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Xenoblade Chronicles X: Definitive Edition

Seit dem 20. März 2025 ist die Xenoblade Chronicles X: Definitive Edition auf der Nintendo Switch erschienen. Nach Beendigung des neu hinzugefügten Inhalts möchte ich in diesem Artikel wiedergeben, wie sich nun die neue Edition auf der Switch schlägt, wie mir die neuen Inhalte gefallen haben und vor allem wie ich das Spiel im Vergleich zu meinem Durchspielen Ende 2015 auf der Wii U empfunden habe. Da ich vieles nicht erneut ansprechen möchte, verweise ich auch an dieser Stelle auf unseren Test von damals. Das, was sich als Quality of Life Verbesserung hervorgetan hat, werde ich hier erwähnen. Das neue Zusatzkapitel werde ich am Ende kurz ansprechen und wird ein kleines Fazit ohne einen Spoiler beinhalten.

Die Welt von Mira mit ihren bizarren Gesteinsformationen wie hier in Primordia macht auch heute noch optisch einiges her

Xenoblade Chronicles X in 2025

Mit der Definitive Edition beweist Entwickler Monolith Soft ein weiteres Mal, dass sie ein mehr als fähiges Entwicklerstudio sind, was die Nutzung der vorhandenen (veralteten) Switch Hardware anbelangt. Auch wenn X im Kern ein Wii U Titel ist (und man dort erst Recht hoch anrechnen muss, was sie aus dieser Hardware herausgeholt haben), kann sich die aufpolierte Switch-Fassung heute noch sehen lassen und bringt zudem ein paar wahrnehmbare Verbesserungen in der Technik mit sich. So wurden die Ladezeiten deutlich heruntergeschraubt, springt ihr von einem Kontinent zum nächsten, betragen diese weniger als 10 Sekunden. Im Gesamten erscheint die Grafik in einem neuen Glanz. Farben sind kräftiger und durch die höhere Auflösung wirkt das Geschehen opulenter. Besonders die farbenfrohe Welt von Noctilium ist nach wie vor ein echter Hingucker. Im Gegensatz zu den bisherhigen Xenoblade Teilen auf der Switch wird die Auflösung kaum skaliert, sodass ihr im Handheldmodus fast durchgehend in 720p unterwegs seid und auf dem TV 1080p geboten werden. Bis auf ein paar Schnitzer (vor allem beim manuellen Schwenks der Kamera oder je nachdem wie viel Action auf dem Bildschirm los ist) liegt die Bildrate bei konstanten 30 Bildern pro Sekunde. Dazu kommen „kosmetische“ Anpassungen bei den wichtigen Haupt- und Nebenfiguren. Vor allem beim Charakter Lin ist das neue Modell deutlich ansehnlicher als noch das alte puppenhafte auf der Wii U. Die massig vorhandenen NPCs dagegen haben so gut wie keinen Fortschritt erhalten und wirken in allen Belangen altbacken.

Lustig, wie hier der Name Ryan (ein Charakter aus Xenoblade Chronicles 1) gewählt wurde.

Im Gameplay haben es einige Verbesserungen/Erleichterungen ins Spiel geschafft. Der Harmoniefortschritt zu euren Mitstreiter geht schneller vonstatten, sodass ihr gefühlt keine Ewigkeiten damit verbringt, Herzen anzusammeln, um eure Partymitglieder auf Stufe 5 der Harmonie zu bringen. Sehr erfreulich ist auch, dass nun all eure Partymitglieder Erfahrungspunkte erhalten, selbst wenn sie nicht zur aktuellen Party gehören. Dazu gesellt sich auch, dass ihr sie jederzeit einfach im Menü austauschen könnt, was im Original so auch nicht möglich war.

Beim Erkunden der Welt stoßt ihr immer wieder auf Schatztruhen in unterschiedlichen Kategorien wie Archäologie, Wissenschaft oder Biologie. Also Orte/Kisten, die ihr untersucht und dadurch Boni wie Geld, Technik-Punkte (zum Verbessern euer Angriffe und Talente) oder auch Erfahrungspunkte erhaltet. Auf der Wii U gab es noch Wissensstufen unterteilt von 1 – 5. Es kam also vor, dass ihr an einen dieser unzähligen Untersuchungsobjekte gelangt seid und diese nicht öffnen konntet, weil ihr die erforderliche Wissensstufe nicht erreicht hattet. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, gehört dieses System der Vergangenheit an, sodass ihr weit über 90% aller Orte sofort untersuchen und damit die einhergehenden Boni einsacken könnt.

