Mit Toree Saturn bringt Entwickler Siactro eine neue Portion 90er-Nostalgie auf den Bildschirm. Bekannt für Titel wie Macbat, Super Kiwi 64 oder Beeny, hat Siactro schon mehrfach bewiesen, dass er kurze, knackige und vor allem liebevoll gestaltete Indie-Perlen liefern kann. Die Toree-Reihe war dabei immer ein besonderes Highlight, und der neueste Teil verspricht genau das, was Fans erwarten – vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Geschichte und Inspiration
Wer sich an den Charme der 32-Bit-Ära erinnern kann, wird sofort merken, woher Toree Saturn seine Inspiration zieht. Der Name ist eine klare Hommage an die Sega Saturn-Konsole, deren ikonische Spiele wie NiGHTS into Dreams oder Panzer Dragoon Maßstäbe setzten. Toree selbst, das knallgelbe Küken mit ordentlich Pfeffer unter den Flügeln, stürzt sich diesmal erneut in eine Reihe farbenfroher Welten, die stark an die Hochgeschwindigkeits-Plattformer der 90er erinnern.

Die Story ist dabei minimalistisch gehalten, ganz im Stil klassischer Arcade-Spiele: Es geht vor allem um das Erlebnis und den Spielfluss, nicht um lange Dialoge oder tiefgehende Lore.
Gameplay – Tempo, Präzision und Wiederholung
Toree Saturn setzt alles auf Geschwindigkeit und präzises Timing. Ihr rast, springt, prallt ab und setzt Homing-Angriffe ein, um in einem Flow durch die Levels zu gleiten. Das Spiel verzeiht zwar anfänglich kleine Fehler, doch wer die begehrten A- oder S-Ränge kassieren will, muss die Strecken auswendig lernen und jeden Sprung perfekt setzen.

Jedes Level ist eine Mischung aus Highspeed-Passagen und kniffligen Plattform-Segmenten, bei denen Trägheit und Bewegungsfluss über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Die Lernkurve ist angenehm flach für Einsteiger, doch wer alles sehen und freischalten möchte, muss sich auf einige Versuche einstellen. Das Ranking-System motiviert enorm: Anfangs reicht es oft nur für ein C, doch mit jeder Runde verbessert ihr eure Zeiten, sammelt alle drei versteckten Eiscremes pro Level und findet immer optimalere Route
Besonders die Bonus-Inhalte im Hub-Bereich zeigen Siactros Liebe zum Detail. Dort könnt ihr Minispiele ausprobieren, Kostüme freischalten oder im freien Modus einfach mit der Physik experimentieren. Für ein Spiel dieser Größe ist das ein beachtlicher Mehrwert.
Grafik & Sound – 32-Bit-Magie im modernen Gewand
Optisch verströmt Toree Saturn pures Retro-Feeling. Die Levels sind bunt, abwechslungsreich und erinnern an die Farbexplosionen, die man in der 32-Bit-Ära so geliebt hat. Vom tropischen Strand bis zur futuristischen Stadt ist alles dabei, und trotz bewusst kantiger Low-Poly-Optik gibt es viele charmante Details zu entdecken. Die Hommage an die Sega Saturn ist dabei unverkennbar und genau das macht den Look so einladend.

Soundtechnisch liefert das Spiel einen echten Ohrwurm-Faktor. Jeder Track passt perfekt zu den jeweiligen Umgebungen und hat diesen gewissen Indie-Charme, der euch auch nach dem Spielen noch im Kopf bleibt. Besonders Fans eingängiger, energiegeladener Soundtracks kommen hier voll auf ihre Kosten.
Fazit – Klein, schnell und verdammt motivierend
Toree Saturn ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit kleinem Budget, klarer Vision und einer Portion Retro-Liebe ein mitreißendes Spielerlebnis erschaffen kann. Die kurze Spielzeit täuscht, denn der wahre Reiz liegt im Perfektionieren der eigenen Läufe und dem Freischalten aller Extras.

Für gerade einmal rund fünf Euro bekommt ihr einen Hochgeschwindigkeits-Plattformer, der sowohl Gelegenheitsspieler als auch Speedrun-Fans abholt. Wer Siactros bisherige Werke mochte, wird hier ohnehin zugreifen und alle anderen sollten es zumindest ausprobieren.
- Plattform: Nintendo Switch (getestet), Steam
- Publisher: Diplodocus Games
- Entwickler: Siactro
- Genre: Arcade
- Spieleranzahl: 1
- USK: 6
- Release: 08. August 2025

Schon seit meinem dritten Lebensjahr bin ich leidenschaftlicher Videospieler. Angefangen hat alles mit dem Nintendo Entertainment System – seitdem begleitet mich die Faszination für interaktive Welten bis ins Erwachsenenalter. Heute verbinde ich diese Leidenschaft mit meinem Beruf: Als PR-Manager, freier Redner und Texter arbeite ich in der Games- und Medienbranche und betreue Projekte rund um kreative Köpfe und spannende Marken. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Management und in der Betreuung japanischer Videospielentwicklertalente, die ich auf Conventions und Events weltweit vertrete. Zu meinen persönlichen Lieblingsreihen zählen Metroid, Super Smash Bros., Super Mario sowie die Halo-Trilogie (1–3) – Klassiker.

