Das Angebot an Switch Titeln im eShop wächst mittlerweile stetig an, sodass die Auswahl an Games aus verschiedenen Genres immer größer wird. Wir haben uns Implosion: Never Lose Hope geschnappt, da es aufgrund seiner Aufmachung unser Interesse geweckt hat.
Von Mobile auf die Switch
Nach VOEZ und Kamiko ist Implosion bereits das dritte verlegte Spiel von Flyhigh Works auf der Switch. Der Titel des Entwicklers Rayark Inc. aus Taiwan ist sogar schon etwas älter. So erschien es 2015 auf Mobileplattformen und die Prämisse des Spieles war eine „AAA-Konsolenspielerfahrung“ auf mobilen Geräten erleben zu lassen. Durchaus markante Worte also. Von daher haben wir beim Durchspielen von Implosion auch darauf geachtet, wie es sich als „Konsolentitel“ macht, oder ob diese Angabe doch nur Marketing ist.
Implosion spielt in einer dystopischen, fernen Zukunft am Ende des 22. Jahrhundert. Ihr gehört einer Gruppe von Menschen an, die es geschafft hat, die Erde vor dem Ende der Menschheit zu verlassen. Während eures Abenteuers könnt ihr vor allem durch optionale Texte erfahren, wie es dazu kam. Diese lassen sich von Mission zu Mission ansehen. So wird zum Beispiel erwähnt, dass eine verheerende Seuche wütete, die mehrere Milliarden Leben forderte. Ebenso, dass eine fremde Lebensform namens XADA, die Erde heimsuchte.
Als Spieler übernimmt ihr zu Beginn die Rolle von Jake. Er ist Teil eines Forscherteams, das zurück zur Erde fliegt, um Ursachenforschung zu betreiben. Da die Oberfläche des Planeten bzw. die Atmosphäre nicht mehr lebensfreundlich ist, bedient sich das Team an ihrer fortgeschrittenen Technik. So wird Jakes Geist in den Mech Avalon transferiert und in ihm ist es für Jake gefahrlos möglich, sich auf der Erde zu bewegen. Avalon bringt dazu noch weitere Vorteile mit sich, da er agil ist und zudem über Kampffähigkeiten besitzt, die ein Normalsterblicher niemals ausführen könnte.
Die Zwischensequenzen wirken wie ein animierter Comic, sie sind also nicht durchgängig animiert. Erfreulich ist, dass sämtliche Dialoge (auch innerhalb eines Levels) mit Sprachausgabe (deutsche Bildschirmtexte) versehen sind. Die englischen Sprecher machen ihren Job gut, sodass man an diesem Punkt sagen, dass Implosion diesem Vergleich zu einem großen Konsolenspiel stand hält.
Auch über die Spielzeit lässt sich bei dem Preis von 12 Euro nicht klagen. Euch erwartet eine Kampagne, die 4 Kapitel mit mehreren Level umfasst und wenn das Spiel durchgespielt wurde, werden 2 weitere Modi freigeschaltet. In Another Story bekommt ihr es mit einer weiteren Kampagne zu tun, die 1 Kapitel umfasst und sogar von der Levelstruktur her neue Gameplayelemente bietet. Auch ein anderer Charakter tritt hier ins Rampenlicht. Dazu gesellt sich außerdem noch der sogenannte „Special Mode“. Dabei handelt es sich um einen Scoreattack-Modus, hier bekämpft ihr Wellen von Gegnern solange, bis eure Energie zuneige geht. Wer also Lust hat, eine Runde Gegner zu verkloppen, wird in diesem Modus auf seine Kosten kommen.
Aber auch im Hauptspiel kommt der Wettbewerbsgedanke zu tragen. Denn in jedem Level können ein oder mehrere Abzeichen verdient werden. Sie sind als optionale Missionsziele gekennzeichnet wie „öffne den Geheimraum, schließe den Level in einer bestimmten Zeit hab oder gehe kein einziges Mal zu Boden“. Abzeichen können gegen Belohnungen eingetauscht werden. Das geht sogar soweit, dass ihr bei 24 gesammelten Tokens mit Crimson einen weiteren Mech steuern könnt, der von eurem Teammitglied Diana kontrolliert wird.
Rein und schnell wieder raus
Nahezu jedes Level in der Hauptkampagne fällt recht kurz aus, sodass die meisten locker alle unter 10 Minuten über die Bühne gehen. Hier macht sich dann der Mobile Charakter bemerkbar. Aber das wiegt nicht so schwer, da ihr viele Level wahrscheinlich öfter spielen werdet. Sei es zum Sammeln von Abzeichen oder um Erfahrungspunkte zu sammeln. Damit sind wir beim Gameplay angelangt. In der Regel sind die Spielumgebung in 3D aus einer isometrischen Perspektive zu sehen und Jake wird mit dem linken Analogstick gesteuert. Selten zoomt die Kamera heran. Wenn das jedoch vorkommt, wirkt Implosion fast schon wie ein Titel aus der Third-Person.
