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Metal Gear Survive

Metal Gear Survive ist das erste Projekt der beliebten Serie seit dem kontroversen Ausstieg Hideo Kojimas. Nach einigem Hin und Her, Skandalen und bösem Blut eröffnete er mit Kojima Productions sein eigenes Studio. Konami arbeitete hingegen stoisch vor sich hin und enthüllte Metal Gear Survive auf der gamescom 2016. Nun ist das auf Multiplayer ausgelegte Survival-Stealth-Zombie-Spiel  erschienen. Kann die Reihe auch ohne ihren Vater „überleben“?

Untote VS Soldaten 

Metal Gear Survive spielt zeitgleich zu Metal Gear Solid V: The Phantom Pain. Allerdings passiert alles in einer anderen Dimension, weit weg vom etablierten „Realismus“ der Reihe und ihren Charakteren. Am Ende von Metal Gear Solid: Ground Zeroes wird die Mother Base von Big Boss angegriffen und zerstört, dabei entsteht ein Wurmloch und einige unwichtige (und die Protagonisten von Metal Gear Survive) Soldaten werden hineingezogen. Sie finden sich schließlich in einer zombieverseuchten, bizarren Welt wieder, die nur bedingt an unsere erinnert. Hier beginnt der Kampf gegen Untote und die sichere Rückkehr in die richtige Welt.

Metal Gear Survive

Metal Gear Survive

Das bedeutet für den Spieler: Ressourcen finden, craften, kämpfen, überleben und wiederholen. Ein Satz erklärt den Spielverlauf von Metal Gear Survive. Inzwischen gibt es etliche Titel auf dem Markt, die nicht nur in die gleiche Kerbe schlagen wie das neuste Metal Gear Abenteuer, sondern es auch deutlich besser machen. Ob Konami mit den vorhandenen Ressourcen nochmals Kasse machen wollte, oder wirklich ein neues Kapitel aufschlagen wollte, bleibt dabei wohl in Geheimnis.

Das Spiel beginnt mit einem unnötig lang gezogenen Tutorial, um euch die Feinheiten des Gameplays näherzubringen. Zwischen drei und vier Stunden werdet ihr im ersten Kapitel verbringen, das euch mit Tutorial-Informationen und –Texten zuschüttet. Habt ihr das erste Kapitel hinter euch gebracht, nimmt das Spiel tatsächlich an Fahrt auf.

„Fortnite“-Fans und „Call of Duty Zombie-Modus“-Spieler dürften einige Aspekte von Metal Gear Survive durchaus bekannt vorkommen. Errichtet Barrikaden und erledigt Gegner (in diesem Fall Untote). Allerdings sind die Untoten wesentlich dümmer als in den erwähnten Titeln. Sicher kann man bei Zombies keine Intelligenz erwarten, jedoch macht deren Programmierung das Spiel nicht unbedingt aufregender. Beispielsweise nehmen sie lieber Vorlieb damit auf eure Barrikaden einzuschlagen, anstatt sich ein paar Meter davon wegzubewegen, daran vorbeizulaufen und euch dann anzugreifen. Oft reicht es auch aus, eine kleine Anhöhe zu klettern und von dort ohne jegliche Gefahr auf die hirnlose Brut einzuschlagen.

Eure Mission besteht letztlich darin, den Weg zum Missionsobjekt zu beschreiten und dort den Ansturm der Zombies aufzuhalten. Wie ihr dorthin gelangt, oder wie ihr die Horde aufhaltet, bleibt letztendlich euch überlassen. Hier spürt man dann noch kleine Freiheiten die „Metal Gear Sold V: The Phantom Pain“ so besonders gemacht haben.

