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Sports Party

Mit Sports Party betritt nun auch Ubisoft die Bühne der Minispielsammlungen auf der Switch. Insgesamt werden euch hier sechs verschiedene Sportarten geboten, die wir euch im Einzelnen vorstellen. Bis zu vier Spieler (menschlich oder bestehend aus Bots) können teilnehmen und wie man es erwartet, handelt es sich bei allen Disziplinen um leicht zu erlernende Sportarten, sodass Jedermann Spaß am Controller haben kann. Neben einer normalen Steuerung per Analogstick und Knöpfen, könnt ihr auch die Joy Cons für eine Bewegungssteuerung einsetzen. Aber mehr als zum Lenken und für eine Ausholbewegung werden sie nicht gebraucht.

Übersichtlich

Im Hauptmenü lassen sich die beiden Spielmodi, “Jetzt Spielen“ oder eine „Meisterschaft“ auswählen. Darüber hinaus wählt ihr unter „Anpassen“ eine Spielfigur aus, die ihr dann im Charaktereditor anpassen könnt und damit ein Aussehen verpasst, was euch am besten gefällt oder gar euch am nächsten kommt.

Bei der Meisterschaft hab ihr die Wahl, ob sie über 3, 6 oder 9 Runden geht. In jeder Runde könnt ihr dann eine von 3 Sportarten auswählen.

Man hat bei jeder Sportart die Auswahl, ob man mit Bewegungssteuerung oder ohne spielt. Neben den Joy Cons lässt sich auch der Pro Controller verwenden. Natürlich reicht ein Joy-Con bereits aus, um jedes Aktivität steuern zu können, was dem schnellen Multiplayer zu „Spaß“ zumindest zu zweit dienlich ist.

Durch das Spielen der Disziplinen und je nachdem wie man dort abschneidet, verdient ihr euch Sterne, die euch in Stufen aufsteigen lassen. Dahinter verbirgt sich aber kein Rollenspielsystem, sondern durch einen Aufstieg schaltet ihr ein neues Kleidungsstück oder Accessoire frei, das ihr eurer Spielfigur dann anziehen lassen könnt. Es dient also nur der Kosmetik.

Kommen wir nun zu den Sportarten. Da die Auswahl mit sechs Stück sehr übersichtlich ist, wollen wir euch über jede einen Einblick geben mit Einschätzung.

Jet Ski

Egal, ob Bewegung (für Richtungsänderungen) oder traditionell gesteuert: Jet Ski lässt so ziemlich alles vermissen, was das Genre eines Racers auf einer Wasseroberfläche ausmachen kann. Da wäre die nahezu nicht existente Wellensimulation/Physik zu benennen. Ein Wellengang findet praktisch nicht statt. Dazu springt eurer Gefährt manchmal nicht nachvollziehbar nach oben, als wäre ein starker Wellengang vorhanden, aber zu sehen ist nichts davon.

Eurer Jet Ski ist zudem kein wendiges Gefährt, sondern Steif wie ein Baumstamm, Kurven lassen sich immer nur gleich angehen und befahren, enge Fahrmanöver oder schnelle und direkte Richtungsänderungen sind nicht möglich. Braucht es auch nicht aufgrund des Streckendesigns, da  Kurven in der Regel einen weiten Radius besitzen. Die Strecken sehen optisch nahezu gleich aus. Habt ihr eine Strecke gesehen, wisst ihr auch wie die anderen von der Gestaltung her rüberkommen. Abwechslung auf der Strecke sollen die Beschleunigungspfeile und Sprungschanzen bieten. Letzten Endes werdet ihr wahrscheinlich bereits nach einer Strecke feststellen, dass das dargebotene wenig Spaß bereitet. Dazu gibt es hier leichte Bildrateneinbrüche, trotz der allgemeinen nicht erwähnenswerten Präsentation.