Dazu hat das Kampfsystem eine Verbesserung in Form der Energieclips bekommen (erhaltet ihr, wenn ihr fleißig die Welt erkundet und Missionen abschließt). Normalerweise haben ausgelöste Attacken einen Cooldown. Mit Hilfe dieser Clips ist es jedoch möglich, einen Angriff/Buff/Debuff sofort wieder beim Druck auf den Y-Knopf auszulösen. Das macht das Kampfsystem etwas flotter und ist deshalb eine willkommene Anpassung.

Kritik und wie das Spiel heute aufgenommen wird

Bevor ich diese Zeilen hier geschrieben habe, hatte ich mir meinen alten Test angesehen, um zu bewerten, mit welchen Punkten ich einhergehe und bei welchen ich heute anderer Ansicht bin beziehungsweise anders bewerte als noch vor 10 Jahren.

Fangen wir wieder bei den technischen Details an: Die Darstellung von Text im Menü und in den Textboxen sind (vor allem auf dem TV), trotz leichter Vergrößerung gegenüber auf der Wii U, weiterhin zu klein, was das Lesen erschwert und die Augen anstrengt, sodass man gewillt ist, Textboxen einfach nicht zu lesen. Noch weniger Verständnis habe ich für die Audioabmischung der Sprachausgabe. So kommt es immer wieder in Sequenzen mit gesprochenen Dialogen vor, dass die Sprachausgabe oft zu leise ist. Selbst im neu hinzugefügten Inhalt kommt es vor, was erst Recht unverständlich ist. Ebenso an der Kamera hat sich nichts verändert. Es gibt Übersichtsprobleme, sobald ihr engere Passagen kommt und das gilt auch in den Kämpfen, wenn eure Spielfiguren/Gegner/Skells die Sicht verdecken.

Die nächsten Punkte sind vor allem welche, die mir jetzt aufgefallen sind und/oder sich bestätigt haben: Warum gibt es im Ausrüstungsmenü keine Option mit „beste Rüstungskombination anlegen“? Das würde endloses Scrollen durch die viel zu volle Liste an Items ersparen. Das Ausrüstungsmenü ist ohnehin unübersichtlich trotz diverser Sortierungsoptionen. Zumal bei einem Gegenstand immer nur angezeigt wird, was er erhöht oder verschlechtert gegenüber dem aktuell angelegten. Ein übersichtlicher Vergleich, in dem beide Rüstungsteile gegenübergestellt werden, gibt es jedoch nicht.

Auch neue Charaktere wie hier NeilNeil kommen in der Definitve Edition vor

Die nächste Kritik zielt auf das Missionsdesign ab. Es kam mir vielfach viel zu langatmig vor durch viel zu viele Textboxen und allgemein wie unnötig lange manche Standardmission dauert. Nicht zuletzt, weil durch die kleine Textgröße ich das Lesen anstrengend fand, wollte ich die meisten Missionen einfach nur abhaken. Das führt dann dazu, dass ihr nur noch von einem Reisepunkt zum nächsten springt. Hier was einsacken, dann wieder mit der Person reden, wieder ans andere Ende der Welt geschickt werden, wieder eine bestimmte Anzahl an Gegnern besiegen und wieder zurück. Und all das X-fach (Wortspiel beabsichtigt). Die Missionen nehmen kein Ende. Habt ihr ein paar Standardmissionen geschafft, springen weitere wie Pilze aus dem Boden. Ständig ist euer Kartenbildschirm mit irgendwelchen Missionsmarkern versehen. Ich hatte das 2015 bereits erwähnt und jetzt habe ich es erst recht verspürt. Es artet in Arbeit aus. Ja, es gibt natürlich innerhalb einer Mission, das eine oder andere interessante Informationen/Gespräch, das man mit den beteiligten Personen hat. Dem gegenüberstehen aber zig Interaktionen, bei denen ich dann dachte, hört auf zu schwafeln und lass mich zum nächsten Missionspunkt springen.

