Vom 24.08. – 28.08.2022 hat die Koelnmesse nach 2 Jahren „Pause“ endlich wieder ihre Tore für die Gamescom geöffnet und wir wollten uns das natürlich nicht entgehen lassen.
Aber starten wir erst einmal mit ein paar Fakten:
- 265.000 Besucher aus über 100 Ländern waren vor Ort auf der Messe, rund 108.000 weniger als im Rekordjahr 2019 (373.000 Besucher).
- bis Samstagabend über 130.000.000 Views über das gesamte Showprogramm. Hauptsächlich über die Streamingplattform Twitch.
- 1.100 Aussteller aus 53 Ländern.
- über 12 Millionen Views bei der Opening Night Live.
Trotz der für Gamescom Verhältnisse geringen Besucheranzahl zieht die Kölnmesse eine positive Bilanz. Es war abzusehen, dass die Rekordbesucherzahl von 2019 nicht wiederholt oder sogar übertroffen werden könnte, fehlte es doch an den großen Namen wie Activision Blizzard, EA, Nintendo, Sony oder auch Wargaming. Sicher war es für einige auch immer noch ein unangenehmes Gefühl, sich in der aktuellen Lage solch großen Menschenmaßen auszusetzen und sicher wurden auch grundlegend einfach weniger Tickets angeboten aber trotzdem kann die Gamescom 2022 als gelungenes Comeback gefeiert werden, alleine schon, weil 2022 mehr Besucher in Köln waren, als es 2009 bis 2010 der Fall war.
Aber nun genug von Zahlen und Fakten, wir kommen zu den wichtigsten Punkten der Gamescom und das sind die Games und die Stimmung.
Wir waren von Mittwoch bis Sonntag auf der Messe und wollten uns das komplette rundum Gamescom Gefühl abholen und auch wenn es sich ein bisschen wie „die kleine Schwester“ der Gamescom angefühlt hat, so waren wir sehr froh darüber, nach dieser langen Zeit wieder Messe Luft schnuppern zu können. Viel verändert hat sich nicht, es gibt wie immer die drei großen Gaminghallen, in der sich ein Publisher nach dem anderen an Stand-Optik selbst übertrifft. In der ganzen Halle leuchtet und blinkt es, Musik schallt durch den Raum und überall sieht man große Augen und staunende Gesichter der Gamingfans. Macht das die Gamescom nicht auch irgendwie aus? Eben, dass es so viel zu entdecken gibt!
Dadurch, dass viele große Publisher nicht anwesend waren, hätte man meinen können, die Hallen würden leerer wirken, aber dieses Gefühl hatten wir nicht. Die Koelnmesse hat ihren Platz clever genutzt und einigen kleinen Publishern die Möglichkeit gegeben, ihre Games genauso groß in Szene zu setzen. Das hat uns persönlich auch sehr gefreut, da dann auch Spiele wie z. B. Lies of P, des koreanischen Entwicklerteams Neowiz ihre verdiente Aufmerksamkeit erhalten haben. Mehr zu diesem Game, aber später.
Auch die anderen Hallen der Gamescom konnten sich sehen lassen, so gab es die üblichen zwei Merch-Areas und die Indie- und Retro-Area. Letztere war tatsächlich unser kleines Highlight. Es könnte daran gelegen haben, dass diese Hallen nicht wirklich überfüllt waren, was für das immer jünger werdende Gamescom Publikum spricht, oder weil wir es einfach genossen haben, wieder alte Mega Drive Controller in den Händen zu halten oder den 90er-Jahre Troll „Hugo“ via Telefontastatur durch den Wald zu steuern. Tatsächlich sind es auch diese Hallen, die jedem Besucher Spielspaß bieten, ohne 4 Stunden dafür anstehen zu müssen.
Zu guter Letzt gab es noch die mysteriöse Halle 6. Ok, so mysteriös war sie im Inneren dann nicht, aber sie wirkte sehr mysteriös, weil sie die meiste Zeit geschlossen war. Diese Halle wurde ausschließlich als Eventhalle genutzt. So konnte man seinen Lieblings Influenzern beim Zocken zuschauen oder das ein oder andere Insiderwissen der Spieleentwickler erfahren. Wenn keine Events stattgefunden haben, blieb das Tor vor der Messe verschlossen und ich glaube das hat uns dann doch zeitweise das Gefühl gegeben, dass die Gamescom dieses Jahr erst wieder aus ihrem Winterschlaf erwachen muss.
Kommen wir jetzt aber zu den Games und dem Herzstück der Gamescom. Hier war einiges vertreten, wie z.B. One Piece Odyssey – Bandai Namco, Park Beyond – Bandai Namco, Skull and Bones – Ubisoft, Sonic Frontiers – SEGA, The Dark Pictures Anthology: The Devil in Me – Bandai Namco, Lies of P – Neowiz, Outcast 2 – THQ Nordic, Spongebob Schwammkopf: The Cosmic Shake – THQ Nordic, der gute alte Landwirtschafts Simulator – Giants Software (never change a winning team) und natürlich noch viele mehr …
Wir durften uns zwei Games etwas genauer anschauen, zum einen das bereits erwähnte „Lies of P“ und zum anderen den neuen Teil der The Dark Pictures Reihe „The Devil in Me“.
Lies of P – Pinocchio trifft auf Bloodborne
In Lies of P übernimmt man die Rolle des zum Teil sehr menschlich wirkenden Pinocchios. In einer düsteren Steam Punk Spielwelt, die stark an Bloodborne erinnert, versucht man, ganz im Stile des Märchen-Klassikers ein richtiger Mensch zu werden. Dabei schnetzelt man sich mit einem üppigen Arsenal durch allerlei Monster, erfüllt Quests und erlebt eine Geschichte, bei der Lügen eine große Rolle spielen sollen. Wir würden sagen, jeder Soulslike-Liebhaber, aber besonders Fans von Bloodborne, sollten dieses Spiel auf dem Schirm haben. Ein Kampfsystem, mit dem man sich schnell zurechtfindet, Waffen, die interessante Moves bereithalten und ein Setting, dass so düster, liebevoll und detailreich gestaltet ist, das Lies of P zurecht zum Überraschungshit der Gamescom wurde.
The Dark Pictures Anthology: The Devil in Me
Ein Dokumentarfilmteam erhält einen geheimnisvollen Anruf mit einer Einladung in einen Nachbau der „Mörderburg“, die ursprünglich von dem Serienmörder H.H. Holmes erbaut wurde. Eine günstige Gelegenheit, denn das riecht nach einer Story, die für gute Quoten sorgt. Das Hotel wirkt wie die perfekte Filmkulisse, doch der Schein trügt. Die Mitglieder des Filmteams merken, dass sie beobachtet und sogar manipuliert werden, und plötzlich steht noch viel mehr auf dem Spiel als ihre Einschaltquote!
Wir haben einen kurzen Einblick in den vierten Teil der Dark Pictures Reihe erhalten und können sagen, der Horror ist zurück. Allein das verlassene, dunkle Setting erinnert an einen perfekten Bloomhouse Horrorfilm. Das Spielprinzip rund um Entscheidungen und Veränderungen des Spielverlaufs ist dasselbe wie bei den anderen Teilen und sorgt für einen großen Wiederspielwert. Wir hatten unsere Freude daran, das heruntergekommene Hotel voller creepy Puppen zu untersuchen und ein zwei schöne Jumpscares mitzunehmen. Gerade Fans des „Klassikers“ Until Dawn werden bei The Devil in Me nicht enttäuscht.
Anm. d. Red.: Eventbericht von Christina Vetter
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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