Ein Downhillrennen

Skateboard

Hierbei handelt es sich um ein Downhillrennen ebenfalls mit Boostpfeilen und Sprungschanzen. Technisch gesehen, gibt es die gleichen Probleme mit der Bildrate. Die Bewegungssteuerung sollte man besser gleich seinlassen, da die Lenkbewegungen auf dem Skateboard sich noch steifer als beim Jet Ski anfühlen. Für die Bewegung soll man den Joy Con vertikal halten und dann nach links oder rechts neigen. Die Auswirkungen durch diese Bewegungen sind jedoch gering, daher kaum spielbar.

Hier bietet die normale Steuerung einen klaren Vorteil, Spaß macht auch diese Rennspielvariante dennoch keinen, was erneut am Spielgefühl und langweiligen Streckenverlauf liegt.

Basketball

Hier habt ihr die Wahl aus einem 3 Punkte Wettbewerb und einem Spiel 2 versus 2.

Beim Dreierwerfen ist alles was ihr tun müsst (bei eingeschalteter Bewegungssteuerung), eine Wurfbewegung auszuführen, nachdem die Spielfigur von alleine in die Luft gesprungen ist. Entweder klappt es oder nicht und jeder Wurf der gelingt, landet auch im Korb. Also null Anspruch erstmal, dazu funktioniert die Bewegung auch hier nicht zu 100% zuverlässig.

Im 2 versus 2 gibt es keine Bewegungssteuerung. Im Angriff kann man werfen oder sich den Ball zupassen und beim Verteidigen kann man einen Blocksprung ausführen und den Ball vom Gegner stibitzen. Sieht dann in der Regel folgendermaßen aus: In der Verteidigung wie blöde auf den Knopf drücken, um den Ball abzunehmen, zum Korb rennen und punkten. Der Ball geht fast immer rein selbst von der 3 Punkte Distanz klappt das häufig. Es spricht nichts dagegen, dass im Kontext des Titels wir es mit einem arcadigen Basketballspiel zu tun haben. Nur das Problem ist hier, dass es selbst dafür zu simpel gestrickt ist. Es gibt im Gameplay kaum Variationen.

Beach-Tennis Duell in Sports Party

Beach-Tennis

1 versus 1, Bewegungssteuerung: Führt eine Schlagbewegung in dem Moment aus, wenn ihr in der Nähe des Balles seid, um ihn zurückzuschlagen. Es ist möglich, ihn eine Richtung nach und rechts zu verpassen, leider dürft ihr hier keine genauen Schläge vollziehen, sodass ein präzises Schlagen wie zum Beispiel in die hintere linke Ecke nicht möglich ist. Eure Spielfigur bewegt sich von alleine, ihr müsst euch nur um das Schlagen kümmern und per ZR einen Powerschlag auslösen (führt zu einem sicheren Punkt), sobald die Powerleiste voll ist.

Auch bei der traditionellen Steuerung bewegt sich die Spielfigur von alleine, was diese Sportart auch wieder sehr eintönig und langweilig wirken lässt.

Frisbee

Bewegung, Joy Con vertikal halten. Ei Wurf geschieht per Wurfbewegung. Zielen nicht notwendig, da die Knöpfe Y,X und A die Richtungen angeben (Links, Mitte und Rechts). Also erneut äußerst simple gehalten.

In der zweiten Variante von Frisbee, im Zielmodus muss man selbst die Wurfrichtung bestimmen, aber das geschieht handwerklich auch nur sehr grob, sodass man nicht wirklich das Gefühl hat, man würde eine Frisbee werfen. Der Zielmodus ist dann auch ausnahmsweise nicht mit einer herkömmlichen Steuerung spielbar.

Golf aus Sports Party

Golf

Auswahl aus einer Partie mit 3, 6 und 9 Löcher.

