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Monark

Bei Monark vom Entwickler Lancarse sitzen ehemalige Leute, die schon zuvor an der Shin Megami Tensei- Serie gearbeitet haben . Vom Publisher NIS America wurde dieses Rollenspiel in den Westen gebracht und wie die meisten Titel des Publishers bekommt ihr in diesem RPG eine englische oder wahlweise japanische Sprachausgabe mit Untertiteln spendiert . Was ihr euch nun in diesem Abenteuer gefasst machen könnt, wollen wir nun in diesem Test erötern.

Der Nebel des im Grauens

Das Grauen geht in Form eines Nebels an der Shin Mikado Akademie zu. An dieser fiktionalen japanischen Schule beeinflusst dieser Nebel maßgeblich das Geschehen, denn es scheint so, als würde dieser Nebel seine Schüler in den Wahnsinn treiben. Ihr übernehmt dabei die Rolle eines Schülers dessen Name ihr hier frei wählen könnt und wieder einmal bekommt ihr es mit einem Protagonisten zu tun, der all seine Erinnerungen geraubt wurde und sich deshalb und seine Vergangenheit überhaupt nicht erinnert. Einen Helden zu haben, der nichts von seiner Vergangenheit weiß, ist eine Sache: Jedoch ist es bei Monark leider der Fall, dass diese Spielfigur stumm bleibt. Ihr könnt ihm zwar gelegentliche Antworten in den Mund legen, aber außer anhand einer Animation sieht man kaum, das dass die Figur gerade am sprechen ist.

Sobald eure Mitschüler Monark komplett dem Wahnsinn verfallen sind, greifen sie euch an. Da hilft nur Ausweichen, sonst werdet ihr ebenso wahnsinnig.

Ich werde in diesem Test direkt auf die Kritik eingehen, die ich an diesem Spiel habe. Es sind einige Punkte, an die ich mich reibe und und deswegen es mir schwerfällt, nüchtern über manche Aspekte zu sprechen , ohne das mir direkt die ein oder andere Sache in den Sinn kommt, die mir missfallen hat.

Punkt 1: Die konfus erzählte Story, die es nicht schafft, den Spieler in ihren Bann zu ziehen. Die Prämisse zunächst ist interessant: Ein mysteriöser Nebel, das Auftauchen von Dämonen, ihr die fähigkeit eines sogenannten Pactbearers innehabend, um diese Dämonen in der „Otherworld“ zu bekämpfen, die Frage, ob neben der Highschool auch Außenwelt betroffen ist oder auch welche Rolle die Direktorin spielt. Dazu wird versucht, ernsthafte Themen unterzubringen. Wir reden hier von Mobbing und sogar suizid. Denn wie sich heraustellt, sind für die Nebel 7 Schüler verantwortlich, die ebenfalls zu den Pactbearern gehören und beim Ausüben dieser Macht, der Nebel die Schule geflutet hat.

Soweit so verschwurbelt. Nur das Problem ist, die ernsten Thematiken kommen voll nicht als solche rüber. Ihr seht in Sequenzen, wie vor eurem Auge Schüler sterben, eurer Held dagegen aber nur nahezu reglos herumsteht ohne wirkliche emotionale Reaktionen. Ohnehin: Dafür, dass es an de Schule um Leben und Tod geht, werden unter den Gesprächen mit euren Mitschülern oder eurem Schuldoktor zu oft die üblichen Klischees bedient. Das fängt bereits damit an, dass eurer dämonischer Begleiter ein Monark namens Vanitas wie ein (missgebildetets) Plüschtier aussieht, eure Schwester Chiyo diesen Dämon aber zum Knuddeln liebhat.

Stehen Partymitglieder im Kampf zusammen, unterstützen sie sich gegenseitig und der Schaden für den Gegner erhöht sich.

Wir haben also Gespräche, die wirklich ernsthaft sind, nur um dann im nächsten Moment durch belangloses Zeug vollgelabert zu werden. Ohnehin labert euch das Spiel ziemlich viel an die Backe, sodass ihr gefühlt nur wenig am Spielen seid. Und wenn ihr das seid, lauft ihr durch grafische Umgebungen, die euch an Spiele vor 20 Jahren erinnern. Durch die Schulumgebung mit den einzelnen Gebäuden und den Verbindungswegen zwischen Ihnen sieht nahezu alles gleich aus. Ein gleicher Klassenraum jagt den nächsten und ein Baum sieht genauso aus wieder jeder andere in der Landschaftsumgebung.

Monark könnte also aufgrund des behäbigen Tempos auch Mon-schnarch heißen und damit hätte ich dieses außerordentlich tolle Wortspiel auch untergebracht.

