Remake zum zweiten. Nach Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl ist nun für den Nintendo 3DS Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight erschienen. Dabei handelt es sich um ein Remake von Etrian Odyssey II: Heroes of Lagaard, das zuerst 2008 auf dem Nintendo DS herausgekommen ist. Auch wenn der DS-Teil als Grundlage dient, wurde dem Fafnir Knight ein komplett neuer Storymodus spendiert, der wie der Name es schon aussagt, eine vollständige Geschichte bietet. Wer darauf verzichten möchte, dem bleibt der klassische Modus, mit dem sich das Spiel wie das Original anfühlt. Aber egal ob neu oder alt, das Betreten eines riesigen Dungeons oder auch das Zeichnen der Dungeonkarte sind auch weiterhin das Markenzeichen der Serie. Damit willkommen zum Test.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Wenn man sich mit der Serie befasst, fällt einem auf, wie ähnlich sich die Etrian-Teile sind, was den Spielaufbau angeht. Das gilt vor allem für die ersten Vertretern, zu denen auch dieses Remake zählt. Denn eine Weltkarte, wie es zum Beispiel in Teil IV der Fall ist, gibt hier es nicht einmal. Mit gleichem Aufbau ist gemeint, dass ihr das Abenteuer von einer Stadt aus startet und dann euch Stockwerk für Stockwerk durch das Labyrinth von Yggdrasil kämpft. In der Stadt kauft ihr eure Ausrüstung, geht schlafen und Speichern, nehmt Aufträge an oder kocht euch ein leckeres Mahl, um beim Betreten des Dungeons diverse Statusboni zu erhalten. Egal ob Neuling oder Veteran, ihr werdet euch wahrscheinlich für den Storymodus entscheiden, dessen Charaktere im Anime-Intro bereits vorgestellt werden. In diesem Modus sind eure Mitstreiter streng vorgegeben, es sind „richtige“ Charaktere mit Hintergrund und keine von euch zusammengestellte Söldnertruppe.
In der Geschichte schlüpft ihr in die Rolle des Fafnir Knights, der zu Beginn mit seinem Freund und Mistreiter Flavio die Stadt High Lagaard erreicht. Nach einer kleinen Einführung, in der ihr mehrere Örtlichkeiten vorgestellt bekommt, wird der erste Auftrag in Angriff genommen und zwar sollt ihr die erste Etage des Yggdrasil Labyrinthes bis zum einem bestimmten Grad erkunden. Im Dungeon trefft ihr auf Arianna, die sich als Prinzessin des Herzogtums Caledonia entpuppt und auch eine alte Freundin von euch ist. Sie ist nicht ohne Grund in der Gegend, denn sie muss ein ganz bestimmtes Ritual durchführen. Diese spezielle Zeremonie muss alle 100 Jahre abgehalten werden, um so heißt es „die Ungeheuer weiterhin hinter Schloss und Riegel zu halten“. Wenig später erfahrt ihr im zweiten Hauptdungeon, dem Ginnungagap, was es mit den Wesen der Fafnir auf sich hat. Denn eurer Alter Ego ist genau so ein Wesen! Das bedeutet, dass ihr euch im Kampf für mehrere Runden in einen Dämonen mit besseren Eigenschaften und Fähigkeiten verwandeln könnt. Das alles erfahrt ihr bereits zu Beginn des Spieles, weswegen an dieser Stelle nicht so viel verraten, sondern viel mehr vielleicht eurer Interesse geweckt wird. Weiterhin muss natürlich geklärt werden, was nun eurer Schicksal in der Welt ist, oder was es genau mit dem Ritual Ariannas auf sich hat.
Vorangetrieben wird das Geschehen in zahlreichen Textboxen, von denen wenige komplett vertont sind. Ansonsten sind die Reaktionen als Sprachfetzen oder Ausrufe der einzelnen Akteure beim Satzanfang zu hören. Wieder einmal müsst ihr euch dagegen damit abfinden, dass das Spiel nur in englischer Sprache und Schrift daherkommt.