Baut ihr Wachtürme auf und investiert in teure Munition für Scharfschützengewehre, oder baut ihr Zäune auf, verprügelt die Gegner durch die Löcher des Zauns mittels Schlagstock und spart euch auf diese Art und Weise die Munition? Absprache und Planung kommen wirklich eher im Multiplayer zu tragen. Meist reicht es eben die Gegner auf die einfachste und Ressourcen-sparendste Art zu erledigen. Schade nur, dass es spezielle Multiplayerkarten gibt und ihr Mitspieler nicht direkt per Login/Logout auf eure Karte einladen könnt.

Ressourcen sind alles… und nervig 

Ihr bewegt euch also auf einen Zielpunkt zu und müsst diesen, komme was wolle, verteidigen. Dies kann entweder furchtbar langweilig ausgehen oder stellenweise enorm spannend. Es kann öfter vorkommen, dass ihr in letzter Sekunde überlebt und nur ein Haar zwischen Sieg und Niederlage liegen. Versagt ihr, heißt es zurück auf Anfang und ihr müsst den beschwerlichen Weg zum Zielpunkt erneut zurücklegen, da es keine Schnellreisefunktion gibt. Dazu müsst ihr auf eure Ausdauer, Sauerstoff Gesundheit sowie Durst und Hunger achten. So streckt sich das Spiel künstlich und wird stellenweise enorm nervig. Vor allem dann, wenn euch die Computerstimme immer und immer wieder warnt, dass eine bestimmte Anzeige eures Charakters sich dem Ende neigt. Nervig, unnötig und der Survival Aspekt nimmt einfach zu viel Zeit ein, um sich dem Spiel und den spaßigen Stellen zu widmen.

Die Bedienung der Handfeuerwaffen ist etwas gewöhnungsbedürftig. In Teil Fünf der MGS-Reihe hatte man hauptsächlich die Möglichkeit sich mit Feuerwaffen zu verteidigen. Jetzt wo auch Nahkampfwaffen verfügbar sind, muss man diese mit der Schultertaste aktivieren und erst dann sind sie kampfbereit. Während die Erstellung von Waffen noch intuitiv in einem Menü möglich war, muss man nun von einer Werkbank zum nächsten Schrank und zurückrennen. Alles nur damit man die richtigen Teile zusammen hat und dann basteln kann. Unnötig kompliziert für ein Spiel, das ansonsten über eine simple Charakterentwicklung verfügt.

Grafik & Sound 

Optisch profitiert das Spiel von Hideo Kojimas Vorarbeit. Die entwickelte Engine sorgt für einige beeindruckende Momente. Die Entwickler nutzen die düstere Umgebung gekonnt, um eine stetig unheimliche Stimmung zu erzeugen. Gleichzeitig ist es allerdings auch eine billige Ausrede, die Karten eher karg und eintönig zu gestalten.

Die Story wird euch die meiste Zeit in Textboxen erzählt, wie in Teil 5 fehlt hier jegliche cineastische Inszenierung, die wir aus den anderen Metal Gear Solid Teilen kennen. Die Synchronisation der „Hauptcharaktere“ ist zufriedenstellend, allerdings sind die KI gesteuerten Charaktere eher mäßig. Das gilt auch für den Soundtrack. Die Hollywood-typische Untermalung eines Harry Gregson Williams fehlt gänzlich. Ebenso auch die geschichtliche Inszenierung seitens Kojima. Es fehlt die bekannte Handschrift des Serienvaters. Metal Gear Survive erinnert oft eher an eine bescheidene Fan-Geschichte und Realisierung als an ein Millionen Dollar Projekt eines renommierten Entwicklers.

Hinzu kommen dann noch unnötige Mikrotransaktionen. Das Spiel wurde an vielen Stellen träger und schwieriger gemacht, um den Kauf von diesen Boost-Pässen oder Extras interessanter zu gestalten. Ärgerlich, unnötig und unpassend.

  • Plattform: Playstation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: Konami
  • Entwickler: Konami
  • Genre: Stealth/Survival (Open World)
  • Release: 22. Februar 2018
  • USK-Freigabe: 16

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