Bewegung: Joy-Con Vertikal haltend. Zuerst via Stick Spielfigur ausrichten. A-Knopf gedrückt halten und dann durch eine Ausholbewegung mit dem Joy-Con den Schlag ausführen. Passender Schläger wie Driver (für weite Entfernungen) werden automatisch zugewiesen, sodass man sich darum gar nicht kümmern braucht, auch wenn das Wechseln möglich ist. Eine grüne Anzeige zeigt an, wie viel Power man in den Schlag steckt. Ebenso per roter Linie, wann man ab einer gewissen Entfernung über das Ziel hinausschießt. Also die üblichen Hilfen bei einem Golfspiel. Leider nicht wirklich feinfühlig, sodass der Unterschied zwischen leicht zu mittel zu stark nicht intuitiv wirkt, was spätestens beim Putten hinderlich ist. Denkt man anfangs hier noch, wenigstens eine Sportart, die mit Bewegungssteuerung mehr „Spaß“ macht, werdet ihr beim Putten durch die ungenaue Abfrage eines Besseren belehrt.

Bei der normalen Steuerung holt ihr Schwung, indem der A-Knopf gedrückt wird, je länger, desto kräftiger fällt der Schlag aus.

Stellt man eine Gemeinsamkeit zwischen allen Sportarten fest, dann ist es die, dass es gut möglich ist, dass ihr nach einem Durchgang bereits schon die Lust verloren habt. Keine sticht heraus, alle sind sich trotz völlig verschiedener Art irgendwie ähnlich, da die Steuerung fast immer gleich ausfällt. Natürlich ist dieser Umstand förderlich, dass der überstrapazierte Terminus des Jedermanns sofort mit dem Spiel klarkommt, aber auch ein Casual-Player wird schnell feststellen, dass das dargebotene einfach zu wenig ist. Ganz zu schweigen von der biederen Grafik, der schlechten Technik, (Bildratenprobleme, Spielabsturz beim Laden einer Strecke von Skateboard) die selbst vor 10 Jahren niemanden vom Hocker gehauen hätte. Das mag bei so einem Titel weniger eine Rolle spielen, ebenso der Sound auf den ich hier schon gar nicht mehr groß eingehe (miese, nicht authentische klingende Soundeffekte, gepaart sich immer wiederholenden Liedern), aber wenn das Gameplay nicht zusagt, dann bilden diese Dinge die Speerspitze des nicht zumutbaren.

Alles, was ich an Go Vacation auf der Switch bereits kritisiert habe „Mir fehlt es bei den Minispielen vor allem an Tempo. Vieles wirkt irgendwie steif, wenn es um Bewegungsabläufe eures Avatars angeht, oder auch langsam, wenn ihr ein Rennen fahrt. Dazu ähneln sich viele Disziplinen einfach zu sehr, sodass ihr von einer Art immer wieder den gleichen Sport ausübt, nur eben in einem anderen grafischen Gewand. Bei keiner Aktivität fühlte ich mich wirklich eingebunden oder hatte das Gefühl, ich könnte durch meine Fähigkeiten besonders geschickt sein. Immersion ist hier ein gutes Stichwort und hier bringe ich den Vergleich mit Wii Sports Resort. Denn dort hatte ich zum Beispiel beim Bogenschießen wirklich das Gefühl, die volle Kontrolle über mein Sportgerät zu besitzen und nicht auf simple Art und Weise ein- oder zwei Knöpfe zu drücken.“, trifft auch hier zu.

Anstatt Bogenschießen könnt ihr Golf aus Wii Sports zur Rate ziehen zum direkten Vergleich. Was aber Sports Party zudem deutlich schlechter abschneiden lässt: Im Gegensatz zu Go Vacation gibt es hier keine frei begehbare Welt, in der Dinge zum Sammeln und Entdecken vorhanden sind und es gibt nur 6 magere Sportarten und das zu einem Preis von 39,99.

  • Plattform: Switch
  • Publisher: Ubisoft
  • Entwickler: Magic Pockets
  • Genre: Sports, Party
  • Release: 30. Oktober 2018
  • Spieleranzahl: 1 – 4 (kein Onlinemodus)
  • USK-Freigabe: 0

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