Bei Gurumin – A Monstrous Adventure 3D handelt es sich um eine Umsetzung der PSP-Version aus dem Jahre 2006. Es gibt auch eine Steam Version, die gegenüber der Originalfassung auf dem PC aus dem Jahre 2004 ein paar grafische Verbesserungen erhalten hat. Wir haben uns aber die 3DS-Fassung angesehen und geben nun unsere Eindrücke zum Action-Rollenspiel wieder.
Zunächst einmal wollen wir ein paar Worte zum japanischen Entwickler Nihon Falcom verlieren, die hierzulande eher unbekannt sein dürften. Dabei gehört der Entwickler zu den ältesten in Japan (gegründet 1981) und hatte in den 80ern eine ebenso wichtige Rolle eingenommen wie Square und Enix. Konsolenspieler war aber diese Firma weniger ein Begriff, denn ihre Spiele erschienen bis auf wenige Ausnahmen hauptsächlich auf dem PC. Erst ab dem Jahre 2006 wurde vermehrt für die PlayStation Systeme entwickelt.
Aktuelle Beispiele sind die Spiele aus der Legend of Heroes Reihe. Zu den bekanntesten Namen der Firma gehört aber sicherlich die Ys-Rollenspielserie. Es ist also etwas erstaunlich, dass Falcom seit gut 20 Jahren (2 SNES Titel in den 90ern) zum ersten Mal eines ihrer Spiele auf einer Nintendo Plattform herausbringt.
Da Gurumin ein eher kleiner Titel ist (Spielzeit unter 15 Stunden) ging man zumindest kein großes Risiko ein, was Entwicklungskosten angeht, zumal das Spiel nur im eShop (14,99) zu haben ist.
Kleines Mädchen erlebt ein großes Abenteuer
Gurumin – A Monstrous Adventure 3D erzählt die Geschichte von Parin, die von ihren Eltern zu ihrem Großvater in eine kleine Bergbausiedlung geschickt wird, weil sie als Forscher auf eine weitere Expedition gehen. Da der Apfel jedoch nicht weit vom Stamm fällt, gerät auch Parin in ein solches. Schnell bemerkt sie, dass im Dorf merkwürdige Dinge vorgehen, die sich die Erwachsenen nicht erklären können. Da Parin jedoch noch ein Kind ist, ist sie in der Lage die Monster zu sehen, die sich inmitten der Menschen aufhalten. Direkt im Dorf befindet sich der Eingang zu Monster Village, ein Dimensionstor in eine andere Welt. Vergleichbar mit dem Kaninchenloch aus Alice im Wunderland.
In dem kleinen Monster Dorf findet Parin schnell neue Freunde. Damit das Abenteuer jedoch richtig beginnen kann, muss der Antagonist auf den Plan treten. Dieser tritt in Form des Phantom-Prinzens auf, der mit seinen Vasallen in das Dorf einfällt, es zerstört und die meisten Einwohner gefangen nimmt. Die Unterweltler wollen die Monsterwelt in einen dunklen Nebel hüllen. Einzig Puku und Pino bleiben verschont. Um sich der Bedrohung entgegenzusetzen, bekommt Parin die legendäre Waffe in die Hand gedrückt. Dabei handelt es sich um den Drill, der auch wirklich wie ein Drillbohrer funktioniert.
Parin schlägt damit Gegner, kann Spezialattacken vom Stapel lassen, oder Objekte wie Bäume, Säulen und Steine durchbohren, um Münzen bekommen. Letztere braucht ihr, um euch mit Heilitems, neuer Ausrüstung (in Form von verschiedenen Kopfbedeckungen) und Spezialattacken einzudecken.
Eure Aufgabe ist es, eure neuen Freunde zu befreien und damit die Welt vom bedrohenden Nebel zu befreien. Das geschieht ganz von alleine, wenn ihr die Level durchstreift. Das Spiel ist recht linear aufgebaut und gerade zu Beginn könnt ihr nur in eine Welt gehen. Das geschieht über eine Oberweltkarte. Innerhalb der Level erwartet euch neben den Echtzeitkämpfen auch immer wieder eine Portion an Rätseln. Da auch hier Kistenschieben, oder das Umlegen von Schaltern gefragt ist, erinnern diese Aufgaben an Zelda.
Aber auch eine gute Portion Geschicklichkeit ist vorhanden, da Parin springen kann, was für ein Action-RPG eher ungewöhnlich, ihr aber durch die quirlige Präsentation durchaus steht. Erst Recht weil jeder Sprung mit einem markanten „Boing“ Soundeffekt begleitet wird.
Damit sind wir auch aber gleichzeitig beim größten Kritikpunkt angelangt. Für manche Sprungeinlage fehlt euch wegen der bockigen Kamera die Übersicht und besonders genaue Sprünge sind durch Parins Sprungverhalten nicht ganz einfach. Die 3D-Kamera ist euch das eine oder andere Mal im Weg, zum Beispiel im Kampf gegen mehrere Feinde. Da hilft auch das manuelle justieren nur bedingt etwas.
Die Level selbst bieten zudem mehrere Geheimnisse, seien es nun Schatztruhen oder auch brüchige Wände, hinter denen sich Münzen verbergen. Wie schon angesprochen, können zudem manche Objekte durch den Drill zerstört werden, sodass ebenfalls Münzen winken.
Wird ein Level abgeschlossen, bekommt ihr ein Rating, gemessen daran, wie viele Monster ihr besiegt und ob ihr alle Münzen gefunden habt. Als Belohnung winken Bronze, Silber und Goldmedaillen, die ihr im Dorf eurem Großvater geben könnt, um einen Bonus einzutauschen.
Alle 3 Level erwartet euch in der Regel ein Endboss. Danach gibt es zu jeder Welt zwei Remix Level, in denen ihr die Level in umgekehrter Reihenfolge und neuen Herausforderung durchlauft.
Bei manchen Leveln müsst ihr beim Torwächter auch zuerst eine Bedingung erfüllen. Hier macht es euch das Spiel nicht immer einfach. Einfach sind Sachen wie „zünde hier alle Fackeln an oder springe auf meinen Kopf“. Wenn es aber darum geht, Passwörter einzutragen, die man durch Hinweise sich erschließen soll, ist die Sache weniger leicht.
Die ersten drei Bosskämpfe sind nicht wirklich ein Problem, der vierte dagegen hat es in sich, sodass der Schwierigkeitsgrad etwas unausgewogen ausfällt. Ebenso existiert ein weiterer optionaler Boss, der ebenfalls ein harter Brocken ist und durch die Unübersichtlichkeit zwecks suboptimaler Kamera ein Stück weit unfair daherkommt. Er ist deutlich härter als der letzte Bossfight, da er aber optional ist, wollen wir nicht zu hart mit ihm ins Gericht gehen.
- Plattform: Nintendo (New) 3DS und 2DS
- Publisher: Mastiff LLC
- Entwickler: NihonFalcom
- Genre: Action-RPG
- Release: 27. Oktober 2016
- USK-Freigabe:12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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