Drei Mal hintereinander kann Jack eine Rolle vollführen, bevor er einen Moment warten muss, bis er wieder rollen kann. Diese Aktion ist seine einzige Möglichkeit, Attacken auszuweichen, eine Blockfunktion gibt es nicht, wird aber hier und da vermisst, da die Gegner euch einiges abverlangen können. Diese bestehen aus menschenähnlichen Mutanten, Robotern und bizarren Kreaturen. Als Standardattacken stehen euch immer der normale Angriff (Y) und der starke Angriff (X) zur Verfügung. Je nachdem wie oft ihr die Tasten hintereinander betätigt bzw. kombiniert, werden unterschiedliche Kombos ausgeführt.
Vor allem die dicken Brocken verlangen starke Schläge, da normale Angriffe dann nur noch wenig Schaden anrichten. Bevor es an eure Lebensenergie geht, schützt euch zunächst ein Schild, das sich von alleine nach einer Zeit wieder auflädt. Die Zeitspanne kann durch das Anlegen entsprechender Ausrüstungsteile verringert werden, was im späteren Verlauf von Nutzen ist.
Ebenfalls immer im Gepäck hat Jake/Avalon seine MG. Diese Waffe nutzt ihr via dem rechten Analogstick. Das MG ist nicht sonderlich stark, aber dafür lädt sich die Munition immer wieder auf. Weitere Waffen lassen sich alle naselang finden. Diese sind zum Teil deutlich stärker, aber auch begrenzt. Schade ist dabei, dass immer nur eine Waffe einsetzen könnt. Sammelt ihr eine weitere auf, wird die aktuelle Wumme ausgetauscht.
Werden Gegner verdrescht (der Hauptbestandteil des Spieles) fühlt sich ein Balken. Je nachdem wie voll er ist, können bis zu drei verschiedene Spezialangriffe ausgeführt sind. Diese sind von eurer angelegten Ausrüstung abhängig. Damit sind wir beim kleinen Rollenspielpart angelangt. Neben Erfahrungspunkten für den Levelaufstieg, bekommt ihr in jedem Level neue Ausrüstung. Entweder von Gegner oder auch aus Kisten. Seid ihr auf der passenden Stufe, dann kann sie angelegt werden. Insgesamt gibt es 7 Steckplätze. Neben dem Auffinden kann neues Gear für Avalon auch im Shop erstanden werden.
Was sofort ins Auge fällt ist, dass das Anlegen der Ausrüstung recht unübersichtlich ausfällt. Man muss zunächst verstehen, dass immer 2 Steckplätze eine Einheit bilden und das der mittlere Steckplatz dafür zuständig ist, welche Spezialangriffe ihr vollziehen könnt. Ebenso das die Farben anzeigen (blau=normal, orange=stärker, rot=am stärksten), wie wertvoll ein Teil ist.
Sämtliche Ausrüstungsgegenstände haben einen Einfluss auf eure Statuswerte. Dabei müsst ihr ganz schön tüfteln, denn häufig ist es so, dass zwar Werte gesteigert werden, gleichzeitig aber dafür auch andere sinken. Implosion legt es also darauf an, dass ihr euch spezialisiert. In der Theorie gibt es in der Entwicklung eures Charakters viele Möglichkeiten, in der Praxis dagegen merkt man auf Dauer, dass sie wenig zu gebrauchen sind.
Wie gesagt muss zunächst eurer Level übereinstimmen und selbst dann stellt ihr fest, dass einem das gar nicht so viel einbringt wie erhofft. Auch der Shop hilft nur bedingt weiter, sodass ihr im weiteren Verlauf wahrscheinlich auf einem Haufen Geld sitzen werdet, mit dem man nur wenig anfangen kann, was wiederum schade ist.
Grafisch geht das Spiel vollkommen in Ordnung. Hierbei muss man vor allem bedenken, dass es sich um einen Indietitel von 12 Euro handelt. Das Art-Design überzeugt, ebenso, dass das Spielgeschehen stets flüssig läuft. Die Musik passt zum Geschehen, setzt auf Bombast und hier und da auch auf rockige Elemente. Sogar 2 Vocaltracks haben es ins Spiel geschafft.
- Plattform: Switch
- Publisher: Flyhigh Works
- Entwickler: Rayark Inc.
- Genre: Action
- Release: 06. Juli 2017
- USK-Freigabe: 12
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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