Wiederholen und Grinden

Der Spielablauf gestaltet sich folgendermaßen. Nachdem das Hauptschulgebäude befreit wurde vom Nebel geht es auf den Campus. Dort trefft ihr auf euren nächsten Begleiter und das nächste Gebäude der Schule muss vom Nebel befreit werden. 3 Etagen gilt es zu bewältigen mit immer den gleichen wiederkehrenden Suchspielen nach Codes für Schlösser und anderen Hinweisen, die auf Memos über die Schüler und Schule quer verteilt sind. Diese Infofetzen kann man leicht übersehen, wäre auch nicht so nervig wenn eure „Mad-Anzeige“ innerhalb des Nebels nicht stetig nach oben schnellen würde und euch irgendwann in den Wahnsinn treibt. Durch einen Besuch beim Doktor (Ladezeiten durch die schnellreisen inklusive) oder per Item lässt sich die Anzeige wieder verringern.

Letzten Endes nervt dieser Umstand einfach nur und führt eben nicht dazu, dass sich eine immerwährende Bedrohung auftut, die euch im Nacken sitzt. Die Struktur aus durch die Etage kommen und dann einen Abschlusskampf absolvieren ändert sich im Spielablauf nicht. Immer die gleiche Vorgehensweise.

Ein Element, den ich im Spiel wirklich interessant finde. Immer wieder werdet ihr Dinge gefragt, die ihr dann beantworten könnt. Dabei handelt es sich häufig um Fragen, wie ihr euch Verhalten würdet, oder was eure Ansicht über Thema XY ist. Das Spiel bewertet eure Antworten wie bei einem psychologischem Test, was zu durchaus treffenden Ergebnissen führen kann.

Die Kämpfe wirken zuerst recht gelungen. Sie sind rundenbasiert und ihr bewegt euch und eure Mitstreiter. Radien geben an, wie weit ihr Laufen könnt und es ebenso wird angezeigt, wie weit eure Attacken reichen. Dazu gibt es die üblichen Bonusschaden, wenn Gegner (die alle aus dem gleichen Skelettmodell bestehen) von hinten angreift. Leider lässt sich nicht anzeigen, wen eure Widersacher von euch im Visier haben oder wie sie sich bewegen werden, was von dieser Art von Kampfsystem doch sehr angebracht wäre. Ihr müsst also darauf hoffen, dass eurer Held nicht alles abbekommt. Stirbt er, ist der Kampf sofort vorbei.

Erfahrungspunkte heißen hier Spirit. Ihr steigt dabei keine Level im klassischen Sinne auf, sondern erhöht eure Statuswerte, indem ihr Spirit im Fertigkeitenbaum ausgebt. Dabei lernt ihr auch neue Attacken und Passive Boni. Soweit so gut.

Auch wenn die Kämpfe nicht sonderlich variantenreich gewesen sind, konnte ich mich mit ihnen arrangieren (das Zusammenspiel aus „Mad“ und „Awakened“ lasse ich jetzt mal außen vor, denn sie haben für mich keine Rolle gespielt und im Grunde sind es temporäre Statusboost, die ihr erlangen könnt, um mehr Schaden auszuführen, oder eben einen Kampf zu verlieren, wenn ihr dem Wahnsinn verfallt, es also nicht schafft, den „Mad-Status“ abzulegen).

Mag zwar sein, dass der Nebel spielbestimmend ist, aber dafür muss die Umgebungsgrafik dennoch nicht wie ein PS2-Spiel mit hoher Auflösung wirken.

Brocken vor die Füße warf mir dann das Spiel auf einmal im nächsten Kapitel, denn die Gegner waren auf einmal deutlich stärker, selbst die aus den vorherigen Begegnungen, die ihr als Training verwenden könnt, das selbst die Kämpfe zu Beginn wieder anspruchsvoll wurden. Nur durch Grinden hätte ich diesem Umstand wieder kompensieren können.

Hatte ich schon vorher viel Geduld bewiesen, war das dann der Zeitpunkt mich zu fragen, warum spiele ich das Spiel überhaupt noch? Die Story überzeugt mich nicht, das Spieltempo ist behäbig, ich lese mehr als ich spiele und die Grafik ist auch nicht gut, um mich mal noch diplomatisch auszudrücken.

  • Plattform: Nintendo Switch, PC, PS4
  • Publisher: NIS America
  • Entwickler: Lancarse, FuRyu
  • Genre: Rollenspiel
  • Spieleranzahl: 1
  • Preis zum Start: 59.99
  • Release: 28, Februar 2022
  • USK-Freigabe: 16

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