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Copycat

Copycat von Spoonful of Wonder erzählt eine emotionale Geschichte über die Verbindung zwischen Mensch und Tier. Im Fokus steht die alte Dame Olive, deren geliebte Katze verschwunden ist. Auf der Suche nach einem neuen Begleiter landet sie im Tierheim und dort beginnt auch deine Reise, allerdings aus der Perspektive der neuen Katze Dawn. Das Spiel will das Gefühl vermitteln, wie es ist, ein freiheitsliebendes Tier zu sein, doch leider bleibt die Umsetzung oft hinter den Erwartungen zurück.

Copycat
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Der Entwickler Spoonful of Wonder, ein kleines australisches Studio mit Fokus auf erzählerische Spiele, setzt hier auf eine Mischung aus ruhiger Erkundung und linearem Storytelling. Ihr Ziel ist es, über das Innenleben eines Tieres zu erzählen, das sich zwischen Wunsch nach Freiheit und Bindung hin- und hergerissen fühlt. Die Idee ist reizvoll, doch die Umsetzung wirkt manchmal eingeschränkt und limitiert.

Gameplay – Zwischen Katzenerkundung und festgelegten Pfaden

Im Spiel übernehmt ihr hauptsächlich die Kontrolle über Dawn, die Katze, die du durch das Haus, den Garten und die Straßen lenkst. Die Steuerung wechselt je nach Situation zwischen Third-Person- und First-Person-Perspektive, was anfangs etwas verwirrend sein kann. Leider wirkt die Steuerung oft träge und ungenau, was gerade in den kleinen Sprüngen und beim Klettern den Spielfluss bremst.

Während ihr frei herumlaufen und klettern kannst, sind die Interaktionen stark begrenzt. Ihr könnt zwar auf Tische springen, Dinge umstoßen und die Umgebung erkunden, doch der Spielablauf ist linear vorgegeben. Copycat gibt euch nur wenig echte Entscheidungsfreiheit. Ihr könnt beispielsweise Olive bei der ersten Begegnung kratzen oder beißen, wirklich wählen könnt Ihr aber nicht, ob Ihr überhaupt aggressiv agiert oder sanft. Viele Aktionen sind vorgeschrieben, sodass das Spiel mehr wie ein interaktives Erlebnis mit Mini-Spielen wirkt als wie ein echtes Sandbox-Abenteuer.

Diese Mini-Spiele, darunter Katzenduelle in Quick-Time-Events oder das Fangen von Fischen, bringen zwar etwas Abwechslung, sind aber schnell vorbei und stellen kaum Herausforderung dar. Besonders spannend wird es erst in der zweiten Spielhälfte, wenn Dawn plötzlich auf sich allein gestellt durch die Stadt streifen muss – hier spürt man erstmals etwas von der Sehnsucht nach Freiheit und dem Überlebenskampf.

Copycat
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Grafik & Sound – Liebevolle Details mit Luft nach oben

Visuell überzeugt Copycat mit einigen liebevollen Details, die die Welt lebendig wirken lassen. Das Haus erzählt seine eigene Geschichte durch Gegenstände wie alte Fotos, Briefe und Möbel, die Rückschlüsse auf Olives Leben zulassen. Dennoch wirkt die Umgebung stellenweise karg und wenig abwechslungsreich, was gerade bei längeren Spielsitzungen auffällt. Dawn bewegt sich authentisch wie eine Katze, auch wenn es gelegentlich kleinere Grafikfehler gibt, etwa wenn sie leicht unter den Boden „einsinkt“.

Der Soundtrack ist angenehm zurückhaltend und sorgt mit jazzigen Klavierklängen für eine ruhige Atmosphäre. Afrikanische Trommeln und Flöten untermalen passend die dramatischeren Szenen, erinnern dabei stellenweise an den Klang aus Der König der Löwen. Die wechselnde Perspektive und der Erzähler, der Dawn begleitet, verleihen dem Spiel zusätzlichen Charme, auch wenn die teilweise ungenaue Steuerung und Kameraführung den Spielfluss hemmen.

Fazit – Ein Spiel mit Herz, das mehr Freiheit vermissen lässt

Copycat erzählt eine berührende Geschichte über Einsamkeit, Sehnsucht und die Suche nach einem Zuhause – perfekt für Tierliebhaber, die eine ruhige Erzählung schätzen. Die Idee, das Leben aus Katzensicht zu erleben, ist sympathisch umgesetzt, doch das Gameplay bleibt sehr linear und eingeschränkt. Die mangelnde Entscheidungsfreiheit, die träge Steuerung und die begrenzten Möglichkeiten, wirklich „wie eine Katze“ zu agieren, trüben den Spielspaß deutlich.

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Fans von narrativen Abenteuern mit ruhiger Atmosphäre können hier trotzdem einige schöne Stunden verbringen. Wer jedoch auf ein freiheitsliebendes Katzenspiel mit viel Interaktivität hofft, wird enttäuscht sein. Copycat bleibt eher eine liebevolle Visual Novel mit Katzenflair als ein echtes Tierabenteuer.

  • Plattform: PlayStation 5 (getestet), Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series, Steam
  • PublisherSpoonful of Wonder Pty Ltd
  • Entwickler: Spoonful of Wonder Pty Ltd
  • Genre: Adventure
  • Spieleranzahl: 1
  • USK: 6
  • Release: 29. Mai 2025

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