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Virginia

Virginia dürfte 505 Games ungewöhnlichstes Projekt sein. Das Spiel erinnert eher an eine Folge „Twin Peaks“ als an ein Videospiel. Mit absolut minimalistischem Gameplay, ständigen Zeitsprüngen und nicht dem geringsten Wort an Dialog begleiten wir die FBI Agentin Anne Tarver durch eine nicht ganz durchschaubare Geschichte.

Walking-Simulator

Das Spiel beginnt vor einem Spiegel. Wir blicken in ein weibliches, dunkelhäutiges Gesicht. Unser Gesicht. Wir ziehen den Lippenstift nach, verlassen das Bad und begeben uns in eine Warteschlange.,

Virginia

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Die Szene wechselt und plötzlich stehen wir auf einer Bühne und erhalten inmitten von Applaus und Blitzlichtgewitter unseren Ausweis als frisch eingestellte FBI Agentin.
Hier beginnt dann die Geschichte direkt Fahrt aufzunehmen. Wir erhalten unseren ersten Auftrag. Zusammen mit der uns neu zugeilten Partnerin, müssen wir das Verschwinden eines Jungen aufklären.

Das Spiel springt weiter in die Zukunft oder die Vergangenheit und wechselt unentwegt das Szenario. Gerade befinden wir uns im Haus der Eltern des verschwundenen Jungen, dann in unserem eigenen Schlafzimmer und plötzlich in einer Höhle. Bis auf wenige Interaktionen wie Laufen und sich umsehen, bleiben uns keinerlei Möglichkeite,n dass Spiel zu beeinflussen. Hier und da lassen sich optionale Gegenstände einsammeln. die aber nur für das erhalten von Trophies wirklich ausschlaggebend sind.

„Virginia“ ist kein Spiel sondern ein Erlebnis. Ob positiv oder negativ liegt ganz an der Präferenz des Spielers. Der minimalistische Erzählstil der stark an David Lynch erinnert. kann gefallen oder einfach nur nerven. Erwartet nicht vom Spiel bei der Hand genommen zu werden.

Die Spielzeit von knapp 2 – 3 Stunden ist schnell vergangen, ohne das ihr euch auch nur den geringsten Reim auf die vielen Geschichtsfäden machen konntet. Was ist mit dem verschwunden Jungen passiert? Wieso ermitteln wir insgeheim gegen unsere eigen Partnerin und was haben die Federn und Blumen auf sich?
Das Spiel bietet viele Spekulationsmöglichkeiten und lädt allein deswegen zu mehrmaligem durchspielen ein. Jedoch kann das Spielen ziemlich ermüdend sein. Bis auf Laufen und gelegentliches Klicken bleibt dem Spieler nichts übrig. Lange Kamerafahrten und zähes Anstarren der Spielfiguren sorgen nicht gerade für eine Achterbahn der Gefühle.

Grafik & Sound

Optisch sticht das Spiel aus der breiten Maße heraus. Die klobig designten Figuren und die Wasserfarbenoptik mischen sich mit dem Soundtrack zu einem stimmungsvoll, melancholischen Gesamtbild.

Die Entwickler wecken zwar dank dem herausragend stimmungsvollen Soundtrack von Lyndon Holland – eingespielt vom City of Prague Philharmonic Orchestra – eine melancholische Stimmung, allerdings ebbt diese immer wieder schnell ab. weil ihr euch wie ein Patient im Wartezimmer fühlt.

  • Plattform: PlayStation 4, Xbox One, PC
  • Publisher: 505 Games
  • Entwickler: Variable State
  • Genre: Adventure
  • Release: 22: September 2016
  • USK-Freigabe: 12

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