Der Deutsche Computerspielpreis 2016 hat gerufen und diesem Ruf sind wir selbstverständlich gefolgt. Stattgefunden hat Deutschlands wichtigster Videospielpreis am 07. April 2016 in der BMW Welt in München und lud unter den mehr als 600 geladenen Gästen wiedermal auch Politikgrößen wie Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, die bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Technologie, Ilse Aigner, und Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesverkehrsminister, sowie weitere Abgeordnete des Bundestages, unter anderem die Laudatorin und Bundestagsabgeordnete Saskia Esken ein.
Prominente aus der Unterhaltungsindustrie und gleichzeitig auch Laudatoren waren des Weiteren Komiker Kaya Yanar, Schauspielerin Nova Meierhenrich, Schauspieler Antoine Monot Jr. Gerade Kaya machte mit Anekdoten aus seiner Jugend klar, dass er nicht nur hier ist, um „seinen Gehaltscheck“ abzuholen, sondern das er auch einige Erfahrungen mit Computerspielen gemacht hat.
Der musikalische Akt des Abends war die deutsche Band Mia, die mit geremixten Versionen ihrer Hits „Hungriges Herz“ und „Tanz der Moleküle“ das Publikum unterhielt.
Erfrischend war die Stimmung der Preisverleihung. Generell als eher politische und steife Verleihung verschrien, scherzten die Laudatoren über die Klischees des Deutschen Computerspielpreises (Dauerfloskeln wie „Mario Kart, „Lara Croft“, „Wir hier in Bayern“ usw.), sodass neben Ilse Aigners Versprecher „Miyamato“ eigentlich nur Dorothee Bär für einen peinlichen Moment sorgte.
Diese hielt sich nämlich nicht an den Verleihungsablauf und begann schließlich auf der Bühne eine lautstarke, peinliche und absolut kindische Diskussion mit dem Regisseur, da die Einspieler anders arrangiert waren wie sie es haben wollte. Für eine Politikerin ein enorm peinliches Auftreten.
Etwas hektisch und doch charmant führte RTL Nachrichtensprecherin Anett Möller durch den Abend, die weniger durch Kompetenz in Gamingwissen glänzte als durch ihr Outfit.
Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 470.000 € ausgegeben, die laut Bundesminister Alexander Dobrindt im kommenden Jahr erhöht werden soll, falls er gegen den Bundesfinanzbowser Schäuble gewinnen sollte.
Alle Gewinner des Deutschen Computerspielpreises 2016 auf einen Blick:
Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 100.000 Euro): Anno 2205 (Blue Byte / Ubisoft, Mainz / Rheinland-Pfalz)
Bestes Nachwuchskonzept (dotiert mit insgesamt 75.000 Euro, 1. Platz 40.000 Euro, 2. Platz 25.000 Euro, 3. Platz 10.000 Euro):
1. Cubiverse (Hochschule: Media Design Hochschule München / Bayern)
2. Lost Ember (Hochschule: HAW Hamburg, Mooneye Studios / Hamburg)
3. Leaves (Hochschule: TH Köln / Nordrhein-Westfalen)
Bestes Kinderspiel (dotiert mit 60.000 Euro) / Erstmals zwei Gewinner, die je 30.000 Euro Preisgeld erhalten:
• Fiete Choice (Ahoiii Entertainment, Köln / Nordrhein-Westfalen)
• Shift Happens (Klonk, München / Bayern)
Bestes Jugendspiel (dotiert mit 60.000 Euro): One Button Travel (Agnes Lison & Marcel-André Casasola Merkle, The Coding Monkeys, München / Bayern)
Beste Innovation (dotiert mit 35.000 Euro): The Climb (Crytek, Frankfurt / Hessen)
Beste Inszenierung (dotiert mit 35.000 Euro): Typoman (Brainseed Factory, Headup Games, Bonn / Nordrhein-Westfalen)
Bestes Serious Game (dotiert mit 35.000 Euro): Professor S. (LudInc, Berlin)
Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 35.000 Euro): Path of War (Envision Entertainment, Nexon M, Ingelheim am Rhein / Rheinland-Pfalz)
Bestes Gamedesign (dotiert mit 35.000 Euro): Shift Happens (Klonk, München /Bayern)
Bestes Internationales Spiel (undotiert): The Witcher 3: Wild Hunt (CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau / Polen)
Bestes Internationales Multiplayer-Spiel (undotiert): Splatoon (Nintendo, Kyoto/ Japan)
Beste Internationale neue Spielewelt (undotiert): The Witcher 3: Wild Hunt (CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau / Polen)
Sonderpreis der Jury (undotiert): Indie Arena Booth
Publikumspreis (undotiert): The Witcher 3: Wild Hunt (CD Projekt RED, Bandai Namco, Warschau / Polen)
Passionierter Videospieler seit dem dritten Lebensjahr. Angefangen mit dem Nintendo Entertainment System zog sich die Leidenschaft bis ins Erwachsenenalter. Heute als PR-Manager, freier Redner und Texter unterwegs. Zu den Lieblingsreihen gehören Metroid, Smash Bros, Super Mario und Halo 1-3.
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