlei Angriffsarten abblocken könnt. Allerdings hat dies einen Haken: Es bricht. Wehrt ihr zu viele Angriffe ab zerbricht das Schild Stück um Stück und ihr habt auf Dauer einen immer kleineren Deckungsradius, was dazu führt das ihr genauer Blocken müsst um nicht getroffen zu werden.

Durch drücken auf den + Knopf kommt ihr in das Menü. In diesem ist es Rollenspiel-typisch möglich seine Charaktere  auszurüsten oder zu heilen, Taktiken der NPCs einzustellen (offensiv, passiv, nur Heilung, nur Kampf usw.) und weitere  Spieloptionen.

Die NPCs spielen in Swords leider eine eher untergeordnete Rolle. Diese sind auf ihre knapp zwei bis drei Magieattacken  abgespeckt, können aber durch Befehlseingabe Attacken zu gewünschten Zeiten entfachen. Lässt man sie frei gewähren heilen sie euch sobald sich eure HP dem Ende neigt, was sehr nützlich ist, in der Hitze des Gefechts aber auch stören kann da ihr Beispielsweise noch genug Heilkräuter habt, euer Partner seine MP aber für ständiges Heilen verbraucht hat  und nun nutzlos ist da diese keine physischen Attacken beherrschen.

Degenhardt, Anlace der Prinz von Avalonia und Fleurette beherrschen dabei unterschiedlichste Element-Zauber wie  Feuer oder Blitz aber ebenso Statusveränderungen wie vorübergehende maximale Stärke oder ein vergrößertes Schild. Es sollte also wohl überlegt sein welcher der drei euch bei eurem Kampf unterstütz da nur einer auf dem Weg durch Avalonia an eurer Seite kämpfen kann.

Oberwelt und Quests
Wer kennt sie nicht? Die riesige Oberwelt aus Dragon Quest „Die Reise des verwunschen Königs“ sowie die zahlreichen unterschiedlichen Städte in denen es viel zu entdecken gab. Spätestens nach dem ihr den Pfad der Prüfung überstanden habt wird klar, Dragon Quest Swords bietet nichts davon.

Die Stadt Avalonia die rund um den Palast gebaut wurde ist mit ihren zwei Händlern, einer Kathedrale, einem Schmied und einem Mini Spielstand die einzige Stadt im gesamten Spiel die es zu beschreiten gibt.

Bei den Händlern versorgt ihr euch mit allen wichtigen Items die man als waschechter Held eben so braucht. Heilkräuter und starke Arzneien frischen eure HP auf. Gegengiftkraut heilt Vergiftungen und das Schildpulver repariert euer in Mitleidenschaft gezogenes Schild.

Leider fällt auch die zusammenhängende Oberwelt der Schere zum Opfer. Gilt es eine Quest zu erledigen begebt ihr euch ans Stadttor redet mit der Wache die euch nach draußen entlässt und wählt nun mittels Wiimote auf der Landkarte in welchen Abschnitt oder welches Dungeon es gehen soll.

Habt ihr den Abschnitt ausgewählt geht es direkt zur Sache. Wie auch in der Stadt steuert ihr das Spiel aus der Ego Perspektive mit dem Steuerkreuz. So wandert ihr durch die Schauplätze und werdet hin und wieder auf Zufallskämpfe treffen. Diese geschehen übergangslos was der Spielgeschwindigkeit sehr gut tut. Es wird kein extra Kampfbildschirm geladen sondern es geht direkt zur Sache. Wie bereits erwähnt schlagt und stecht ihr euch mit Wiimotebewegungen durch die Gegnermassen. Sind alle Gegner besiegt werden die Erfahrungspunkte verteilt und hin und wieder hinterlassen besiegte Gegner diverse Items. Auf dem Weg durch die Dungeons findet ihr Steine und Truhen die es zu erforschen gilt. In bzw. unter diesen verstecken sich oft hilfreiche Items oder Goldmünzen.

Grafik und Sound
Square typisch ist die Grafik und der Sound. Diese sind beide einwandfrei.
Auch wenn hin und wieder unschönes Kantenflimmern auftaucht sind Animationen und das optische Gesamtbild topp. Die Charaktere laden dank der ausgezeichneten Gesichtsanimationen und der tollen Synchro immer wieder zum schmunzeln ein. Sei es Fleurette die euch mit ihrem französischen Akzent den Kopf verdreht oder euer Vater der es wieder einmal nicht lassen kann sich zu betrinken und den Damen nachzustarren. Der Sound gliedert sich perfekt in das Spielgeschehen und die Welt von Dragon Quest ein und weiß zu gefallen. Wer Dragon Quest wegen des Soundtracks schätzt wird auch bei diesem Titel nicht enttäuscht.

  • Plattform: Wii
  • Publisher: Koch Media
  • Entwickler: Square Enix
  • Genre: J-RPG
  • Release: 9. Mai 2008
  • USK-Freigabe: 6

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