Mit Oh My Godheads: Party Edition reiht sich ein weiterer „Couch-Multiplayer-Titel“ auf der Nintendo Switch ein. Zuvor war das Spiel vom spanischen Entwickler Titutitech über das von Square Enix Collective geförderte Indie-Programm auf dem PC, Xbox One und der PS4 erschienen. Bis zu vier menschliche Spieler oder auch wahlweise CPU-Gegner schlagen sich hier die Köpfe ein, bzw. die namensgegebenen Godheads spielen eine zentrale Rolle. Aber schauen wir uns doch mal an, was das Spiel zu bieten hat und ob es Wert ist, auf eurer Switch zu landen.
Überschaubares Angebot
Im Hauptmenü habt ihr die Auswahl aus „Schnapp dir den Kopf, König des Kopfs, Kopfgeldjäger, Letzter Überlebender und Herausforderungen“. Der Turm der Herausforderungen bietet euch am meisten Fleisch auf den Rippen und lässt sich als Kampagne bis zu 2-Spielern ansehen. Hier gibt es bis zu 30 Herausforderungen zu meistern, in denen jeweils eine Bronze-, Silber- und Goldmedaille verdient werden kann. Diese dienen zum Freischalten der nächsten Challenges und für das Spiel lassen sich ein paar wenige Sachen freispielen, wie zum Beispiel weitere Godheads oder auch weitere Arenen. Die ersten 10 Aufgaben dienen dabei als Tutorial, das euch die Spielmechanik näherbringt. Die Aufgaben reichen von, wie möglichst lange zu Überleben, oder auch eine bestimmte Anzahl an Gegnern so schnell wie möglich zu besiegen.
Letzteres impliziert natürlich, dass eure Spielfigur Attacken einsetzen kann. Die Steuerung fällt erwartungsgemäß simpel aus. Mit dem Analogstick bewegt ihr euch, mit X führt ihr eine Ausweichrolle aus, auf B wird gesprungen, auf Y geschlagen und auf A führt ihr einen Stoßangriff aus. Dazu lässt sich auch aus dem Sprung heraus, eine Attacke (von Oben herab einen Schlag auf den Boden) ausführen und mit der R-Taste könnt ihr Dinge werfen wie Items (fungieren in typischer Manier, um andere Spieler zu schaden) oder eben auch die Godheads.
Die Köpfe sind zum größten Teil diverser Mythologien nachempfunden. Zeus dürfte da noch zu den bekanntesten Köpfen gehören. Weitere sind zum Beispiel Gaia (griechische Mythologie), Bastet (ägyptische Gottheit) oder auch Namazu (japanische Mythologie).
Eingebunden ins Gameplay sind sie folgendermaßen. In den Arenen erscheinen sie an einem bestimmten Punkt. Als Spieler versucht ihr nun den Kopf zu erhaschen und ihn in die eigene Basis zu bringen, um einen Punkt zu erlangen. In „König des Kopfs“ ist es wiederum die Aufgabe, den Kopf möglichst lange zu halten. Die Krux an der Sache ist, sobald ihr den Kopf aufgesammelt habt, seid ihr ein leichtes Ziel. Zudem lösen die Köpfe selbst meist einen negativen Effekt auf euch aus. So kehrt zum Beispiel Bastet in regelmäßigen Abständen die Steuerung um, sodass das Tragen des Kopfes noch weiter erschwert wird.
Spielt ihr ein 2 versus 2 entsteht daraus ein anfangs witziges Katz und Maus- Spiel.
In den beiden Modi Kopfgeldjäger und Letzter Überlebender spielen die Götterköpfe jedoch keine Rolle. Hier geht es nur darum, entweder möglich viele Mitspieler zu Brei zu schlagen oder eben als letzter Überlebender in der Arena übrig zu bleiben. Zu Brei schlagen deshalb, da es sogar „Blutspritzer“ gibt, die aber eigentlich zu dieser Comic-Grafik überhaupt nicht passen.
Die Grafik selbst ist kaum eine Rede wert. Es könnte sich dabei um einen PlayStation 2 Titel in einem HD Gewand handeln. Oder um es anders auszudrücken. Oh My Godheads: Party Edition ist kein Titel, der grafisch auch nur in irgendeiner Weise heraussticht und absolut zweckmäßig daherkommt. Manche Arenen überzeugen aber durch ihre Gestaltung. So spielt die „Verlorene Insel“ auf einer riesigen Krabbe. Jedoch fällt auf, sobald ihr im Handheldmodus spielt, dass das Spielgeschehen mitunter zu weit herausgezoomt wird, sodass die Spielfiguren ziemlich klein erscheinen.
Ebenso kommt es vor, abhängig von der ausgewählten Arena, dass die Kamera wiederum zu nah dran ist, was ebenfalls der Übersicht schadet.
Alle vier rein auf den Multiplayer mit bis zu 4 Spielern ausgelegten Modi bieten euch einen Turniermodus oder ihr legt die Regeln selbst fest.
Ich verrate euch sicherlich kein Geheimnis, dass alle Modi mit menschlichen Spielern am meisten Spaß machen. Leider habt ihr euch dennoch schnell am Spiel satt gesehen.
Das eben beschriebene Katz und Maus Spiel verkommt zu einer Farce, denn es reicht in der Regel, ein anderes Team den Kopf herantragen zu lassen, um es dann kurz vor dem Ziel abzufangen. Viele der Items lassen sich außerdem nicht wirklich gezielt einsetzen, sondern man wirft sie sich um die Ohren.
Die beiden Hau-drauf-Modi Kopfgeldjäger und Letzter Überlebender bieten erst recht keinen Mehrwert, da eurer Bewegungsrepertoire begrenzt ist und ein Treffer bereits reicht, das Zeitliche zu segnen. Das macht ihr ein paar Mal und erkennt dann recht schnell, dass die Luft raus ist. Das meiste Fleisch auf den Rippen hat wie gesagt der Turm der Herausforderungen. Aber auch wiederholen sich die an euch gestellten Aufgaben. Zudem motiviert das Freispielen der wenigen neuen Inhalte kaum.
- Plattform: Switch
- Publisher: Square Enix Collective
- Entwickler: Titutitech
- Genre: Kampf, Action, Party
- Release: 25. September 2018
- Spieleranzahl: 1 – 4
- USK-Freigabe: 12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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