Ich zeichne mir die Welt, wie sie mir gefällt
Kernstück dieses Abenteuer ist das Erforschen der beiden riesigen Dungeons, die sich über mehrere Etagen erstrecken. Beim Erkunden wird der Touchscreen des 3DS euch große Dienste leisten. Denn hier wird die Dungeonkarte eingezeichnet. Nach Wahl geschieht das sogar automatisch, wenn ihr euch bewegt. Nur besondere Punkte, wie zum Beispiel die Minenfelder (abtragen von Materialen), Abkürzungen oder andere Hindernisse müssen von euch manuell eingetragen werden. Sogar eine kleine Notiz kann für jedes Quadrat eingetragen werden. Wer erfolgreich eine Etage erforscht, der wird Abkürzungen entdecken und als nützliches Feature den „Floor Jump“ freischalten. Das heißt, das ihr beim nächsten Betreten nur noch das Treppensymbol antippen müsst, um in die nächste Etage zu springen. Das erspart lästige Laufwege und da man das Dungeon ohnehin unzählige Male betritt, ist das ein netter Service. Auch was den Schwierigkeitsgrad angeht, kommt einem das Spiel entgegen, dass dieser jederzeit gewechselt werden kann. Aber selbst auf Leicht birgt er seine Herausforderungen. Denn auch auf leicht können die Gegner kann schön reinhauen. Vor allem zu Beginn, da man aufgrund mangelnden Geldes nur wenige Tränke bei sich führt und es nur einen einfachen Heilzauber gibt, hängt das Leben eurer Akteure häufig am seidenen Faden.
Und genau ab diesem Zeitpunkt startet die immer wiederkehrende Prozedur von Erforschen und vorzeitig den Rücktritt antreten, damit eure Party nicht vollständig besiegt wird. Der Spielfortschritt ist daher manchmal nur recht langsam, sodass ein dickes Fell haben, um diese Situationen durchzustehen, eine hilfreiche Eigenschaft ist. Durch das fleißige Sammeln von Erfahrungspunkte steigen eure Recken im Level auf und verdienen sich pro Levelaufstieg einen Skillpunkt, den man gewohnt im Fertigkeitenbaum einsetzen kann, um manche Statuswerte weiter zu verstärken, oder neue Attacken/Zauber zu erlernen. Die Klasse gibt natürlich die grobe Richtung vor, welche neuen Attribute man erlernen kann. Ebenso ist es ratsam Heiler und Magier in die hintere Kampfreihe zu stellen, während die Kämpfer in die vordere platziert werden, um als Schild zu fungieren.
Die Kämpfe selbst gehen erneut für ein rundenbasiertes Kampfsystem sehr flott vonstatten und setzen besonders bei Gegnern, die euch ebenbürtig oder stärker sind, eine gewisse Taktik voraus. So ist es zum Beispiel durch gezielte Angriffe möglich, Körperteile zu fesseln, sodass manche Attacken des Gegners gar nicht erst ausgeführt werden können. Als Begleitmusik wird zudem auch wieder mal temporeiche Rockmusik ausgepackt, die sich wie ein roter Faden durch die Serie zieht. Ohnehin ist die Musik im Spiel ebenfalls wieder gelungen, während sich die Grafik gefühlt seit 5 Jahren auf der Stelle bewegt. Ein höheres Niveau wäre hier erstrebenswert, dennoch ist das dargebotene vollkommen ausreichend und versetzt durch die Ego-Perspektive den Spieler mitten ins Spielgeschehen.
- Plattform: Nintendo 3DS-Familie
- Publisher: Nis America
- Entwickler: Atlus
- Genre: Rollenspiel
- Release: 11. Februar 2016
- USK-Freigabe: 6
Wenn ich daran denke, dass ich mehr in meinem Leben mit Videospielen zu tun hatte als nicht, zeigt es mir zum einen, wie alt ich bin und wie lange ich mittlerweile dem Gaming zugetan bin. Meine erste Konsole war das SNES und spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dieser Leidenschaft verfallen, die bis heute anhält. Auch wenn durch den Alltag leider die Zeiten von verspielten Tagen vorbei sind.
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