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Fallout 3

Lange mussten Fans der Serie auf dieses Spiel warten, aber nun ist der nächste Teil des Fallout-Universums seit einiger Zeit erschienen. Neben dem PC auch auf der Xbox 360 und Playstation 3. Wir haben uns die 360-Fassung zur Brust genommen und für euch die weiten des Ödlandes abgelaufen.

Zum Beginn des Rollenspieles sieht man davon allerdings noch nichts. Denn ihr werdet in einer sogenannten Vault 101 geboren, was natürlich vermuten lässt, dass es davon weitere geben muss. Dazu aber später mehr. Zu Beginn steht euch die Wahl offen, ob ihr nun als männlicher oder weiblicher Charakter zur Welt kommen wollt. Egal für welches Geschlecht ihr euch entscheidet, eure leibliche Mutter stirbt noch während der Geburt. Also obliegt die Aufgabe der Erziehung ganz alleine eurem Vater. Und so sehen die ersten Momente in Fallout 3 folgendermaßen aus: Der Spieler erlebt einige Szenen seines Lebens bis zum seinem 19. Lebensjahr, wo ein wichtiges Ereignis eintritt und die Welt auf den Kopf gestellt wird. Eurer Vater hat euch urplötzlich verlassen! Was nicht anderes bedeutet, als das er die Vault verlassen hat. Aber genau das scheint doch sehr unglaubwürdig zu sein, schließlich wurde euch das ganze Leben über gesagt, dass es nur diese Vault gäbe und sie niemand verlassen könne. Das der Chef der Vault darüber natürlich weniger erfreut ist, dass jemand ohne seine Erlaubnis, die unterirdische Einrichtung verlässt, dürfte wohl klar sein. Und da sein Sohn noch anwesend ist, konzentriert sich die ganze Wut allein auf euch. Da man der sicheren tracht Prügel lieber aus den Weg geht, und zudem auf die Frage des „Warums“ eine Antwort haben möchte, entschließt ihr euch ebenfalls euer trautes Heim zu verlassen. Wenn man bedenkt, dass dieser Schritt unwiderruflich ist und lieb gewonnene Freunde auf ewig zurückgelassen werden, dann ist es sicherlich kein leichter.

Nachdem ihr zum ersten Mal Fuß in die neue Welt unter einem strahlenden Himmel gefasst habt, beginnt das eigentliche Abenteuer erst. Strahlend ist zwar der Himmel des Jahres 2277, aber keineswegs die Landschaft, zumindest im natürlichen Sinne. Die Welt von Fallout 3 spielt nämlich 200 Jahre nach der atomaren Apokalypse. Dementsprechend leblos, zerstört und verödet sieht die Spielumgebung aus. Wirkliche Vegetation bekommt man, wenn überhaupt, nur einmal Spiel zu sehen.

So etwas wie eine Regierung existiert auch keine, so dass die Menschheit rund um die ehemalige amerikanische Hauptstadt Washington ganz auf sich alleine gestellt ist. Was wiederum heißt, dass jeder sein eigener Boss ist, was dazu führt, dass in den weiten des Landes ganz üble Gestalten umher laufen, die nur darauf warten einen um die Ecke zu bringen.
Neben menschlichen Schergen machen auch die durchweg mutierten Tiere Jagd auf euch. Durch die radioaktive Verseuchung entstanden nämlich ganz viele eigenartige Kreaturen, denen man Anfangs am besten aus den Weg geht. Das gilt vor allem für die Super Mutanten. Dem Bild eines Orks sehr ähnlich, sind sie mit die größte Gefahr.

Zu Beginn sollte man sich also damit begnügen, sich mit Gegnern eures Kalibers auseinander zu setzen, um wichtige Erfahrungspunkte zu ergattern. Auch wenn sich Fallout 3 wie ein waschechter Ego-Shooter spielt, ist es in allen Belangen ein RPG. Zwar kann man auch in eine Third-Person Perspektive umschalten, mangels fehlender Übersicht ist diese jedoch nur wenig zu empfehlen.

