Damascus Gear: Operation Tokyo von Publisher und Entwickler Arc System Works erhielt nun nach der PS Vita-Version 2015 eine Umsetzung für die Nintendo Switch. Das Spiel erzählt eine dystopische Zukunft, wie sie schon in der Art oft erzählt wurde. Zunächst brach 2050 der Vierte Weltkrieg aus. Die dort eingesetzten Maschinen wandten sich dann gegen ihre Erbauer, sodass von da an die Menschheit sich nicht mehr untereinander bekriegte, sondern nun mit den Maschinen einen gemeinsamen Feind hatten. Die übrig gebliebenen Humanoiden kämpfen nun im Jahre 2097, ebenfalls in ihren eigenen Mechs weiterhin gegen diese mechanische Bedrohung. Damit willkommen zum Test.
Mensch gegen Maschine
Ihr schlüpft in die Rolle in einen zunächst namenlosen und vor allem formenlosen Charakters, der als Rekrut dem Widerstand beitritt. Einen Namen vergebt ihr zwar dann im nächsten Moment, dennoch gibt es kein Abbild davon, wie eurer Charakter/Avatar eigentlich aussieht, wo wir auch gleich beim ersten Kritikpunkt wären. Eure Spielfigur bleibt vollkommen blass, an sich könnte auch eine Scheibe Brot die Steuerung des Mechs übernehmen und von seinen Vorgesetzten angesprochen werden. Es macht keinen Unterschied.
Damascus Gear: Operation Tokyo hat in Sachen Gameplay nur eine Struktur aufzuweisen. Ihr spielt eine Mission und schaltet nach erfolgreicher Beendigung die nächsten frei. Dabei startet ihr im E-Rank und „missioniert“ euch bis zum SS-Rank hoch. Auch wenn jede Mission ebenfalls „geranked“, also bewertet wird, spielen diese Einstufungen keine Rolle. Denn wie ihr aufsteigt, also im Spiel die nächsten Missionen freischaltet, ist komplett linear aufgebaut.
Auch wenn es verschiedene Missionsziele gibt, ähneln sich die Aufgaben wie ein Ei dem anderen. Es spielt kaum eine Rolle, ob alle Gegner, ein bestimmter Gegner, etwas in knapp bemessener Zeit, irgendwas von Punkt A nach B transportiert, oder irgendwas beschützt werden muss. Alles fühlt sich im Grunde gleich an, wodurch ihr als Spieler sehr schnell bemerken werdet, wie abwechslungsarm dieses Spiel ist.
Eurer Mech hat drei verschiedene Angriffe auf Lager, zwei normale und einen starken. Dabei werden sowohl die beiden Arme des Mechs ausgerüstet als auch der Rücken. Neben angreifen kann eure Maschine sich zeitlich begrenzt schneller bewegen und per Magnet Gegenstände aufsaugen. Diese Gegenstände sind die Hinterlassenschaften eurer Blechbüchsen-Feinde, womit wir bei dem Punkt des Spieles angelangt sind, bei dem anfangs denkt, das könnte interessant werden. Denn alles was ihr einsackt, kann zur Verbesserung eures Mechs eingesetzt werden. Im Dock rüstet ihr euren wandelnden Zerstörer auf zwei Beinen um. Dabei verpasst ihr ihm neue Teile für den Kopf, Arme, Körper, Beine und Schulter. Anhand von Werten seht ihr jederzeit, ob das jeweilige Teil zu einer Verbesserung führt.
Sind Teile dabei, die ihr nicht gebrauchen könnt, lassen sich diese im Shop auch verkaufen. Auch hier bemerkt ihr schnell, dass sich eurer Geld anhäuft, denn nach jeder Mission gibt es immer Zeug zu verkaufen. Dafür existiert aber kein Ausgleich, dass ihr ein Gefühl habt, eurer Geld sei für etwas Nütze. Denn hauptsächlich werdet ihr euch im Shop dann mit Medi-Kits eindecken. Jedes Kit, das per Druck auf die L-Taste ausgelöst wird, bringt euch eine volle Heilung.
Die Folge ist also, dass ihr innerhalb einer Mission euch eigentlich nie Sorgen um eure Heilung machen müsst. Natürlich kommt es vor, dass manche Attacken euch einiges abziehen und ihr bei Unachtsamkeit den gesamten Energiebalken verliert, dennoch seid ihr abseits des Missionsranking (wenn überhaupt) wenig daran interessiert, besonders achtsam zu sein. Eine Heilung kostet ja schließlich quasi nichts.
Kommen wir zu den Gegnern, die alle aus den scheinbar gleichen Mechs bestehen. Sie unterscheiden sich in Farbe, Größe und natürlich Attacken. Dennoch bleiben es die gleichen Typen. Es ist kein Design dabei, dass in Erinnerung bleibt. Die Kämpfe laufen auch immer gleich ab. Habt ihr es nicht mit Kanonenfutter zu tun, weich ihr per Dash einer Attacke aus, schießt oder schlagt auf euren Gegner ein paar Mal und wiederholt das Ganze.
Begleitet wird das Kampfgeschehen von zum Teil (abhängig von eurer ausgerüsteten Waffen), schon nervig angrenzenden Soundeffekten. Sämtliche Missionsbriefings kommen ohne Sprachausgabe daher, sodass ihr nur englische Bildschirmtexte zu lesen bekommt. Über die Musik kann ich nichts sagen. Ja, ihr habt es richtig erkannt, so sehr ist sie mir in Erinnerung geblieben…
Das gleiche gilt für die Grafik. Ihr seid immer in den gleichen graubraunen Straßenzügen unterwegs, dass euch es erneut so vorkommt, als würdet ihr immer die gleiche Mission spielen. Da würden es vielleicht die Mechmodelle samt cooler Waffeneffekte rausreißen können, aber die sind ebenfalls nicht vorhanden, sondern allenfalls zweckmäßig.
- Plattform: Nintendo Switch
- Publisher: Arc System Works
- Entwickler: Arc System Works
- Genre: Action
- Release: 01. März 2018
- USK-Freigabe: 6
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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