Das Shoot’em Up Sine Mora erschien vor 5 Jahren auf vielen System der letzten Generation und kehrt nun als Sine Mora EX auf den aktuellen Systemen zurück. Unter anderem auch für die Nintendo Switch, dessen Fassung wir uns angesehen haben und wir euch nun unsere Eindrücke zum Spiel wieder geben.
„Bullet Hell“
Dieser Begriff trifft auch auf Sine Mora EX zu. Die Geschosse eurer Feinde sind in allem Belangen mannigfaltig. Das heißt also sie treten sowohl in verschiedenen Farben, Größen und vor allem in einer sehr großen Anzahl auf einmal auf. Wie gehabt ist es ist diesem Genre unabdingbar, dass ihr versucht, dem Beschuss unter allem Umständen auszuweichen. Aber anders als in vielen anderen Vertretern verliert ihr kein Leben, wenn eurer Schiff getroffen wird, sondern ein Treffer geht auf die Kosten eures „Zeitkontos“. Damit sind wir bei dem Merkmal angelangt, in dem sich Sine Mora Ex gegenüber seinen Shoot’em Up-Kameraden unterscheidet.
Werdet ihr getroffen oder berührt etwas, was euch nicht gut bekommt, werden ein paar Sekunden abgezogen und all eure eingesammelten Power Ups für euren Schuss werden von euch weggeschleudert. Da heißt es also schnell, sie wieder einzusammeln, denn einen guten Streusschuss zu behalten, ist überlebenswichtig. Schießt ihr dagegen feindliche Flugzeuge, Raumschiffe, Panzer ab, bekommt ihr Zeit gut geschrieben. Neben den roten Power Ups für euren Schuss gibt es noch andere Orbs zum Einsammeln. Die grünen stehen für eure Spezialattacke, die mit dem B-Knopf aktiviert werden kann. Ein Orb bedeutet einen Einsatz. Diese Attacken fallen unterschiedlich aus, je nachdem, mit welchem Schiff ihr unterwegs seid. Diese unterscheiden sich von Level zu Level, was der Story geschuldet ist. Diese wird zwischen den Leveln und innerhalb der Level vorangetrieben. Auf der einen Seite ist es nett, dass Sine Mora Ex ein Fundament zu bieten hat, was auch mit Sprachausgabe vorangetrieben wird, auf der anderen Seite jedoch wird dadurch der Spielfluss verlangsamt. So sehen es bestimmt auch viele Genrefans, die plump formuliert einfach nur ballern wollen.
Aber kurz noch zurück zu den Orbs. Die grünen symbolisieren also eure Spezialattacke, die zum Beispiel einen mächtigen Laserstrahl vom Stapel lässt oder auch den halben Bildschirm mit Geschossen eindeckt, sodass viele Feinde auf einmal getroffen werden können. Ein Auge sollte ihr außerdem immer auf die Blauen werfen. Die füllen nämlich eure „Bullet Time“-Anzeige. Mit dieser Fähigkeit verlangsamt ihr das Geschehen um euch, was das Ausweichen der Geschosse einfacher macht.
Wenn die Zeitanzeige 0 erreicht, dann explodiert eurer Schiff. Innerhalb der Level existieren Checkpoints, die euch von hier aus starten lassen und einen Zeitbonus gutschreiben. Dazu gesellen sich viele Zwischenbosse, von denen viele aus mehreren Phasen bestehen.
Was sich bei Sine Mora Ex weiterhin sehen lassen kann, ist das grafische Gewand. Der 3D-Shooter (damit ist gemeint, dass euch die Spielgrafik komplett in Polygonen präsentiert wird) wirkt was die Landschaften angeht, sehr lebendig. Das lässt sich vor allem an den satten Farben festmachen, wenn ihr zum Beispiel über das Wasser fliegt oder an einer Stadt vorbei, in der ihr im Hintergrund beobachten könnt, wie sie in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Musik kommt übrigens von Akira Yamaoka (Silent Hill). Wirklich präsent bzw. im Kopf bleibend ist sie jedoch nicht.
Sine Mora Ex hat gegenüber der ersten Version ein paar Extra zu bieten. Dazu gehört auch ein Zweispieler-Koopmodus, der es am meisten verdient hat, erwähnt zu werden. Leider schlüpft der zweite Spieler nur in die Rolle einer fliegenden Kugel und ist auch nur mit einem Schuss ausgestattet. Dennoch macht das Spielen zusammen Spaß und überdeckt, das eine oder andere Problem, was ich euch nun schildern werde.
Ein zweischneidiges Schwert
Sine Mora Ex habe ich zuerst zusammen mit einem Freund gespielt. Im Koopmodus haben wir uns an dem schwierigeren Härtegrad versucht. Was anfangs noch ganz gut klappte, stellte uns in Kapitel 3 vor eine überwindbare Wand, da die bemessene Zeit, die man zur Verfügung hat, sehr knapp bemessen hat. Also haben wir den normalen Schwierigkeitsgrad ausgewählt und alles klappte ohne größere Probleme ganz wunderbar, sodass es einem fast schon zu leicht vorkam. Aber – und das ist dabei immer das wichtigste – es hat Spaß gehabt. Mit diesem positiven Eindrücken wollte ich das Spiel alleine nochmal durchspielen und hier offenbarten sich dann einige, designtechnische Schwächen, die dann bei mir auch für Frust sorgten.
Allgemein gilt in dem Genre, ohne Power Ups seid ihr aufgeschmissen. In Sine Mora Ex seid ihr es dann doppelt. Denn wehe ihr startet einen Level/Checkpoint von einer Stelle neu. Es gibt Passagen, in denen Power Ups zu selten von euren Gegnern hinterlassen werden. Das bedeutet eurer Schuss bleibt schwach, ihr bekommt keine Spezialattacken und die Zeitmanipulation könnt ihr auch vergessen. Damit werden besonders die Bossfights zu einer Geduldsprobe, man könnte auch sagen, sie werden dadurch ein Stück unfair. Weiterer Punkt; die Checkpoints sind sehr ungleichmäßig und unverhältnismäßig verteilt. Mal fragt ihr euch, wieso schon wieder einer kommt, ein anderes Mal müsst ihr noch vor einem Bossfight eine schwierige Passage durchfliegen und dann noch den Boss besiegen. Klappt das nicht, heißt es wieder von vorne zu beginnen.
Dritter großer Kritikpunkt: Ihr seid sofort wieder verwundbar, wenn ihr gerade getroffen wurdet. Ihr seht also eure roten Orbs von euch enteilen und wollt sie eigentlich nur so schnell wie möglich wieder einsammeln, bevor sie aus dem Bildschirm verschwinden. Nur das Problem bei der Sache ist, durch den Kugelhagel eurer Gegner rennt oder vielmehr fliegt ihr sofort in eurer nächstes Verderben. Bedeutet also wieder Zeitverlust und wieder ein Leben futsch. Diese Spirale sorgt dann beim Spieler dazu, dass er die Lust am Geschehen verliert.
- Plattform: Switch
- Publisher: THQ-Nordic
- Entwickler: Digital Reality
- Genre: Shoot’em Up
- Release: 10. Oktober 2017
- USK-Freigabe: 12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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