Eine wichtige Utensilie die ihr seit dem 12. Lebensjahr bei euch tragt ist der Pip-Boy 3000. Per Knopfdruck lässt sich dieser jederzeit aufrufen und ihr erhaltet allerlei Informationen bezogen auf euren Status und Ausrüstung. Auch lassen sich dort alle relevanten Informationen zu euren Quests aufrufen, sodass man jederzeit im Bilde ist, welchen Auftrag man gerade am laufen hat.

Alle Wege führen nach Megaton

Erster Anlaufpunkt ist die kleine Stadt Megaton. Neben den Schergen existieren natürlich auch friedlich zusammenlebende Menschen und einer dieser Siedlungen ist genau diese Stadt, in der ihr auch erste Einkäufe machen könnt. Zahlungsmittel in der Welt von Fallout sind übrigens ganz ordinäre Kronkorken. Auch erfährt man hier näheres über euren Vater der hier vorbeigekommen ist. Die Hauptaufgabe des Spieles besteht also darin, zunächst einmal euren Vater zu finden, um dann zu erfahren, weshalb er euch verlassen hat. Wie sollte es anders sein, es geht darum diese trostlose Welt zu „reinigen“. Ob man die Fährte direkt aufnimmt oder sich um andere Angelegenheiten kümmert bleibt den Spieler völlig frei überlassen. Wahrscheinlich liegt der Wunsch zunächst nahe, sich ein wenig zu verstärken, in dem man Erfahrungspunkte sammelt. Deswegen an dieser Stelle ein kleiner Exkurs dazu.

Rollenspielemente

Wie gesagt spielen sich die Auseinandersetzungen wie in einem herkömmlichen Ego-Shooter. Mit jedem Treffer verliert der Widersacher Trefferpunkte, die am unteren Bildschirmrand angezeigt werden. Das Kampfsystem legt besonderen Wert darauf, dass man sich auf einzelne Trefferzone konzentriert. Das bedeutet, dass es einen wesentlichen Unterschied ausmacht, ob man nun in die Arme, Beine, Körper oder in den Kopf schießt. Wie man es sich denken kann, erleidet der Gegner bei einem Kopftreffer mehr Schaden als wenn man ihn ins Bein schießt. Letzteres hat aber den Vorteil, dass wenn man das Bein richtig angeschlagen ist, der Feind nicht mehr davon rennen kann.
Um den Gefechten eine zusätzliche Brise Taktik zu verleihen, kommen die Actionpunkte zum tragen.

Mit Hilfe des „Vault-Tec Assisted Targeting System“,kurz V.A.T.S. ist es möglich in aller Seelenruhe einzelne Körperteile auszuwählen. Dafür wird extra das Geschehen gestoppt, so dass man nicht mehr angegriffen werden kann. Wenn ein Körperteil anvisiert wurde, aktiviert man per Knopfdruck den Angriff darauf, der dann in ‚Slow-Motion‘ wiedergegeben wird. Jede dieser Attacken verbraucht AP-Punkte, die nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen.

 

Habt ihr genug Erfahrungspunkte gesammelt, steigt man wie gewohnt einen Level auf. Mit jedem Aufstieg erhält man zusätzliche Treffer- und Actionpunkte. Darüber hinaus bietet das RPG ein umfangreiches Fertigkeitensystem. Mit jedem neuen Level der erreicht wird, darf man sich eine besondere Fähigkeit zulegen, von denen es im Verlauf mehr als 50 verschiedene existieren. Bei der großen Auswahl ist es nicht leicht zu entscheiden, was nun das Beste für einen ist. Das Repertoire ist mehr als vielseitig. Viele dieser Extrafähigkeiten wirken sich wiederum auf die Skills aus, die eine große Rolle spielen. Mit dem Lock Pick Skill zum Beispiel ist es möglich, Schlösser zu knacken, um dann an versteckte Gegenstände zu gelangen. Je höher dieser Wert ist, um so anspruchsvollere Riegel können geknackt werden. Ähnlich verhält es sich mit Science-Skill. Alle Nase lang findet man nämlich auch PCs, die oftmals Password geschützt sind.

