Erst vor kurzem haben wir mit Valley ein Spiel von den Blue Isle Studios unter die Lupe genommen und nun folgt mit Slender: The Arrival eine weitere Umsetzung auf die Nintendo Switch. Slender: The Arrival ist alles andere als ein neuer Titel, schließlich erschien das Horrorspiel erstmalig 2013 und in den Folgejahren erschienen auf sämtlichen Plattformen eine Portierung. Nun ist nach der Wii U mit der Switch zum zweiten Male eine Nintendo Konsole an der Reihe. Hinter dem Slendermann steckt ein Internetphänomen, das im Jahre 2009 auftrat. So wurde die Figur über die Jahre so populär, dass 2018 mit Slender Man ein Kinofilm erschien. Wenn ihr mehr über den Hintergrund erfahren wollt, sei euch der Wiki-Artikel ans Herz gelegt.
Return to the Slender
Zu Beginn habt ihr die Wahl aus den beiden Schwierigkeitsstufen, Leicht und Normal. Diese lassen sich jederzeit im Spiel ändern. Ein Hardcore Modus wird freigeschaltet, sobald ihr das Spiel einmal durchgespielt habt. Ebenso wird mit „Genesis“, ein Bonuskapitel hinzugefügt, sodass Slender: The Arrival auf insgesamt 9 Kapitel kommt.
Auf Leicht geht eure Taschenlampe niemals leer, Gegner sind weniger aggressiv und eure Ausdauer ist höher. Allgemein kann eure Spielfigur rennen, was aber an der Ausdauer zerrt, weswegen man sich ab Normal seine Kräfte einsparen sollte, um sie in den passenden Situationen einzusetzen.
Die Geschichte ist typisch für das Horror Genre. Ihr seid Lauren und macht euch auf die Suche nach eurer Freundin Kate, die eigentlich ihr Elternhaus in der Nähe des Oakside Park verkaufen wollte. Lauren erhält aber von ihr einige besorgniserregende Briefe, sodass sie sich auf den Weg macht, ihre Freundin zu besuchen, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Natürlich ist das nicht der Fall und ihr findet das Elternhaus vollkommen verlassen vor.
Und damit die Stimmung noch besser wird, bricht auch die Nacht herein und zusammen mit der Soundkulisse wird direkt eine Atmosphäre geschaffen, in der man sich nicht aufhalten möchte.
Neben der Taschenlampe, die ihr an- und ausschalten könnt, kann Laura per ZL rennen und mit Hilfe des A-Knopfes Dinge, die gehighlightet werden, einsammeln. So sammelt ihr Hinweise, die euch auf eine Spur nach Kate bringen. Ihr verlasst also das Anwesen und macht euch auf in das erste, große offene Gebiet. Hier gilt es dann acht Hinweise zu entdecken, was gar nicht mal so einfach ist, da die Zettel, die irgendwo drangepinnt sind, recht leicht übersehbar sind, wie der Screenshot zeigt. Aber damit lässt es sich normalerweise arrangieren, wenn euch nicht der Slender Man im Nacken, neben oder vor euch auftauchen würde.
Woher diese schlanke und gesichtslose Figur mit seinen schauerhaften Fähigkeiten kommt, wird im mysteriösen gelassen. Er ist jedenfalls da und macht euch das Leben schwer. Der Slender Man macht sich haptisch (durch Rumbeln), visuell (Bild wird verzerrt wie bei einem Störbild) und akustisch bemerkbar (durch ein Rauschen). Regel Nummer 1 lautet, sobald ihr ihn vor euch auftauchen seht, geht ihm aus dem Weg oder er wird euch packen, was einem Game Over gleichkommt. Im Falle der ersten Aufgabe (die acht Zettel einsammeln) bedeutet das, dass ihr das ganze Spielchen von vorne beginnen müsst, was dann zunehmend nervenaufreibend, aber auch ärgerlich wird, sodass der anfängliche Horror in ein genervt sein abdriftet, weil Slender Man am besten dort aufkreuzt, wo ihr gerade als nächstes hinwollt, da anscheinend dort an einer Stelle der nächste Zettel hängt. Ihn zu verjagen oder abzuwehren ist nicht möglich und ihr nehmt das gesamte Spiel über die Rolle des Gejagten ein.
Eine Karte lässt sich übrigens nicht aufrufen, ihr sollt euch bewusst orientierungslos fühlen, daher hilft es, euch im Kopf die Landschaft einzuprägen.
Nach dem Einsammeln der acht Zettel ist dieser Abschnitt erledigt und ihr gelangt in das nächste große Areal. Freut ihr euch zunächst über das Tageslicht, wird die Laune gleich vermiest, denn ihr müsst in eine verlassende Miene. Dort waren insgesamt 6 Generatoren auf euch, angeworfen zu werden, damit der Aufzug wieder funktioniert und euch nach draußen befördert. Natürlich wartet hier auch Mr. Slender, aber auch ein neuer Gegner auf euch. Letzterer führt bei Berührung nicht zu einem Game Over, sondern dadurch, dass diese maskierte Figur auf euch zu rennt und schüttelt, zu einem weiteren Unwohlgefühl mit Schockpotential.
Nebenbei erfahrt ihr von der Familie Matheson, dessen Sohn Charlie ein tragisches Schicksal ereilte, was offensichtlich dadurch ausgelöst wurde, dass er die Bekanntschaft mit dem Slendermann machte. Im dritten große Areal (eine Farm) spielt dieser Junge eine Rolle und irgendwie scheint diese Geschichte auch mit der von eurer Freundin Kate verknüpft zu sein. Auf der Farm versucht ihr zu einer Kirche zu gelangen, der Slender Man taucht hier zwar nicht auf, aber dafür eine andere tödliche Gefahr samt Jumpscares, ohne die so gut wie kein Horror-Spiel auskommt.
Habt ihr Unsere kleine Farm überlebt, ist es bis zum Ende des Spieles auch bereits nicht mehr weit.
Horror schnell abgefrühstückt
Für das Durchspielen werdet ihr wahrscheinlich um oder weniger als 3 Stunden benötigen, von daher fällt dieser Horror-Trip recht kurz aus. Die Bonus Episode bietet dazu nichts, was ihr nicht schon zuvor mal erlebt habt. So müsst ihr hier in einem weiteren großen Bereich wieder acht Zettel finden, die quer an markanten Punkten verteilt sein können (beim Neuladen ändern sich die Positionen). Durch Nebel und Dunkelheit kann man sich hier dusselig und dämlich suchen, spätestens hier bereitet euch der Slender Man keine Angst mehr.
Grafisch gibt es bei der Switch-Version keine Verbesserungen, ihr erlebt Pop Ups, Bodentexturen, die sich vor eurem Auge laden und ohnehin merkt man den Titel das Alter deutlich an, sodass das Spiel als hübsch hässlich zu bezeichnen ist. Die Grafik erfüllt ihren Zweck und zum Glück existiert eine gelungene Sounduntermalung und werdet dadurch in die Spielwelt hineingezogen.
- Plattform: Nintendo Switch
- Publisher: Blue Isle Studios
- Entwickler: Blue Isle Studios
- Genre: Horror
- Spieleranzahl: 1
- Release: 20. Juni 2019
- USK-Freigabe: 12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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