Das Entwicklerstudio Panic Button stieg zu Beginn der Switch-Ära zu einem bekannten und bedeutenden Namen in der Branche auf. Sie gelten als Technik-„Wizards“, da sie die Switchhardware ausreizen können und mit ihren Ports von den bisher veröffentlichten Titeln wie Rocket League, DOOM und Warframe voll überzeugen. Auch für die Umsetzung von Wolfenstein II: The New Colossus zeichnen sie sich verantwortlich, dass wir uns nun ebenfalls auf der Switch angesehen haben. Gelang es Panic Button auch hier ihre Muskeln spielen zu lassen, oder ist Wolfenstein II eine Nummer zu groß für Nintendos Hybrid-Konsole?
Eine Revolution nun auch für unterwegs
An dieser Stelle wollen wir auf unseren Test zu Wolfenstein II: The New Colossus auf der PlayStation 4 verweisen, weswegen wir hier nicht noch einmal alles „durchkauen“ möchten. Mittlerweile sind für das Spiel auch zwei DLCs erschienen, die jedoch nicht in der Switch-Version enthalten sind.
Wie auch schon bereits zuvor bei DOOM gibt es bei Wolfenstein II von der technischen Seite gleich 2 Dinge anzumerken. Zum einen die Verringerung der Bildrate von 60 auf 30 Bilder pro Sekunde und zum anderen die dynamische Skalierung der Bildschirmauflösung. Das sind die Kompromisse, die man eingehen muss, will man Wolfenstein II auf der Switch spielen. Stellt man einen Vergleich zu den anderen Versionen her, fällt auch auf, dass Texturen an Details zum Teil eingebüßt haben, ebenso das Lightning-System. Und möchte man die beste Performance rausholen, solltet ihr das Spiel auf dem Fernseher spielen, da es von vornerein als großes Spektakel entwickelt wurde mit viel Krachbums und weil dann die Auflösung höher ist als im Handheldmodus der Switch.
Das klingt jetzt zunächst gar nicht mal so gut, von daher zur Einordnung:
Im Handheldmodus ist es gut spielbar und die Bildrate liegt bei den angepeilten 30 Frames (dazu gleich noch mehr) Jedoch sieht es wegen der durchweg höheren Auflösung auf einem TV einfach besser aus, da die Grafik besonders in größeren Arealen um ein vielfaches klarer ist, was letzten Endes augenfreundlicher ist.
Die zweite Sache ist, habt ihr keinen direkten Vergleich vor der Nase gegenüber den anderen Fassungen auf PS4, PC und Xbox One, werdet ihr nie denken, dieses Switch-Spiel sieht schlecht aus und stellt man den Vergleich an, dürfte der Tenor eher lauten, „Das sieht klasse aus, hätte nicht gedacht, dass die Switch-Version so gut aussieht“.
Und zu meiner eigenen Einschätzung. Aufgrund des Stils und der damit verbundenen Gestaltung der Welten gefällt mir DOOM optisch auf der Switch besser. Da ihr in Wolfenstein II immer wieder mal in metallischen Umgebungen unterwegs seid, wird alleine aufgrund dieser Tatsache weniger fürs Auge geboten als in der Hölle von DOOM. Jedoch würde ich die Grafik hier durchweg als gut bis zu herausragend bezeichnen. Letzteres bezieht sich auf die grandiosen Partikel- und Explosionseffekte. Beim Einsatz eines bestimmten Flammenwerfers in einer Mission ist mir sogar die Kinnlade runtergeklappt. So gut sehen diese Effekte inklusive Lichteinfall aus, dass man Panic Button so dieser Leistung nur gratulieren kann. Die hier über die Screenshot-Funktion der Switch erstellten Bilder geben diese Leistung leider nicht wieder, dennoch sollten sie euch einen ersten Eindruck geben.
Seit dem Release sind zwei Patches erschienen. Zum einen wurden Bugs behoben und zum anderen wurde an der Performance geschraubt. Bei der Auflösung und Bildrate sind es zwar minimale Verbesserungen, jedoch kann hier jedes Frame zählen. Die 30 Bilder werden gerade bei intensiven Fights mit mehreren Gegnern gleichzeitig nicht immer gehalten, sodass die Framezahl für kurze Augenblicke unter die Marke rutscht. Aber dann macht es einen Unterschied, ob die Bildrate zum Beispiel auf 22 geht oder jetzt auf 25 fällt. Viele Vergleichsvideos zwischen den Patches gibt es leider nicht, aber im Schnitt habt ihr nun 2-4 Bilder mehr zur Verfügung.
Andere Bugs sind aber weiterhin vorhanden. Da wäre zum einen ein Soundbug, den ich bereits in DOOM kennen gelernt habe, das im einen Moment zum anderen sämtlicher Sound aus ist, als würde man den Fernseher auf lautlos stellen. Dazu kann es vorkommen, dass die Sprachspur in den Zwischensequenzen aussetzt oder erst deutlich verzögert einsetzt. Weitaus schwerwiegender fallen die Bugs aus, dass das Bild einfriert, wenn ihr ein Dokument aufsammelt und dann nur noch ins Menü gehen könnt, um den letzten Speicherpunkt neu zu laden.
Manuelles speichern immer wieder Mal ist sowieso Pflicht, denn auf die Autosavefunktion ist kein Verlass (das ist bei den anderen Versionen auch der Fall). Dieser Bug des Bildeinfrierens habe ich nicht in der Hauptkampagne erlebt, sondern in den Nebenmissionen, wenn es darum geht, bestimmte Kommandanten auszuschalten. Diese Nebenmissionen erhöhen die Spielzeit übrigens nochmal deutlich, sodass ihr euch mit Wolfenstein II: The New Colossus rund 20 Stunden beschäftigen könnt.
- Plattform: Switch
- Publisher: Bethesda Softworks
- Entwickler: Panic Button, MachineGames
- Genre: Egoshooter
- Release: 29. Juni 2018
- Spieleranzahl: 1
- USK-Freigabe: 18
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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