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Ghostrunner

Cyberpunk liegt zurzeit im Trend. Das Genre, das aus Science Fiction in den 1980er Jahren entstand und vor allem eine dystopische Zukunft vorweist. Cyberpunk 2077 wird der vorläufige Höhepunkt dieser Welle sein, aber auch Ghostrunner von 505 Games macht sich in diesem Setting gemütlich. In der Fachpresse durchaus gelobt, können wir dem Tenor jedoch nicht teilen. So viel sei gleich in der Einleitung gesagt. Alles Weitere nun in unseren Eindrücken zur Nintendo Switch-Version.

Worum geht es?

„Ghostrunner ist ein Hardcore-FPP-Slasher voller blitzschneller Action in einer düsteren Cyberpunk-Megastruktur. Erklimme den Dharma-Turm – die letzte Bastion der Menschheit, die nach der Apokalypse noch übrig ist. Begib dich nach oben, stelle dich dem tyrannischen Schlüsselmeister und räche dich.

Die Straßen dieser Turmstadt sind voller Gewalt. Mara, die Schlüsselmeisterin, regiert mit eiserner Faust und nimmt wenig Rücksicht auf menschliches Leben.

Wenn die Ressourcen schwinden, fallen die Starken über die Schwachen her und Chaos bedroht die verbleibende Ordnung. Der entscheidende letzte Moment naht. Ein letzter Versuch, die Dinge in Ordnung zu bringen, bevor die Menschheit ausstirbt.

Milchig, Neblig und voller Blur, das ist Ghostrunner auf der Switch

Als fortschrittlichster Klingenkämpfer, der jemals geschaffen wurde, bist du immer zahlenmäßig unterlegen, aber niemals überlegen. Spalte deine Feinde mit einem monomolekularen Katana, weiche Kugeln mit deinen übermenschlichen Reflexen aus und setze eine Vielzahl spezialisierter Techniken ein, um zu überleben.

One-Hit-One-Kills machen den Kampf schnell und intensiv. Nutze deine überlegene Mobilität (und häufigen Kontrollpunkte!), um furchtlos einen endlosen Tanz mit dem Tod zu führen.“ (Klappentext, Nintendo.de)

Ghostrunner auf der Switch. Aufgrund des hohen Bluranteils kann man annehmen, dass es in einer Geisterwelt spielt

Gehen wir doch gleich in die Kritik. Unter häufige Kontrollpunkten verstehe ich was Anderes, als gesamte Sequenzen von Anfang bis Ende durchstehen zu müssen, bis einmal zwischengespeichert wird. Besonders nervig ist, wenn euch der letzte Gegner erwischt. Auch wenn mir der Stlye, die Musik (treibender Synthwave mit harten Beats) als auch die agilen Bewegungsabläufe gefallen, stehe ich mit dem Spiel auf dem Kriegsfuß, weil es mich aufgeregt hat, all diese Tode zu sterben, nur weil mir die Steuerung wenig zusagt, egal welche Variante ich in den Optionen ausgewählt habe. Mit Druck auf den rechten Stick einen Abhang runterrutschen und dann auf dem B-Knopf springen müssen? Wer denkt sich denn sowas aus? Eine andere Version auf A zu sliden und dann per R-Taste springen zu müssen, fühlt sich motorisch auch nicht besser an. Erst recht nicht im Handheldmodus.

Ganz schöne Smogbelastung in Ghostrunner auf der Switch

Mein grundlegendes Problem bei den schnell ablaufenden An-Wänden-entlanglaufen-Abspring-Passagen ist, dass man im Sprung häufig Richtungsänderungen vollziehen muss. Denn nur wenn eine Wand auch richtig zu einem steht, lässt sie sich auch ablaufen. Nur ändert mal aus der Egoperspektive im Sprung die Blickrichtung mit dem rechten Stick ohne den Überblick auf eurer restliche Umgebung zu verlieren oder einen Krampf zu bekommen, da ihr mit eurer Rechten Hand ja auch noch entweder per Daumen oder Zeigefinger weitere Buttons bedienen müsst. Das ist weder leicht, noch macht es Spaß, wenn man deswegen den nächsten Tod erleidet, weil man wieder im Loch landet.

Ein Zwischenspeichern in den Leveln, um das Spiel dann zu beenden ist übrigens nicht möglich. Ihr müsst einen Level beenden, erst dann wird gespeichert. Seitens des Spieles wäre es auch angebracht gewesen, dem Spieler zu erklären, wie genau nun die „Sprint“ Fähigkeit verwendet wird, die aber in der Praxis viel mehr eine Bulletime ist, also, dass die Zeit verlangsamt wird. Wieso wird nicht mitgeteilt, dass sich am Boden anders auswirkt als in der Luft? Vielleicht erklärt das Spiel sowas einem doch (Nein, tut es nicht), aber dank der Schrift in Miniausgabe, könnt ihr das angezeigte auf dem Bildschirm sowieso nicht lesen. Ihr wollte Beispiele? Schaut auf die Screenshots.

Schriftgröße wo bist du?

Ghostrunner auf der Switch mag zwar mit 30 Bildern laufen, aber dafür sieht das Spiel vor allem Handheldmodus absolut grausig aus. Die Auflösung ist so niedrig, dass es schwerfällt, Gegner aus der Ferne samt ihren Schüssen zu erkennen. Dazu hat das Spiel im Vergleich zu den anderen Versionen eine Menge verloren, was Lichteffekte, Texturen, Shader, eigentlich alles angeht. Schaut euch dazu das Vergleichsvideo an. Da sind Welten dazwischen. Natürlich ist die Switch bei weitem nicht so potent im wie eine PS4 oder Xbox oder wie in diesem Falle die PS5, aber ich bin mir sicher, dass es besser geht als das was zur Zeit über den Bildschirm geht. Im Dockmodus ist zumindest die Auflösung höher, aber toll sieht das Spiel dann immer noch nicht aus und die Probleme in der Steuerung bleiben ebenso.

  • Plattform: Nintendo Switch (PS4, Xbox One, PC)
  • Publisher: 505 Games
  • Entwickler: One More Level, Slipgate Ironworks
  • Genre: Action
  • Spieleranzahl: 1
  • Startpreis 29,99
  • USK: 18
  • Release: 10. November 2020

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