Vielfach beim Missionieren (okay, das klingt vollkommen falsch), also während ihr in einer Mission ein bestimmtes Monster besiegen müsst, kommt es immer wieder vor, dass sich Elite oder andere weitaus stärkere Gegner in den Kampf einmischen, nur, weil sie gerade sich in der Nähe befinden und euch dann innerhalb weniger Sekunden plätten mit dem Ergebnis, dass ihr den Kampf von vorne beginnen müsst. Gerade in Fällen, in denen ihr bereits lange kämpft, ist dieses Einmischen einfach nur unglaublich nervig. Viele Missionen schicken euch gezielt in Gebiete, in denen es vor starken Monstern nur so wimmelt. Zwar klappt es, Wege zu entdecken, die es ermöglichen, solche Gefahren zu umgehen (und das dürfte der Hintergedanke dabei gewesen sein), aber dennoch wird euch diese Spielweise sehr lange aufgezwungen. (selbst als ich Level 60 hatte ich noch nicht das Gefühl, ich kann es mit jeder Kreatur aufnehmen, einfach, weil so viele überstarke Monster existieren)

Eurem Skell macht ein Bad in der Lava nichts aus.

Ebenfalls hoffe ich inständig, dass nie wieder ein stummer Avatar als Protagonist verwendet wird. Eine Immersion ist einfach nicht vorhanden und diese Figur wirkt einfach wie ein Fremdkörper. Da helfen auch Antworten zur Auswahl nicht, wenn ihr von euren Mitstreitern irgendwas gefragt werdet und ihr darauf eine stumme Antwort gibt.

Was das neue Kapitel 13 anbelangt, habe ich mir mehr davon erhofft. Man sieht anhand des Produktionsaufwandes leider deutlich, dass es nicht an die DLCs von Xenoblade Chronicles 2 und 3 heranreicht. Man merkt das vor allem anhand der Zwischensequenzen. Hier hat sich gegenüber dem Wii U Original nichts getan und vieles wirkt einfach statisch. Schade finde ich auch, dass manche Aspekte des ursprünglichen Endes gar nicht mehr angesprochen/erläutert werden. Andere dagegen werden aufgegriffen was erfreulich ist. Ebenso, dass der gesamten Geschichte mehr Hintergründe verliehen werden. Der neue Inhalt hat mich daher zwar nicht enttäuscht, aber auch nicht begeistert.

Eine aufwendige Zwischensequenz wie hier aus dem Intro sieht man leider im neuen Content gar nicht

Fazit

Knapp 120 Stunden habe ich aktuell mit der Xenoblade Chronicles X: Definitive Edition verbracht. Da es nicht möglich ist, den neuen Inhalt sofort zu spielen, da dieser nahtlos ins Hauptspiel integriert ist, war es eigentlich mein Ziel, möglichst schnell an den neuen Story-Content zu gelangen. Ich bezweifle jedoch, dass man 100 Stunden als schnell bezeichnen kann. Das liegt an 2 Dingen. Zum einen ist es nicht möglich, einen Schwierigkeitsgrad festzuzulegen. Man kann also nicht auf Leicht spielen, wodurch der Fortschritt in der Story automatisch schneller geschieht. Zum anderen hatte ich erneut Freude daran, wieder auf dem Planeten Mira unterwegs zu sein. Jedoch mit Abstrichen. Welche, die mir auf der Wii U schon bewusst waren und mich jetzt noch mehr geärgert haben. An Spiel ist jetzt noch reichlich vorhanden, wenn ich dazu Lust hätte. Zum Beispiel weitere Missionen bestreiten, Materialien sammeln, um mir die besten Skells samt bester Ausrüstung zusammenzustellen, um damit die Supergegner mit Level 90 und mehr zu besiegen. Aber die Muße habe ich im Moment nicht. Das Spielerlebnis war gut, aber jetzt habe ich davon aber auch genug.

  • Plattform: Nintendo Switch
  • Publisher: Nintendo
  • Entwickler: Monolith Soft
  • Genre: J-RPG
  • Spieleranzahl: 1 – Spieler
  • Release: 20. 03 2025
  • Preis zum Start: 59,99
  • USK-Freigabe: 12

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