Knapp zwei Jahre nach dem PS3-Debüt veröffentlicht NIS America das Action-Rollenspiel „The Witch and the Hundred Knight“ als Revival Edition für die PS4. Was angehende Hexenhandlanger in den überarbeiteten Anime-Sümpfen erwartet, klärt der Test.

In den Fängen einer Hexe

In „The Witch and the Hundred Knight“ übernehmt ihr die Rolle der verstoßenen Hexe aus dem Sumpf Mettalia bzw. des niedlichen kleinen Handlangers Hundred Knight. Euer Ziel ist es dabei die anderen Hexen zu eliminieren, die die Verbannung Metallias zu verantworten haben. Leichter gesagt als getan, vor allem für unseren kleinen Hundred Knight, der zu Beginn eher wie ein Dreikäsehoch mit Ritterhelm aussieht und sich nicht besser artikulieren kann.

In der Obhut der zornigen Sumpfhexe jedoch wächst der Kleine heran und wird sowohl gehorsamer als auch kräftiger. Damit jedoch nicht genug, denn das kleine Multitalent verfügt über die Fähigkeit, bis zu fünf Waffen gleichzeitig einzusetzen, was zu schlagkräftigen Kombos führen kann. Die Waffenaffinität ist
auch enorm wichtig, um den zahlreichen Gegnern Schaden zufügen zu können. Der ein oder andere Gegner verfügt nämlich über diverse Waffenresistenzen und kann nur durch die passende Waffe verletzt und besiegt werden.
Insgesamt gibt es drei verschiedene Klassen bei den Waffen. Stumpf-, Magie- und Klingenwaffen stehen eurem Hundred Knight zur Auswahl, um den Gegnern den Gar auszumachen.

Der Wechsel zwischen den Stumpf-, Magie- und Klingenwaffen lässt sich geschickt mit gewaltigen Kombos verbinden, um so gerade große Gegner effektiv auszuschalten. Stärke, Geschwindigkeit und die Reichweite der Waffen kann eine besondere Rolle spielen. Gerade bei Bosskämpfen ist der geschickte Einsatz wichtig, um letztlich als Sieger aus dem Kampf hervorzugehen.

Eine weitere Taktikkomponente der Waffennutzung sind die Entwicklungen dieser. Je öfter ihr die Waffen einsetzt, umso stärker werden sie und nicht euer Charakter selbst. So könnt ihr je nach Gebrauch das Entwicklungspotenzial der Ausrüstung erweitern.

Schätze futtern

Sobald ihr nach einem erfolgreichen Beutezug zurück in eurem heimischen Sumpf seid, könnt ihr euch die erbeuteten Schätze näher ansehen. Des Weiteren ist es euch nun endlich gestattet, eure erhaltenen Erfahrungspunkte in das Aufrüsten eurer Ausrüstung zu investieren. Während eure Waffen stärker werden, wächst euer kleiner Hundred Knight zumindest an Größe heran. Fängt dieser an besondere Steine zu verspeisen, wächst der kleine Kämpfer zu stattlicher Größe heran.

Dies ist auch bitter nötig, da das Kämpfen und die Abenteuer kräftezehrend ist – sprich es verbraucht Kalorien. Wer nicht ausreichend gegessen hat, kippt um und wird von Metallia ohne die erhaltene Beute zurück in den Sumpf teleportiert.

Also müsst ihr, wie schon Naked Snake in „Metal Gear Solid 3 – Snake Eater, euren Magen füllen. Am leichtesten geht das mit betäubten Gegnern, oder mit dem Essen der armen Dorfbewohner. Einen Nachteil hat das Ganze jedoch, mehr im Magen bedeutet weniger Platz für Beute. Es muss also gut überlegt sein, wie viel Nahrung ihr euch einverleibt, um letztlich noch genügend Platz für tolle Ausrüstungsgegenstände zu haben.

Neues aus der „Revival Edition“

Was macht die PlayStation 4 Version von „The Witch and the Hundred Knight“ zur “Revival Edition”? Hauptsächlich der Turm der Illusionen. In diesem könnt ihr die erhaltene Ausrüstung eures Hundred Knights mittels Alchemie verbessern.

Grafik & Sound

Neben dem Turm der Illusionen gibt es noch das minimale grafische Update gegenüber der PlayStation 3-Version. Man erkennt die etwas kräftigeren Farben, was dem Anime-Look des Spiels zugutekommt, jedoch nicht weltbewegend ist. Die Synchronisation ist in japanischer und englischer Sprache verfügbar. Beide sind hervorragend und bringen das Skript mit dem nötigen Witz herüber. Der Soundtrack passt zum actionreichen Geschehen und lädt zum mitsummen ein.

• Plattform: PlayStation 4
  
• Publisher: NIS America / Flashpoint
  
• Entwickler:  Nippon Ichi Software / Nola
  
• Genre: J-RPG
  
• Release: 04. März 2016
• USK-Freigabe: 16

Daniel Vetter

Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.