Nach 2014 sind die Mercenary Kings nun in der Mercenary Kings: Reloaded Edition zurück, die für die PS4, PS Vita, Switch und Xbox One erschienen ist. Wir haben uns die Switch-Fassung angesehen und sagen euch, ob sich das Nachladen gelohnt hat.
Wieder erkannt?
Entwickler und Publisher des Indie-Titels ist Tribute Game, ein Team aus Montreal in Kanada. Diese Truppe ist seit 2011 dabei, Videospiele zu entwickeln und wurde von den ehemaligen Ubisoft Leuten Jonathan Lavigne, Jean-Francois Major und Justin Cyr gegründet. Unter anderem zeichneten sie sich auch der Versoftung von Scott Pilgrim vs. The World (2009) verantwortlich. Schaut man sich das Design der Charaktere in Mercenary Kings: Reloaded an, dann ist diese Verbindung klar erkennbar. Wir haben es also mit einem comichaften Spiel zu tun mit zum Teil überzeichneten Charakteren. Gleiches gilt auch für die Rahmenhandlung:
„In diesem rasanten 2D-Action-Spiel bist du Mitglied der „Mercenary Kings“, dem besten Auftragskämpferteam der Erde. Nachdem jedoch deine Kameraden gefallen sind und die furchterregenden Mächte von CLAW die Kontrolle über eine streng geheime Laborbasis auf der Insel an sich gerissen haben, musst du alles tun, um sie zu stoppen.“
Alles tun impliziert vor allem, CLAW mit Waffengewalt zu stoppen. Zu Beginn des Spieles habt ihr die Auswahl an vier verschiedenen Charakteren (2 Männer, 1 Frau, 1 Roboter), mit denen ihr das Abenteuer bestreiten wollt. Das Spiel bietet einen 4-Spieler Koopmodus (sowohl lokal via Splitscreen oder online), es ist also wie geschaffen für Couch-Gameplay. Auch die Missionsstruktur mit Zeitlimit, kommt dem schnellen Spiel für zwischendurch gelegen, besonders dann, wenn ihr MKR unterwegs spielt.
Missionen gibt es übrigens reichlich. Eurer Fortschritt wird anhand von Militärrängen dargestellt. Ihr startet als Rekrut, weiter bis zum Sergeant bis hin zum General. Hinter jedem Rang verbergen sich im Schnitt rund 10 Missionen. Alle müssen jedoch nicht absolviert werden, um voranzuschreiten. Man kann also von Story- und Nebenmissionen sprechen. Ebenso kann man sagen, dass pro Rang ein Spielgebiet gemeint ist. Das heißt, dass ihr eure Missionen in der gleichen Umgebung bewältigt, bevor es dann in ein anderes Gebiet geht und dort das Spielchen wieder von vorne losgeht.
Shooten und Looten
Sowohl eure Gegner hinterlassen verschiedene Materialen als auch, dass ihr sie in Kisten finden könnt. Ihr sammelt also fleißig Zeug, das dazu dient, euch zu verbessern. In eurem Camp könnt ihr euch bei verschiedenen Leuten mit neuer Ausrüstungen eindecken oder eure Fähigkeiten verbessern. Letzeres bedeutet zum Beispiel weniger Schaden zu nehmen, oder ihr erhöht euer Glück, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, mehr seltene Materialen zu erhalten. An euren Waffen gibt es mehr zu tüfteln. Die Auswahl an Pistolen, Gewehren oder auch Shotguns ist reichlich und durch neue Waffenkomponenten könnt ihr diese stärken. Das bedeutet dann unter anderem; ihr erhöht eure Reichweite, die Anzahl an Kugeln in eurem Magazin oder auch das Gewicht, das ihr mit euch rumtragt. Denn je schwerer ihr seid, umso langsamer läuft eure Spielfigur durch einen Level, was sich besonders bei Sprüngen bemerkbar macht.
Euren Argumentationsverstärker werdet ihr am häufigsten gebrauchen. Dabei ist es möglich in 4 Himmelsrichtungen zu schießen. Dazu steht euch auch ein Messer zur Verfügung für den Nahkampf (ebenfalls weitere zum Kauf vorhanden). Das interessante beim Messer ist, dass ihr mit dem richtigen Timing, Kugeln eurer Feinde reflektieren könnt.
Zuletzt seien noch die beiden Ausrüstungslots erwähnt, die ihr mit verschiedenen Gegenständen wie einem First Aid Kit, C4 Sprengstoff oder einer Shock Bombe füllen könnt. Letztere benötigt ihr, wenn das Missionsziel lautet, dass ihr eine Figur gefangen nehmen müsst. Häufig handelt es sich dabei um einen Bossgegner und dann ist beim Wurf der Shock Bomb das richtige Timing gefragt.
In diesen Kämpfen ist dann besonders auch eure Rolle gefragt, die mit dem A-Knopf ausgeführt wird. Auch viele eurer Feinde verlangen einen entsprechenden Umgang und sind nicht nur Fußvolk ohne Abwehr. Da gibt es zum Beispiel Soldaten mit Schilden, mit einem Flammenwerfer in der Hand oder auch Geschütztürme. Auch wenn das Gameplay aus Laufen und Schießen besteht, müsst ihr doch öfters mal stehenbleiben und dann mit Timing eure Gegner aufs Korn nehmen, sonst wird zu viel Energie verloren. Pro Mission habt ihr 3 Leben zur Verfügung und bei einem Ableben startet ihr im Lazarett. Hier könnt ihr- wenn ihr Zeit habt – zwischendurch einkehren, denn ihr erhaltet ihr langsam Lebensenergie zurück.
Sammeln, Zerstören, Befreien, Gefangennehmen
Das sind die vier grundlegenden Missionsziele, die euch vor die Nase gesetzt werden. Besonders die Sammelmissionen sind dafür geeignet, um diverse Materialien zu sammeln, die dann in die Aufwertung euer Spielfigur gesteckt wird. Ansonsten wiederholt sich der Spielverlauf doch ziemlich, aber MKR gelingt die Motivationskurve, dass ihr am Ball bleibt. Zumal – wie erwähnt – ihr nicht jede Mission spielen müsst, um das Abenteuer abzuschließen. Mit mehreren Spielern dauern die Missionen zudem noch deutlich kürzer. Schließlich kann man sich im Level aufteilen, sodass das gesamte Spielgebiet auf die Schnelle abgegrast werden kann.
In der Präsentation ist das Spiel absolut stimmig. Das Charakterdesign passt, die Animationen von euch und euren Feinden sind gelungen und auch der Rumble-Effekt fühlt sich gut an, wenn ihr eure Ballermänner sprechen lasst. Das Spiel ist übrigens ab 16, da die Gewaltdarstellung mit zum Beispiel platzenden Köpfen natürlich bewusst trashig und übertrieben ist, aber eben doch deutlich. Auch die Musik und die Soundeffekten sind gelungen, sodass MKR durchweg ein stimmiges Gesamtbild abgibt.
- Plattform: Switch
- Publisher: Tribute Games
- Entwickler: Tribute Games
- Genre: Action, Arcade, Run&Gun
- Release: 06. Februar 2018
- USK-Freigabe: 16
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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