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Control

Control ist das neuste Spiel aus dem Hause Remedy. Die schwedischen Entwickler sind nach längerer Abstinenz endlich wieder auf mehreren Plattformen zu haben und nicht mehr Xbox exklusiv unterwegs. Mit Titel wie Max Payne, Alan Wake und Quantum Break bewies das Studio immer wieder aufs Neue, dass sie dem Third-Person-Shooter Genre mit neuen Gameplayelementen frischen Wind einhauchen können. Control ist hierbei selbstverständlich keine Ausnahme.

Control kann man am besten als Mischung aus Thriller und SciFi einordnen. Es spielt sich wie ein klassischer 3rd-Person- Shooter, der durch RPG Elemente erweitert wurde.

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New York ist immer eine Reise wert

Ihr schlüpft dabei in die Rolle von Jesse Faden. Diese reist nach New York, um dort in das Hauptquartier des Federal Bureau of Control (FBC) einzudringen und um nach ihrem verschwundenen Bruder zu suchen.

Dieser wurde nämlich vor über 17 Jahren von der Behörde entführt, nachdem seine Schwester und er Zeugen eines Ereignisses waren, das sie besser nicht gesehen hätten. Nachdem sie die Eingangshalle des FBC betreten hat und ein kurzes Gespräch mit dem merkwürdigen Hausmeister des Gebäudes führte, findet sie den Direktor der Behörde in dessen eigenem Blut mit einer Schusswunde am Kopf.

Als Jesse nach der Schusswaffe greift, geschehen plötzliche seltsame Dinge. Sie wird in eine virtuelle Welt gezogen, in der der Spieler mit der ungewöhnlichen Schusswaffe vertraut gemacht wird. Diese verfügt über unendlich Munition, muss jedoch aus der Feuerbereitschaft gelegt werden, um sich automatisch nachzuladen. Im Laufe des Spiels lässt sich die Knarre auch noch aufrüsten und verfügt neben der Funktion einer normalen Pistole, die Fähigkeiten einer Schrotflinte, Maschinengewehrs und eines Scharfschützengewehres.

Die verschiedenen Waffen dienen jedoch nicht nur der reinen Abwechslung, sondern müssen taktisch bei einigen Gegnern eingesetzt werden, um siegreich aus der Konfrontation zu kommen.

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Nervig ist jedoch, dass man nur zwischen zwei Ausstattungsvarianten im Spiel wechseln kann. Um die anderen (aktuell nicht ausgewählten) zu nutzen, müsst ihr immer den Weg über das Menü gehen. Was für ein unnötiger Krampf.

Neben den „normalen“ Waffen kann Jesse auch noch diverse Kräfte einsetzen. Zu Beginn verfügt sie jedoch nur über eine Art Kraftstoß, mit dem sie Gegner von sich stoßen und ihnen schaden kann. Natürlich lernt sie auch hier zum späteren Zeitpunkt weitere Fähigkeiten wie Telekinese, Levitation oder Objekte als Schutzschilde einzusetzen.

Bei all den Fähigkeiten hat das Gameplay in den Feuergefechten jedoch nie so richtig „Klick“ gemacht. Dies liegt wahrscheinlich an der etwas steifen Steuerung von Jesse. Die Fähigkeiten verleiten euch oft zu waghalsigen Manövern, da ihr jedoch über kein Deckungssystem oder einen Hechtsprung verfügt, steht ihr ungelenk hinter eurer Deckung oder springt doof in der Gegend herum, um den Schüssen auszuweichen.

Hier haben wir uns vom Entwickler von Max Payne etwas geschmeidigeres erhofft.

Was ist eigentlich los?

Control wirft euch ohne jegliche Vorwarnung in die wirre Sci-Fi Story. Plötzlich kämpft ihr gegen besessene Soldaten, schießt mit einer Waffe ohne reale Munition und Menschen schweben an der Decke. Nun… wir kämpfen gegen das Zischen. Ein Alien Virus, das Besitz von Menschen ergreifen kann und sie so zu willenlosen Marionetten macht. Die Wirte hängen dabei Wort-wörtlich von der Decke und bewegen sich eigenartig auf euch zu.

Control hält euch bei der Geschichte nicht die Hand. Viele Antworten werfen neue Fragen auf, die sich jedoch nicht nur durch die Handlung, sondern vor allem durch die herumliegenden Dokumente in den Levels erklären lassen. Haltet also die Augen auf und sammelt die Akten ein.

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Vor und Zurück

Neben den erwähnten leichten RPG Elementen zeichnet sich Control durch eine weitere Mechanik aus. Die zusammenhängende Spielewelt. In vergangenen Remedy Titeln habt ihr euch in der Regel von Level zu Level bewegt. Control gibt euch die Möglichkeit, bereits besuchte Gegenden erneut aufzusuchen, um dort neue Wege oder optionale Missionen zu entdecken. Hier warten interessante Rätsel, Aufgaben und Bossgegner auf euch und schrauben die Spielzeit nochmals einige Stunden in die Höhe.

Ironischerweise bieten euch die Nebenmissionen mehr Abwechslung als die eigentliche Geschichte. Oft sind diese nämlich in uninspirierten Bürogebäuden in tristem Grau gehalten.

Grafik & Sound

Control bietet euch dank der hauseignen Northlight-Engine beeindruckende Umgebungen und Effekte. Licht- und Partikeleffekte kommen in der trist gestalteten Umgebung vor allem in den Feuergefechten großartig zur Geltung und sehen fantastisch aus. Die zerstörbare Umgebung kann auch beeindrucken und ist wieder einmal der Beweis dafür, wie viel Detail in der Programmierung des Spiels steckt. Ihr könnt einen Blumentopf in zig Teile zerlegen und selbst Glaswände oder Süßigkeitenautomaten zerstören.

Das ganze Geschehen präsentiert sich außerdem ruckelfrei und kommt so gut wie nie ins Stocken. Etwas merkwürdig sehen die Protagonisten allerdings in den Zwischensequenzen aus. Diese sind zwar in der Ingame-Engine gehalten, sind aber weder in Deutsch noch in Englisch lippensynchron. Eher erinnern sie manchmal an erstickende Fische an Land.

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In Sachen Vertonung muss man gleich die deutsche Synchro kritisieren, die mehr als dürftig ausgefallen ist. Im Jahr 2019 muss man sich sowieso fragen, weshalb Spiele weiterhin stur eingedeutscht werden, wenn man so eine mäßige Synchro präsentiert.

Der Soundtrack hingegen weiß zu gefallen und kommt natürlich mit dem obligatorischen Poets of the Fall Track. Das finnische Studio und die finnische Band arbeiten seit Max Payne zusammen.

  • Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: 505 Games
  • Entwickler: Remedy
  • Genre: Shooter
  • Release: 27. August 2019
  • USK-Freigabe: 16

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