Nur mit einem hohen Wert lassen sich hier auch die schwersten Passwörter knacken. Abseits der Fähigkeiten und Skills gibt es noch die in jedem Rollenspiel obligatorischen Eigenschaften wie Stärke, Ausdauer oder Intelligenz. Diese Werte können nur unter bestimmten Voraussetzungen verbessert werden. Entweder man erhält ein Upgrade durch die Beendigung einer Quest, oder man findet einen Pib-Boy-Wackelkopf. Diese sind quer über die gesamte Karte verteilt und werden nur den Leuten gefunden, die gerne alles abgrasen.

Lohnen tut es sich das aber allemal. Ein Beispiel: Eure Stärke wirkt sich nicht nur im Kampf gegen Feinde aus, sondern auch auf eure physische Belastbarkeit. Je stärker man ist, desto mehr Sachen kann man mit sich herumtragen. Wer keine Lust hat, ständig den nächsten Händler aufzusuchen, um die gesammelten Utensilien zu verscherbeln, sollte zusehen, dass er soviel wie möglich mit sich herumtragen kann.

Freiheit ist ohnehin das Markenzeichen in Fallout 3 und bereits in Megaton wird man auf eine harte Probe gestellt.


 

 


 

 

Willst du Gutes oder Böses tun?

Die Stadt hat nicht von ungefähr diesen eigenwilligen Namen. Im Zentrum liegt nämlich eine Atombombe, die zu Beginn des Krieges nicht explodiert ist. Rational denkende Menschen werden sich jetzt wahrscheinlich fragen, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, in unmittelbarer Nähe eine Stadt zu errichten. Wie dem auch sei, ihr habt die freie Entscheidung, ob der Blindgänger in Ruhe gelassen wird, oder ob ihr ihn hochgehen lassen wollt. Letzteres Szenario wird euch sogar von einer zwielichtigen Figur in der örtlichen Bar angeboten. Solche Gelegenheiten, Gutes oder Böses zu tun, hat man nahezu überall, sobald man mit anderen Menschen zu tun hat. Wie man sich verhält, wirkt sich auf das Karma/Ansehen aus. Wer sich wie eine Pistensau benimmt, wird natürlich niemals ein großes Ansehen bei den normalen Bürger besitzen, aber bei Leuten mit ähnlichen Gedankengut ist man dagegen willkommen. Das dem Spieler es völlig frei überlassen ist, wie er sich verhält und auch eventuelle Konsequenzen mit einberechnen muss, ist einer der Hauptstärken von Fallout 3.

Völlige Freiheit genießt man zudem im gesamten Spielablauf. Es liegt in eurer Hand, wann ihr die Suche nach eurem Vater weiter verfolgen wollt. Ihr seid nicht dazu gezwungen, diese Aufgaben hintereinander zu bewältigen. Abenteurer kommen also ganz auf ihre Kosten. „Wohin soll es an diesen Tag gehen? Gehen wir mal nach Osten und schauen, was es da so alles gibt.“ Nach diesem Motto ist im Grunde das gesamte Spiel aufgebaut. Wer kein Problem damit hat, dass man nicht vom Spiel in die Hand genommen wird, blüht hier in der gigantischen Welt förmlich auf. Das liegt auch vor allem daran, das diese zerstörte, zum Teil radioaktiv verseuchte Welt, sehr glaubwürdig umgesetzt worden ist. Besonders wenn man in den Ruinen der Vorstädte und in Washington selbst umher wandert, ist die Atmosphäre zum Greifen nahe.

In den Gebäuden selbst liegt in der Regel kein Stein mehr auf dem anderen, alles ist staubig und alte Computer enthalten Tagebücher oder sonstige Informationen, die von den damals lebenden Menschen niedergeschrieben wurden. Sehr beklemmend kann es auch sein, wenn man Wohnhäuser durchsucht und dabei die verkohlten Überreste von Familien liegen sieht, wie sie überrascht von den Bomben gewesen sein müssen, da sie in ihren Betten oder gar in der Badewanne verstorben sind. Sofern man es von dieser öden Welt behaupten kann, wirkt sie sogar recht lebendig. Auf lästige Räuberbanden, Ghouls oder Super Mutanten trifft man in der Regel recht häufig, wenn man unterwegs ist.

