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SunnySide

SunnySide ist eine Landwirtschaftssimulation die als Mischung aus Persona und Harvest Moon bezeichnet wird.  Diese ehrgeizige Landwirtschaftssimulation mit RPG Elementen enthält eine Menge an Tiefe und Systemen, aber jeder Aspekt, von der Benutzeroberfläche bis hin zur Spielweise, scheitert an unausgegorener Umsetzung.

3, 2, 1… Meins!

Wenn Ihr Spiele wie Stardew Valley oder Story of Seasons gespielt habt, wird euch die Story sehr bekannt vorkommen. Ihr zieht aus der japanischen Großstadt in eine Kleinstadt auf dem Land, um neu anzufangen. Euer anpassbarer Spielercharakter erbt ein extrem leeres Stück Land, das ihrbewirtschaften und nach eigenen Wünschen ausbauen könnt.

SunnySide
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Man muss SunnySide zugutehalten, dass dieses Spiel so frei ist, wie es ein solcher Genrevertreter nur zulässt. Ihr könnt euren Charakter so aussehen lassen, wie ihr wollt. Gewicht, Größe, Geschlecht, Gesischtszüge, Haar und Augenfarbe usw usw lassen sich allesamt anpassen.

Die Grafik sieht jedoch etwas fade aus, vor allem, wenn es um die Charaktermodelle geht. Das ist schade, denn die eigentlichen 2D-Charakterporträts sehen gut aus. Die willkommene Tiefe der Anpassungsmöglichkeiten macht das nicht ganz wett.

Kommen wir zu eurem Grundstück. Hier könnt ihr jeden Zentimeter der Farm und des Hauses ausbauen, von einem einfachen Zelt bis hin zu einem geräumigen Herrenhaus. Auf diese Weise fühlt sich das Spiel wie ein Survival-Crafting-Erlebnis an, aber das ist nur ein Bruchteil der Erfahrungen, die SunnySide zu bieten hat.

Es gibt auch einen Farming-Aspekt, bei dem ihr Samen pflanzt, sie gießt und sie verkauft, um Geld zu verdienen um mit diesem,  weitere Materialien, Gebäude, Geschenke und Upgrades freischalten zu können.

SunnySide
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Als ob das nicht genug wäre, gibt es sogar einen simplen rundenbasierten RPG-Kampf. Es fühlt sich jedoch eher als späte Ergänzung an statt eines ausgereiften Systems. Man kann Dutzende von Stunden verbringen, ohne wirklich in die linearen Verliese und einfachen Kämpfe einzutauchen. Abgesehen von ein paar Befehlen und dem Deck-ähnlichen System zum Sammeln verschiedener Items bzw Ofudas. Das Sammeln von Ofuda macht anfangs Spaß, aber der relativ luftige Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass es sich nicht so notwendig anfühlt, wie es sein könnte. Es wäre wünschenswert gewesen, dass die rundenbasierten Kämpfe einen größeren Stellenwert im Gesamtverlauf des Spiels eingenommen hätten.

Alles in einer Hand

All diese verschiedenen Aspekte sind in einer Smartphone-basierten Schnittstelle verpackt, die sich intuitiv anfühlt. Der Ehrgeiz von SunnySide ist jedoch auch sein Verhängnis. Es ist zwar interessant. Dass es so viele verschiedene Aktivitäten gibt, aber keine von ihnen fühlt sich vollständig an oder ist es wert, in sie einzutauchen. Das liegt zu einem großen Teil daran, wie schlecht alles läuft. Das Spiel ist manchmal eine Herausforderung, weil es kaum vorankommt, besonders in den Außenbereichen der offenen Spielewelt. Aber auch in Innenräumen braucht es seine Zeit zum Laden und läuft manchmal im Schneckentempo. Die Framerate bricht regelmäßig ein und Erschwerend kommen die häufigen Pop-ins und das träge Laden hinzu.

SunnySide
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Doch dabei bleibt es leider nicht. Die allgemeine Bewegungssteuerung ist in Ordnung und die Verwendung von Werkzeugen fühlt sich akzeptabel an, aber das Interface ist ein einziges Durcheinander, mit dem man umgehen muss. In den meisten Menüs wird ein Cursor verwendet, um das Menü, das Inventar und sogar das Telefon zu bedienen. Das ist ziemlich langsam und unpräzise, was dazu führt, dass ich mehr Zeit in den Menüs verbringe als nötig. Das ist noch schlimmer, wenn man bedenkt, dass sich fast alles im Telefonmenü befindet, z. B. Nachrichten und sogar die Weltkarte.

Es gibt jedoch ein Element, das vielleicht nie in Ordnung gebracht wird, und das ist das Romantiksystem. Es klingt beeindruckend, 25 Charaktere zu haben, mit denen man sich verlieben kann, aber dahinter verbergen sich einige ernsthafte Probleme bei der Partnersuche im Spiel. Jeder Charakter hat eine Dating-Präferenz auf der Skala für Geschlechtsausdruck. Diese Skala wird von den Spielern bei der Charaktererstellung verwendet, um ihre Identität zu bestimmen. Im Grunde gibt es eine 10-Punkte-Skala für Männlichkeit, eine 10-Punkte-Skala für Weiblichkeit und eine nicht-binäre Skala in der Mitte. Man kann seine Geschlechtsidentität überall auf der Skala wählen, was heute modern ist.

Allerdings gibt es einige Probleme mit diesem System, und das liegt vor allem an seiner Ausführung. So sehr sexuelle Diversität gefeiert wird, werden Romanzen hinter gewissen Geschlechtern gelockt und zwingen euch bei Charakteren bestimmte Geschlechter bzw. Vorlieben auszuwählen was das ganze System wiederrum unsinnig macht.

Man merkt, dass sich die Entwickler von SunnySide von der Persona-Serie inspirieren ließen. Jede Figur hat verschiedene Stufen ihrer Freundschaft, auf denen man mehr über sie erfährt. Einige der Geschichten sind ziemlich emotional, lustig und sehr abwechslungsreich.

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Fazit: SunnySide ist wie beschrieben ein Spiel das an den eigenen Ambitionen scheitert. Es bietet viel und nichts ist wirklich ausgegoren. Steuerung, die Performance und die Benutzeroberfläche sind sehr hölzern, das Kampf- und Romantiksystem sind nicht wirklich ausgefeilt und so spielt sich SunnySide oft eher wie ein Early-Access Titel als wie ein Konsolen und PC Spiel das fertig im Laden steht. 1-2 Jahre mehr Entwicklungszeit hätten dem Spiel sicher gut getan, daher ist eine Empfehlung hier leider ausgeschlossen. Dafür gibt es zu gute Alternative auf dem Markt.

  • Plattform: PlayStation 5 (getestet), PC
  • Publisher: Merge Games, Maximum Entertainment
  • Entwickler: Merge Games
  • Genre: Farm/Romance Simulation mit RPG Elementen
  • Spieleranzahl: 1
  • USK: 12
  • Release: 14. Juni 2024

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