Das Gute daran ist aber, dass sich diese einzelnen Gruppierungen auch untereinander bekriegen. So kann es schon einmal vorkommen, dass ein Riesenskorpion gegen einen Mutanten kämpft. Neben den üblen Gestalten trifft man aber eben auch auf freundlich gesinnte Naturen wie zum Beispiel eine Patrouille der ‚Brotherhood of Steel‘ deren Ziel es ist, nach und nach die Ordnung wieder herzustellen.
Kurzum: Es bereitet einfach viel Freude diese Welt zu erkunden. Das Verlangen seltene Gegenstände oder exquisite Waffen zu finden ist jederzeit vorhanden. Man freut sich sogar schon darüber, wenn man in einer Schublade eine paar Kronkorken findet.

Aber wie sollte es auch anders sein, zieht so eine riesige Welt auch ein paar Probleme nach sich.

 

Bugs und nein dieses Mal sind es keine Kakerlaken

Das in so einer großen Welt einige Bugs existieren, lässt sich kaum verhindern. Trotzdem sollen an dieser Stelle ein paar Dinge aufgezählt werden, die einem den Spielspass trüben können.
Die Grafik lässt sich in ihrer Abwechslung in der Landschaft, dem Detailreichtum und den Charaktermodellen (Animationen) als gelungen bezeichnen. Leider kommen manchmal ein paar Grafikfehler auf, die wie aus heiterem Himmel auftreten können. Es kann also sein, dass manch einer nie davon betroffen sein wird. Mir ist es jedenfalls passiert, dass wenn ich mich in eine Richtung gedreht habe, nichts mehr gesehen habe, außer totales Wirrwarr. Das war nicht so günstig, schließlich war ich zur der Zeit in einem Gebiet, in dem es vor gefräßigen Kreaturen nur so wimmelte. Die allseits „beliebten“ Clippingfehler gibt es ebenso wie bestimmte Ecken in die ihr zwar gelangen könnt, aber dann nicht mehr herauskommt, sodass man neu laden muss. Ein zwei Spielabstürze musste ich ebenfalls erdulden.

Ein guter Soundtrack ist zwar vorhanden, aber die Musik hält sich meistens nur im Hintergrund auf. In den Gefechten drängt sie sich ein wenig mehr ins Gehör und hier und da hätten ein paar weitere Stücke dem Ganzen sicherlich gut getan. Denn so hört man recht häufig die gleichen Kompositionen. Aber wie gesagt, die vorhandenen sind gelungen. Die Sprachausgabe ist durchweg auf einem hohen Niveau. Fehler in der Soundabmischung kommen ebenfalls vor, besonders wenn man in den V.A.T.S. gewechselt hat. Dann klingen nämlich die Schussgeräusche auf einmal eigenartig verzerrt oder manchmal setzen die Soundeffekte ganz aus.

Man könnte jetzt noch viele weitere Kleinigkeiten aufzählen, wenn man jetzt penibel wäre und ja während des Spielens können diese ein wenig nervig sein. Aber niemals sind sie ein Beinbruch oder würden sogar die Gesamtnote in Mitleidenschaft ziehen. Womit wir beim Fazit dieses Tests angelangt sind.

  • Plattformen
PC, PlayStation 3, Xbox 360
  • Publisher
Bethesda Softworks
  • Entwickler
Bethesda Softworks
  • Genre
Action-Rollenspiel
  • Release
Oktober 2008
  • USK-Freigabe
freigegeben ab 18 Jahren

One comment

1 Pings/Trackbacks for "Fallout 3"
  1. […] MS: (lacht) Oh ja wir sind enorme Gamer. Die Jungs spielen alles mögliche, was ihnen gefällt. Ich bin da etwas spezieller. Mir gefallen Spiele wie „Skyrim“, „The Witcher 3“, „Fallout“. […]

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